Lobenberg: 70 Prozent Cabernet Sauvignon, 15 Prozent Merlot, 13 Prozent Cabernet Franc und zwei Prozent Petit Verdot. Der Alkoholgehalt liegt bei 13,5 Volumenprozent, der pH-Wert bei 3,75. Wuchtige, schwarzfruchtige Nase. Der Cabernet-Anteil ist bei d’Armailhac noch nie so hoch gewesen. Cabernet Franc und Sauvignon haben zusammen 83 Prozent. Früher waren es höchstens 70. Aber es ist eben das Jahr der Cabernet. Sehr vibrierende, singende Nase. Viel schwarze Frucht, Cassis, Brombeere und Maulbeere, dazu getrocknete Blaubeerschalen und etwas rote Johannisbeere. Hohe Intensität und Spannung und schon in der Nase mit einer Chilischärfe und Tannin ausgestattet, also etwas rau. Im Mund dann superweich, geschliffen und poliert – extrem elegant! Wir verlassen die Brombeere, wir gehen hin zu schwarzer Kirsche, das Ganze wird seidig, poliert und tänzelnd. Wow, was für ein schicker Wein! Mittlerer Länge, aber das Tremolo dazwischen ist wirklich beeindruckend. Ich habe noch nie einen so eleganten, feinen d’Armailhac im Glas gehabt wie in diesem Jahr. Zwetschge, etwas Lakritze, helle Schokolade, nichts tut weh, alles ist fein und schick. Das wird Everybody’s Darling schon in fünf, sechs Jahren sein. Das ist großes Kino in Sachen Hedonismus und Finesse und es hat ein eingebautes Lecker-Gen. Ich bin verblüfft! Toller d’Armailhac! Als eines von drei Weingütern im Pauillac, die dem verstorbene Baron Phillippe de Rothschild gehörten, wird d’Armailhac vom gleichen Team geleitet, das auch für Mouton-Rothschild und Clerc Milon zuständig ist. Entsprechend qualitätsbewusst wird hier gearbeitet. Es grenzt an Pontet-Canet im Westen und Süden und an Mouton im Norden und Osten. Mit über 80 Hektar ein Riese. D’Armailhac ist in der Regel das hedonistischste, offenherzigste Gut in der Mouton-Gruppe, dafür ist er häufig auch der fruchtigste und leckerste Wein.
Bordeaux 2023 aus Expertensicht über ein reifes und früh trinkbares Jahr mit elegantem, schmeichelndem und seidigem Tannin, hohem Genussfaktor und saftigem Trinkfluss: Stephane Derenoncourt, Önologe, Consultant am rechten und linken Ufer, Winzer, eine lebende Legende in Bordeaux: „Überall waren die Tannine reif und von hoher Qualität. Die Trauben zeigten die volle technologische und phenolische Reife. Die Weine dieses Jahrgangs sind insgesamt harmonisch und dynamisch.“ *** Thomas Duclos, führender Berater und Önologe des rechten Ufers: „Bei dem Jahrgang 2023 haben wir ständig Neues entdeckt. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich in ein paar Jahren einige 2023er den 2022er Weinen als überlegen erweisen. Der Jahrgang 2023 ist sehr schmeichelhaft: Wir haben eine angenehme Weichheit im Abgang, ohne Schwere, elegante Texturen, überraschend seidig...“ *** Axel Marchal, führender Önologie-Professor der Universität Bordeaux: „Trotz der extremen Wetterbedingungen sind in dem Jahrgang 2023 Weine mit einem guten Gleichgewicht und schönen Säurenoten entstanden. Die Weine sind sehr angenehm, zwar nicht von immenser Konzentration, aber köstlich, rund und fruchtig.“*** Michel Rolland, Önologe und Weingutsberater und ein Bordeaux Urgestein: “The aromatic potential was good, with excellent aromatic intensity and ripe fruit flavours. 2023 is a vintage without excess and opulence. Enjoyable, delicious and easy-to-drink!!