Chateau La Gaffeliere 2022
100
- 2
- Merlot 60%, Cabernet Franc 40%
- 5
- rot, trocken
- 14,5% Vol.
- Trinkreife: 2031–2056
- Verpackt in: 3er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 97–100/100
- Galloni: 98–100/100
- Bettane: 98/100
- Quarin: 97/100
- Wine Cellar Insider: 96–98/100
- Gerstl: 20/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
- 7
- Allergene: Sulfite
Chateau La Gaffeliere 2022
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Lobenberg: La Gaffelière besteht 2022 aus 60 Prozent Merlot und 40 Prozent Cabernet Franc. Das ist wirklich eine ganz schicke Nase, wow! Gelbe Mango auf roter süßer Kirsche, dahinter Schwarzkirsche, aber nichts Süßes, Klebriges, Fettes, sondern einfach nur fein. Im Grunde ein bisschen wie ein Domaine de Chevalier in Pessac-Léognan, jetzt nur hier in Saint-Émilion. Oder wie in Beychevelle in Saint-Julien: hohe Eleganz ausstrahlend. Das ist eine große Freude! Eine schicke, feine Tänzerin. Der Mund ist fast noch besser, alles passt hervorragend zusammen. Sowas Verspieltes, sowas Grandioses! Was für eine Freude! So burgundisch, schick und leicht und trotzdem lang – wow… Saint-Émilions in dieser burgundischen, spielerischen Leichtigkeit sind eher selten. Und wenn man sie findet, muss man sie unbedingt festhalten. Was für eine Freude, diesen Wein zu trinken! 97-100/100 *** Graf Leo de Malet-Roquefort bewohnt das historische Weingut selbst und bewirtschaftet es mit Hilfe des gleichen Teams wie Château Berliquet.
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?
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Galloni über: Chateau La Gaffeliere
-- Galloni: The 2022 La Gaffelière is a drop-dead gorgeous beauty. Refined, sculpted and wonderfully precise, La Gaffelière simply has it all. Hints of lavender, mint, blood orange, spice and black cherry fruit all race across the glass. Clean mineral notes and fine tannins support the finish. The delineation here is simply breathtaking. La Gaffelière is 60% Merlot and 40% Cabernet Franc. Élevage is expected to be 19 months in 50% new oak and 50% neutral barrels. The 2022 is another exceptional wine from the Malet Roquefort family. 98-100/100
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Bettane über: Chateau La Gaffeliere
-- Bettane: Brillantkörniges Tannin von der Berührung bis zum Abgang, komplexes, dichtes, rassiges und schlankes Ensemble. Sicherlich der größte Gaffelière des 21. Jahrhunderts. Bemerkenswert gebaut und verführerisch, ist er eine Referenz für 2022, dessen Jahrgangseffekt und Terroir er wiedergibt. 98/100
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Quarin über: Chateau La Gaffeliere
-- Quarin: Schwarze Farbe. Intensive, feine, fruchtige, reine, würzige Nase. Ultra vornehm am Anfang des Mundes, mit enormer Klasse in der Berührung, schmilzt dieser raffinierte Wein am Gaumen zu einer immensen Länge, mit rekordverdächtiger aromatischer Gründlichkeit und ohne den Schatten eines Tannins. Es ist unmöglich, ihn auszuspucken. Zusammenstellung: 60 % Merlot, 40 % Cabernet Franc. Alkoholgehalt: 15°10 - pH-Wert: 3,44. Ertrag: 40 hl/ha. 97/100
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Wine Cellar Insider über: Chateau La Gaffeliere
-- Wine Cellar Insider: Rich, lush, deep and concentrated, the wine is fresh rich and vibrant with layers of sweet, ripe, vibrant, plums, cherries, flowers and crushed stones from start to finish. Drink from 2023-2050. 96-98/100
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Gerstl über: Chateau La Gaffeliere
-- Gerstl: Das ist überaus edel, was da aus dem Glas strahlt, feinste Frucht trifft auf wunderbare Kräuter und Gewürze, der Duft begeistert restlos, ein die Sinne berauschendes Parfüm. Wow, ist das gut! Der war schon in den letzten Jahren richtig gut, aber das ist nochmals eine neue Dimension, insbesondere in Sachen Feinheit und Eleganz. Das ist superdelikat, gleichzeitig immens konzentriert und vielschichtig, das ist ein grossartiges Meisterwerk. 20/20
La Gaffeliere
La Gaffeliere ist eines der wenigen Weingüter im Bordeaux das seit über vier Jahrhunderten in der Hand derselben Familie ist. Graf Leo de Malet-Roquefort bewohnt das historische Weingut selbst und bewirtschaftet es mit Hilfe eines hochengagierten Teams.