Chateau La Fleur Lauga Cru Artisan 2022
Holzkiste
100
- 2
- Cabernet Sauvignon 90%, Merlot 10%
- 5
- rot, trocken
- 14,0% Vol.
- Trinkreife: 2029–2050
- Verpackt in: 12er OHK
- 9
- strukturiert
- saftig
- pikant & würzig
- 3
- Lobenberg: 96+/100
- Jane Anson: 94/100
- Gerstl: 18/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Saint Julien
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Earl C Brun, 13. Chemin de Lruw, 33460 Cussac Fort Medoc
In der 12er Holzkiste erhältlichq
Wenn Sie 12 Weine kaufen, erhalten Sie diese kostenfrei in der Original-Holzkiste.
Chateau La Fleur Lauga Cru Artisan 2022
/100
Lobenberg: Dichte, reiche, hochintensive Nase nach Sauerkirsche, Schwarzkirsche, etwas Cassis und Brombeere. Aber trotzdem hochelegant bleibend, trotz des schwarzen Charakters strahlt der Wein eine rotfruchtige Frische aus. Feine Nougat- und Nutella-Noten hinter der vielen Frucht. Nie fett, immer fein, auch im Tannin. Das Ganze ist mit pinker Grapefruit unterlegt. Sehr schicker Angang! Köstlicher Mund mit satter roter Kirsche, Sauerkirsche, Himbeere und Erdbeere. Alles läuft auf roter Frucht – so typisch Saint-Julien! Trotzdem hat er Struktur und Kraft. Satte Veilchennote, auch süße Feigen und eine leichte Sämigkeit. Eine leichte Salzspur läuft die Zunge runter, sie endet in Sauerkirsche, Rotkirsche und säurebeladener Himbeere. Das ist sein sehr schicker Saint-Julien, auf dem gleichen Level wie Teynac und La Bridane. Ich schätze mich sehr glücklich, drei für Saint-Julien bezahlbare und hervorragende Einstiegsweine im Angebot zu haben! 96+/100 *** Château La Fleur Lauga und Château de Lauga gehören zusammen und gehen ineinander über. La Fleur Lauga ist ebenso wie Château de Lauga ein Cru Artisan, denn es handelt sich um einen Betrieb, die Rebfläche erstreckt sich lediglich über zwei Appellationen, Saint Julien und Haut-Médoc. Der kleinere Teil mit insgesamt 0,9 Hektar liegt in Saint Julien und verfügt über die deutlich älteren Reben mit einer Pflanzdichte von 11.000 Stöcken. Der Ertrag liegt also bei weit unter 700 Gramm Trauben pro Stock. Tiefer Kiesboden auf einem Kalkstein-Unterboden. Diesen knappen Hektar konnte sich der Besitzer von Château de Lauga, Charles Brun, nur mit Hilfe von Investoren leisten. Auch bei Fleur de Lauga zeichnet Charles Brun verantwortlich. Er teilt sich die Kellerarbeit mit seiner Frau, die gleichzeitig Kellermeisterin auf einem Weingut in Fronsac ist. Berater ist der Star des linken Ufers Éric Boissenot. Handlese, spontane Vergärung und Ausbau in französischer Eiche für 16 Monate, 70 Prozent Neuholz. Der Wein wird im selben Keller wie de Lauga gemacht. Auch La Fleur de Lauga befand sich 2021 im ersten Jahr der Bio-Konversion. Nur gut 30 Weingüter im Médoc dürfen die Bezeichnung Cru Artisan tragen. Diese Winzer bewirtschaften winzige Rebflächen, alles wird handwerklich bearbeitet und vom Winzer selbst vinifiziert. Also im Grunde alles winzige Perlen. Château de Lauga beobachte ich seit Jahren, 2019 war nach dem bereits guten 2018 für mich der Durchbruch
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?
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Jane Anson über: Chateau La Fleur Lauga Cru Artisan
-- Jane Anson: Christian and Charles Brun are the owners of this tiny estate (0.9ha) that is making delicious if hard-to-find St Julien. Inky damson colour, it's serious in this vintage, with a backbone and high acidity that is matched pace for pace by the black fruits, cassis bilberry crushed rocks, and the austere, textural minerality that is so welcome in the heat of 2022. Great ageing potential and a vintage that can put this wine on the map. Eric Boissenot consultant. 94/100
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Gerstl über: Chateau La Fleur Lauga Cru Artisan
-- Gerstl: Das ist eine ganz besonders raffinierte Art, die Frucht in Szene zu set- zen. Feine Kräuter und edle florale Noten stehen eher im Vordergrund, dennoch ist schwarze Frucht das prägende Element, das wirkt sehr edel, gibt dem Duft eine verführerische Note. Auch am Gaumen ist das ein überaus raffinierter Kerl, zäukelt mit der Frucht, die aber eher dezent in Erscheinung tritt, auch die Süsse zeigt sich eher ver- steckt hinter rassig kühler Frucht, passt aber perfekt ins edle Aromen- bild. Der Wein fordert die Sinne, das ist spannend, was da abgeht. Der hat etwas von einem grossen, edlen Saint-Julien, ist dann aber doch wieder ein charmanter Kumpel, ein Genie von Wein. 18/20