Lobenberg: Die Nase ist Riesling. Ein Condrieu, der natürlich nicht Condrieu heißen darf, denn Château Grillet ist eine eigene Appellation mit diesem einem Hektar. Die Nase ist so schön frisch, feine grüne und gelbe Aromen, Blumigkeit, Nüsse, alles tänzelt, alles ist fein. Der Mund hat Grip, fast ein wenig Schärfe, schöner Bitterstoff, enormer Zug, sehr schlank, total durchgegoren, für einen Viognier unwahrscheinlich geradeaus laufend mit einer enormen Ausdruckskraft. Hier kommen wir von Quitte, zu Litschi und Nüssen, auch ein bisschen Kiwi, grüne Birne, Kalkstein, Salz, sogar ein bisschen weißpfeffrige Schärfe dazu, enormer Zug und Nachhall von Minuten. Für einen Wein aus der Rebsorte Viognier unglaublich schlank, immer geradeaus und ausdrucksstark. Auch im Mund in einer Blindverkostung wahrscheinlich nicht nach Condrieu gesteckt. Dieser Wein setzt wie schon früher eigene Maßstäbe im Condrieu. Es gibt eigentlich keinen Condrieu, der in dieser Ausdrucksstärke mithalten kann! Der Wein wird ohne weiteres für viele, viele Jahrzehnte weiterreifen können, wird aber auch schon nach fünf Jahren trinkbar sein, besser aber erst nach 10, 15 oder 20. Superber Weißwein. Einer der großen Weißweine der Welt. Der Wein steht im Mund für sich selbst. Das ist nicht an der Rebsorte Viognier festzumachen, das ist kein Condrieu, das ist irgendwo zwischen einem burgundischen Chardonnay und einem Riesling von der Nahe. Der Wein steht absolut für sich selbst, und es verbietet sich fast, ihn mit irgendeinem anderen Condrieu zu vergleichen, weil es einfach nicht vergleichbar ist und sich auch in keiner Blindprobe wie ein klassischer Condrieu trinkt. Château Grillet und nichts anderes. A class of its own. 100+/100