Cote Rotie 2022

Chateau de Saint Cosme: Cote Rotie 2022

Zum Winzer

95–97
100
2
Syrah 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2031–2063
Verpackt in: 6er
9
frische Säure
pikant & würzig
strukturiert
3
Lobenberg: 95–97/100
Suckling: 95/100
Jeb Dunnuck: 93–95/100
6
Frankreich, Rhone, Gigondas und Rasteau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cote Rotie 2022

95–97
/100

Lobenberg: Dieser Wein wächst zu 100% auf der Côte Brune-Seite des Côte Rôtie-Berges, nur auf Schieferlagen. 100% unentrappte Ganztraubenfermentation, Ausbau zu 30% im neuen Barrique, 70% in einjährigen Barriques. Unfiltrierte Füllung. Schiefer ergibt, wie wir wissen, eine völlig andere Würze als Granit. Den Unterschied kann man sehr gut bei Stephan Ogiers Lancement sehen. Das ist Granit in einer unendlichen, rotfruchtigen Feinheit und dagegen seinem Belle Helene, mit viel mehr Power und Würze. Louis Barruol macht seit so vielen Jahren einen der besten Côte Rôtie. Er arbeitet immer mit den gleichen Winzern zusammen. Das ist ein Modell wie es Michel Tardieu auch betreibt, und wenn diese Kombination über Jahrzehnte passt, ist das eben großes Kino. In 2020 ist es nochmal ein deutlicher Sprung des Saint-Josephs. Bei Tardieu war der Unterschied zwischen Côte Rôtie und Saint-Joseph zwar existent, aber nicht so dramatisch wie hier bei Saint Cosme. Die typische Côte-Rôtie-Nase: verbranntes Fleisch und Gummi, was natürlich auch am zum Teil neuen Barrique liegt. Aber so dicht, floral und schwarz. Schwarze Kirsche und Maulbeere, reich und dicht, trotzdem sehr fein. Da ist nichts Raues, nichts Rustikales, nichts Unreifes, aber auch nichts Fettes. Der Mundeintritt widerspiegelt genau das – unendlich fein. Was für ein schicker Côte Rôtie! Poliert und tänzelnd, die Tannine sind reichlich vorhanden, aber sie sind nicht spürbar, sie sind seidig verwoben. Was für ein feines Spiel von roter und schwarzer Frucht, von satter Mineralität. Salz am Ende. Aber das Ganze bleibt auf der komplett hedonistischen und spielerischen Linie. Ein Leckerli in ganz großer Klasse. Der Wein bleibt in seiner feinfruchtigen Verspieltheit und aromatischen Intensität für zwei Minuten am Gaumen. Louis Barruol hat in diesem Jahr keine Blockbuster erzeugt, sondern einfach nur verspielte kleine Meisterwerke. Ein Traum von Wein, eine große Freude in diesem floralen und verspielten Finesse-Teil. Sehr schick! 95-97/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

95
/100

Suckling über: Cote Rotie

-- Suckling: A refined, fine-textured and precise Cote-Rotie with aromas of cherries, wild berries, wild herbs, bark and baking spices. Medium-bodied with finely grained tannins. There is a vibrant and spicy character at the center, with a succulent, precise and lively expression toward the long finish. Try after 2026.

93–95
/100

Jeb Dunnuck über: Cote Rotie

-- Jeb Dunnuck: The 2022 Côte Rôtie is flat-out gorgeous and a wine to seek out. Ripe black raspberries, blackberries, pepper, graphite, and smoke meat all define this medium to full-bodied 2022, which has velvety tannins and a great mid-palate. It's a blockbuster of a Côte Rôtie that will benefit from 4-6 years of bottle age. 93-95/100

Mein Winzer

Chateau de Saint Cosme

Gigondas ist zusammen mit der Appellation Chateauneuf-du-Pape sicherlich die spannendste und innovativste Region der Rhone und der junge Louis Barruol von Chateau de Saint Cosme gehört nicht nur laut Robert Parker zusammen mit Santa Duc und Bouissiere zur Creme de la Creme der Appellation.

Cote Rotie 2022