Chateau La Fleur Petrus 2024

Chateau La Fleur Petrus 2024

Holzkiste

Zum Winzer

97–99
100
2
Merlot 99%, Petit Verdot
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2030–2050
Verpackt in: 6er OHK flach
9
strukturiert
saftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 97–99/100
Weinwisser: 96–98/100
Markus Del Monego: 96/100
Jane Anson: 95/100
vvWine & VINUM: 94–96/100
6
Frankreich, Bordeaux, Pomerol
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau La Fleur Petrus 2024

97–99
/100

Lobenberg: 99,5 Prozent Merlot und 0,5 Prozent Petit Verdot. Tiefe, reiche, dunkle Beerennase mit Waldbeeren, Blaubeerschale, süßer Maulbeere und Brombeere. Dazu süße schwarze Kirsche. Tolle Opulenz anzeigend, reich, dicht und warm! Der Mund dann dicht, reich und gleichzeitig frisch. Tolle Säure anzeigend von roter Frucht. Rote Johannisbeere, Zitrusfrüchte und ein bisschen Orangenzeste. Hohe mineralische Intensität mit Salz im Mund. Die Tannine sind reichlich, aber total poliert. Nichts ist rau oder grün, alles ist reif, schick und lang. Eine lange karamellige Salzspur im Finale. Immer neue Eindrücke stürzen auf den Verkoster ein… Viel rote Frucht, viel schwarze Frucht und viel Salz. Total verspielt, hochintensiv, erotisch und sexy. Ein ganz großer Wein. Ein Topwert, trotz des schwierigen Jahres 2024. Reife und seidige Finesse, einfach ein Hochgenuss. *** La Fleur-Pétrus ist ein 18,7 Hektar großes Weingut. Für Pomerol ist das fast riesig. Kies und tiefer Lehm auf eisenhaltigem Untergrund. Das Durchschnittsalter der Reben liegt bei über 35 Jahren. Natürlich wird – wie alles bei Moueix – händisch gelesen, im Weingut auf dem Tisch vor- und dann nochmal per Lasertechnik nachsortiert. Also total cleanes Traubengut. Spontane, temperaturregulierte Vergärung im Beton. 18 Monate Ausbau in französischen Barriques, 50 Prozent Neuholz. La Fleur-Pétrus ist sicherlich einer der Superstars des Pomerol. Ein sehr historisches Weingut. Der Name entstand, weil es genau zwischen Château Pétrus und Château Lafleur liegt, den beiden anderen absoluten Primus-Weingütern der Appellation. Jean-Pierre Moueix hat dieses Weingut ab 1937 bewirtschaftet, 1950 wurde es gekauft. Kurz danach Château Trotanoy. Das sind sicherlich zwei der absolut besten Weingüter in Pomerol. In den Top 5 oder den Top 6. Die Kombination aus Kies und kalkhaltigem Lehm ist das Besondere direkt auf dem Plateau. Nur 30 Meter über See-Level gelegen. Die Kiesanteile der Weinberge geben große Eleganz, die Lehmanteile Tiefe und Struktur.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

96
/100

Markus Del Monego über: Chateau La Fleur Petrus

-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue and black core. Elegant and expressive nose with refined character, ripe and juicy fruit reminiscent of blackberries, blueberries and black cherries. In the background mild spices, subtle oak and discreet toasting complemented by slightly floral components. On the palate ripe tannins, velvety character, rather full-bodied with excellent finish. Tastingbook.com

95
/100

Jane Anson über: Chateau La Fleur Petrus

-- Jane Anson: Gently toasted cedar and sandalwood, violet, lilac, powdery rose, plush fruits, savoury in the spirit of the vintage but with texture and even generosity, and velvety tannins. A great job from La Fleur-Petrus, seriously impressive and one to look out for - my wine of the Moueix stable in 2024. 50% new oak. Harvest 17 to 28 September, no chaptilisation, around 20% down on yield from a usual year.

Mein Winzer

La Fleur Petrus

La Fleur Petrus liegt im Osten des Plateaus von Pomerol zwischen Lafleur und Petrus. Die 1956 mit 80 % Merlot und 20 % Cabernet Franc neu bestockten 13,5 Hektar Rebfläche bringen unter der Aufsicht von Frederic Lospied Weine hervor, die zwar etwas weniger kräftig sind als die der berühmten Nachbarn,...

Chateau La Fleur Petrus 2024