Chateau D’Armailhac 5eme Cru 2022

Chateau D’Armailhac 5eme Cru 2022

Holzkiste

Zum Winzer

95–97+
100
2
Cabernet Sauvignon 60%, Merlot 22%, Cabernet Franc 16%, Petit Verdot 2%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2031–2053
Verpackt in: 6er OHK flach
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 95–97+/100
Suckling: 96–97/100
Terre de Vins: 96/100
Revue du Vin de France: 95–96/100
Bettane: 95–96/100
6
Frankreich, Bordeaux, Pauillac
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau D’Armailhac 5eme Cru 2022

95–97+
/100

Lobenberg: 60 Prozent Cabernet Sauvignon, 22 Prozent Merlot, 16 Prozent Cabernet Franc und zwei Prozent Petit Verdot. Der Alkoholgehalt liegt bei 14,5 Volumenprozent, der pH-Wert bei 3,83. Ausgebaut zu 50 Prozent in neuem Holz. Die Anteile an Cabernet sind etwas höher – es war einfach ein perfektes Jahr für diese Sorten im Médoc. Nach dem Clerc Milon probiert ist dieser Wein viel femininer. Viel geröstete schwarze Himbeere, darunter ganz feine helle Lakritze. Schwarze Kirsche dazu und reife Maulbeere. Weniger maskulin als Clerc Milon, charmanter, reicher und voluminöser. Sehr gefällig und trotzdem Pauillac bleibend mit einem leicht bissigen Tannin schon in der Nase. Dennoch haben wir die runde Weichheit satter Tannine in voller Reife. Toller Biss im Mund. Hier beides: Pauillac mit leicht maskulinem Approach, aber noch mehr die Weichheit aus 2022. Große Harmonie! Total runde, satte und intensive Tannine in großer Länge. In Lakritze, Schwarzbrot, Salz und Floralität endend. Viel Veilchen! Schicker d’Armailhac, wenn auch nicht ganz groß. 95-97+/100 *** Als eines von drei Weingütern im Pauillac, die dem verstorbene Baron Phillippe de Rothschild gehörten, wird d’Armailhac vom gleichen Team geleitet, das auch für Mouton-Rothschild und Clerc Milon zuständig ist. Entsprechend qualitätsbewusst wird hier gearbeitet. Es grenzt an Pontet-Canet im Westen und Süden und an Mouton im Norden und Osten. Mit über 80 Hektar ein Riese. D’Armailhac ist in der Regel das schwächste Gut in der Mouton-Gruppe, vor allen Dingen wegen dem höchsten Merlot-Anteil, dafür ist er häufig der offenste, fruchtigste, hedonistischste und leckerste Wein.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

96–97
/100

Suckling über: Chateau D’Armailhac 5eme Cru

-- Suckling: This is like a baby Mouton this year with blackcurrant, flower, and orange aromas. Medium- to full-bodied with a tight and racy palate that shows persistence and verve. One to watch. 96-97/100

96
/100

Terre de Vins über: Chateau D’Armailhac 5eme Cru

-- Terre de Vins: Eine große Intensität! Er behauptet eine eigene Persönlichkeit und eine außergewöhnliche Kraft. Das Ganze wird von 60 % meisterhaftem Cabernet Sauvignon gezeichnet, der den Gaumen mit vertikalen und präzisen Tanninen strukturiert. 22 % Merlot für die Geschmeidigkeit, 16 % Cabernet Franc für die schmackhaften Gewürze, einen Hauch von Kaffeebohne und Cachou. Verspricht eine sehr schöne Entwicklung. 96/100

95–96
/100

Revue du Vin de France über: Chateau D’Armailhac 5eme Cru

-- Revue du Vin de France: Fine cabernets (both sauvignon and franc) provide admirable distinction in this wine whose palate seems vertical in its construction. Drawn out with considerable length and a saline feel to the finish. Admirable! 95-96/100

95–96
/100

Bettane über: Chateau D’Armailhac 5eme Cru

-- Bettane: Bemerkenswerter Körper, große aromatische Noblesse, zweifellos der kompletteste Wein der letzten dreißig Jahre, der von den Qualitäten des Jahrgangs und den neuen Weinbereitungsanlagen profitiert. 95-96/100

Quarin über: Chateau D’Armailhac 5eme Cru

-- Quarin: Dunkle, purpurrote und schwarze Farbe. Sehr aromatische Nase, fein, fruchtig, subtil, rein, blumig und lakritzig. Das schlanke Geschmacksprofil des Jahrgangs ist immer noch vorhanden. Doch hier ist er fleischiger, sorgfältiger in seiner Anordnung, schmelzender, saftiger und schließlich raffinierter im Nachhall. Ein sehr großer Erfolg, bei dem der Duft des Cabernet Franc eine wichtige Rolle spielt. Zusammenstellung: 60 % Cabernet Sauvignon, 22 % Merlot, 16 % Cabernet Franc (mittel plus, plus), 2 % Petit Verdot. Alkoholgehalt: 14°5 - pH-Wert: 3,83. Ertrag: 28 hl/ha. 95/100

Falstaff über: Chateau D’Armailhac 5eme Cru

-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Einladende schwarze Waldbeeren, Herzkirschen, etwas scheues Bukett, dezenter Edelholztouch. Saftig, schwarze Kirschen, mineralische Textur, feiner Säurebogen, feinwürzig dank des Cabernet-Franc-Anteils, gute Länge, etwas Nugat, sicheres Reifepotenzial. 95/100

Mein Winzer

Armailhac

Als eines von drei Weingütern im Pauillac, die dem verstorbene Baron Phillippe de Rothschild gehörten, wird d’Armailhac vom gleichen Team geleitet, das auch für Mouton-Rothschild und Clerc Milon zuständig sind. Entsprechend qualitätsbewusst wird hier gearbeitet. Es grenzt an Pontet Canet im Westen...

Chateau D’Armailhac 5eme Cru 2022