Lobenberg: 70 Prozent Cabernet Sauvignon und 30 Prozent Merlot. 13,1 Volumenprozent Alkohol, der pH-Wert liegt bei 3,74. Ausbau für 16 Monate im Barrique, 70 Prozent Neuholz. Eine wunderbar klassische Cabernet-Nase. Viel schwarze Frucht, Cassis, Holunder und Lakritze, ganz fein. Sehr schicker Schwarzkirschen-Mund. Süß und reich. Toll verwoben, großer Charmefaktor. Butterweiche, samtige, saftige Tannine. Schwarz und klassisch, trotzdem weich, samtig und rund. Tolle Länge – ein Spaßmacher. Eine weichere, rundere Version eines Lynch Bages. So Pauillac und trotzdem so charmant. Eine große Freude! 94-95/100 *** Wie in den meisten Regionen Europas lautet der Tenor auch in Bordeaux »2021 - zurück zur Klassik!«. Nach mehreren warmen Jahren in Folge kommt 2021 hier mit genialer kühler Eleganz und niedrigen Alkoholwerten um die Ecke. Sehr schick, fein, dabei aber auch so spannungsgeladen – ein absolutes Traumjahr für Finesse-Trinker. Die Weine zeigen viel aromatischen Fruchtdruck bei wirklich reifer Tanninstruktur durch die längere Vegetationsperiode. Ein großes Aufatmen unter allen Winzern, denn das Ergebnis ist quasi die Entschädigung für die harte Arbeit im Weinberg, die die Natur von Anfang bis Ende des Jahres von allen Beteiligten abverlangt hat. Hohe Niederschläge zu Beginn des Jahres, was gleichzeitig aber auch ein Segen für die trockenen Böden war. Dann nochmal ein Temperaturtief im April, schon nach dem Austrieb. Das Bordelais hat es aber nicht ganz so hart getroffen, die Frostschäden waren hier im Mittel nicht so verheerend wie in anderen Teilen Frankreichs, deshalb sind die Erträge insgesamt doch noch zufriedenstellend. Der Merlot ist außerordentlich edel, mit bemerkenswert konzentrierter Frucht, während der Cabernet unglaublich intensiv und frisch ist, was dem Jahrgang große Eleganz verleiht. Vielleicht in einer Reihe mit 2008, 2012 und 2014 mit seinen jung schon so verführerisch zugänglichen Weinen, die aber auch noch eine lange Zukunft vor sich haben.