Chateau La Gurgue 2022
- 2
- Cabernet Sauvignon 53%, Merlot 30%, Petit Verdot 17%
- 5
- rot, trocken
- 13,0% Vol.
- Trinkreife: 2028–2048
- Verpackt in: 6er OHK
- 9
- fruchtbetont
- saftig
- seidig & aromatisch
- strukturiert
- 3
- Lobenberg: 95–96+/100
- Suckling: 93–94/100
- Gerstl: 19/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Margaux
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Chateau La Gurgue, 33 Rue de la Tremoille, 33460 Margaux, FRANKREICH
Chateau La Gurgue 2022
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Lobenberg: La Gurgue besteht 2022 aus 53 Prozent Cabernet Sauvignon, 30 Prozent Merlot und 17 Prozent Petit Verdot. 100 Prozent Biodynamik. Der pH-Wert liegt bei 3,6, der Alkoholgehalt bei 13,25. Ertrag: 25 Hektoliter pro Hektar. Spontan vergoren und biodynamisch. Kein Schwefel bis zur Abfüllung. Ausbau nur zum Teil in neuen Barriques aber auch zu 35% im Betonei und 15 % in Amphoren aus Ton. Eben Bio pur, state of the art! Dichte, reiche und erstaunlich schwarzfruchtige Nase. Schwarze Erde, viel Würze, schwarze Kirsche, süße Maulbeere und Brombeere. Unglaublich viel Druck an Frucht, aber nicht an Kraft, sondern nur opulent – erstaunlich! Der Mund ist fein im Tannin, geschliffen, poliert und tänzelnd. Langsam stellen sich Sauerkirsche und Schlehe ein, auch Frische, wie von pinker Grapefruit. Mittlere Länge, ein gut verwobener Wein. Schicker Margaux, nicht ganz groß, aber zärtlich streichelnd, lecker und hedonistisch. Sehr Margaux, archetypisch aber eben mit dieser typischen Claire-Villsars Finesse. Zusammen mit Deyrem Valentin der interessanteste Margaux im superspannenden Mittelfeld der in 2022 besten Appellation des Medoc und im besten Jahr der Geschichte. Das passt wirklich mehr als sehr gut – ein Wein für die Freude! Unkompliziert und trotzdem mit Finesse und großer Klasse. 95-96/+100 *** Ein Weingut mit 10 Hektar Rebfläche, gelegen im Herzen der Appellation Margaux. Direkt neben der Fläche für den weißen Pavillon Blanc von Château Margaux. Die Böden bestehen hier zu großen Teilen aus Kies, Sand und Kalkstein. Biodynamische Bewirtschaftung. Circa 25 Jahre alte Reben. Jeder Plot wird einzeln vinifiziert. Regie führt hier die Enkelin von Jacques Merlaut, Claire Villars-Lurton. Ihre Mutter kaufte 1978 dieses Weingut. Önologischer Berater ist Eric Boissenot, der auch alle Premier Crus betreut. Nach der spontanen Gärung und drei Wochen Mazeration wird der Wein für 12 Monate zu 50 Prozent in Barriques ausgebaut (davon die Hälfte neu), zu 50 Prozent im Betonei.
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?
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Suckling über: Chateau La Gurgue
-- Suckling: Very fine and fruity with a medium body. Juicy brightness with blackcurrant, fresh rose stem and crushed stone undertones. Precise and focused. From biodynamically grown grapes with Demeter certification. 93-94/100
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Gerstl über: Chateau La Gurgue
-- Gerstl: Das ist einer der unterschätztesten Weine von ganz Bordeaux. Das Potenzial dieses Weingutes zeigt beispielsweise der geniale 1959er, der sich auch nach über 60 Jahren noch in Hochform präsentiert, ohne die geringsten Anzeichen von Ermüdungserscheinungen. Klar ist auch, dass auf dem Weingut noch nie so präzise und mit so viel Herzblut gearbeitet wurde, wie das aktuell Claire Villars und Gonzague Lurton tun, die das Weingut seit Jahren biologisch und jetzt biodynamisch bewirtschaften.Das ist wieder dieser sagenhaft raffinierte Duft, den man dieses Jahr bei diversen besonders gelungenen Weinen aus der Region findet, alles ist total zart und gleichzeitig enorm ausdrucksstark, komplex und tiefgründig. Auch am Gaumen ein Gedicht, diese traumhaft frische Frucht begeistert, umso mehr, weil sie auch genial süss rüberkommt. Der Wein schmilzt wie Butter auf der Zunge, der ist so superdelikat, ein himmlischer Filigrantänzer, die pure Eleganz, der setzt vermutlich sogar gegenüber dem sagenhaften 2020er noch einen drauf. Da ist noch eine Spur mehr Konzentration, ohne dass der Wein dadurch auch nur Nuancen von seiner Eleganz verlieren würde. 19/20
La Gurgue
Ein biodynamisch betriebenes, winziges Weingut mit 10 Hektar Rebfläche, gelegen neben Chateau Ferrière in Cantenac, im Herzen der Appellation Margaux. Fast wie die jüngeren Reben des Chateau Ferrière. Die Böden bestehen hier zu großen Teilen aus Kies und Kalkstein. Regie führt hier die Enkelin von...