Saint Joseph 2022

Chateau de Saint Cosme: Saint Joseph 2022

Zum Winzer

94–96
100
2
Serine 100%
5
rot, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2028–2053
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
pikant & würzig
saftig
3
Lobenberg: 94–96/100
Suckling: 94/100
Jeb Dunnuck: 92–94/100
6
Frankreich, Rhone, Gigondas und Rasteau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Saint Joseph 2022

94–96
/100

Lobenberg: Louis Barruol von Saint Cosme kauft diese Trauben seit 2001 immer beim gleichen Vertragswinzer, inklusive natürlich seiner eigenen Mitarbeit und Beratung im Weinberg. Im Grunde wie sein eigener Weinberg, in dieser intensiven, langjährigen Zusammenarbeit. Das gleiche Modell wie bei Michel Tardieu. 100% Serine, auch Petit Syrah genannt. Untergrund ist hier purer Granit in Malleval, sehr alte Reben. Es wird nur zu einem kleinen Teil entrappt, das meiste sind Ganztrauben, fermentiert im Beton, dann kommt der Stoff mit der vollen Hefe in überwiegend gebrauchte, alte Barriques, zu 30% aber auch neues Holz. Dieser Saint-Joseph ist, wie alle sehr guten Saint-Joseph, ein kleines Abbild eines Côte Rôtie. Und zwar eines Côte Rôtie vom Granit und nicht vom Schiefer. Direkt nach dem Crozes-Hermitage probiert ist das schon ein großer Wandel. Der Crozes-Hermitage liegt auf der Rückseite des Hermitage-Bergs, dort gibt es völlig andere Böden als in Saint-Joseph mit dem reinen Granit. Die Nase ist rotfruchtiger, schon fast an Côte Rôtie erinnernd. Leichte Lakritze darunter, provenzalische Kräuter dazu. Und floral wie der ganze Jahrgang, einfach unendlich fein. Veilchen und Vergissmeinnicht. Sehr verspielt und aromatisch, aber nicht fett, nur sehr intensiv. Der Mund ist noch extremer in der roten Frucht. Schattenmorelle, Sauerkirsche, Himbeere und Erdbeere. Aber sehr konzentriert, sehr fokussiert. Dazu wieder diese enorme Floralität – Veilchen und Rosenblätter. Rot, dicht und intensiv. Sehr schicker Saint-Joseph und in seinem superfeinen und geschliffenen Tannin so spielerisch und trotzdem aromatisch reich. Hedonismus pur. Schicker Saint-Joseph. 94-96/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

94
/100

Suckling über: Saint Joseph

-- Suckling: A robust, well-built and focused red with aromas of dark cherries, sweet berries, wild herbs and baking spices on the nose. It’s medium-bodied with fine, firm tannins. Well driven with a textured mid-palate and a long, lively finish. Try after 2025.

92–94
/100

Jeb Dunnuck über: Saint Joseph

-- Jeb Dunnuck: The 2022 Saint Joseph is inky hued, with a classic granite-influenced style in its focused red and black fruits as well as peppery, herbal, bloody nuances. It's medium to full-bodied, rich, and concentrated. 92-94/100

Mein Winzer

Chateau de Saint Cosme

Gigondas ist zusammen mit der Appellation Chateauneuf-du-Pape sicherlich die spannendste und innovativste Region der Rhone und der junge Louis Barruol von Chateau de Saint Cosme gehört nicht nur laut Robert Parker zusammen mit Santa Duc und Bouissiere zur Creme de la Creme der Appellation.

Saint Joseph 2022