Chateau Cote de Baleau Grand Cru Classe 2022

Chateau Cote de Baleau Grand Cru Classe 2022

Holzkiste

Zum Winzer

94–95+
100
2
Merlot 90%, Cabernet Franc 10%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2028–2048
Verpackt in: 12er OHK
9
seidig & aromatisch
saftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 94–95+/100
Jeb Dunnuck: 94–96/100
Falstaff: 94/100
Suckling: 93–94/100
Galloni: 92–94/100
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Cote de Baleau Grand Cru Classe 2022

94–95+
/100

Lobenberg: Der biologisch arbeitende Nachbar des Biodynamikers Fonroque, Lehm und Sand auf Kalkstein. Im Besitz von Clos Fourtet, das gleiche Top-Team. Sehr saftig und üppig fruchtig, hohe und intensive Fruchtaromatik, fast fett, der Alkohol aber sehr gut integriert. Sehr energetisch, vibrierend. Charmant, samtige Tannine, weiche aber reichliche Tannine. Himbeere, satte Kirsche, Schokolade. Ein fast großes Leckerlie! 94-95+/100

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

94–96
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Cote de Baleau Grand Cru Classe

-- Jeb Dunnuck: The 2022 Château Cote De Baleau is 90% Merlot and 10% Cabernet Franc raised in barrels. It's a pure, elegant, classic Saint-Emilion with obvious minerality as well as notes of black raspberries, chocolate, gravelly earth, and truffle. This medium to full-bodied, layered, elegant barrel sample has terrific tannins, perfect ripeness, and outstanding length. Tasted twice. 94-96/100

94
/100

Falstaff über: Chateau Cote de Baleau Grand Cru Classe

-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Verführerische Kirschfrucht, reife Zwetschken, zarte Edelholznuancen, ein Hauch von Nugat und Kräutern ist unterlegt. Stoffig, komplex, angenehme Süße, reife Tannine, tolle Frische ist unterlegt, schokoladig-mineralisch im Nachhall, sehr gutes Reifepotenzial. 94/100

93–94
/100

Suckling über: Chateau Cote de Baleau Grand Cru Classe

-- Suckling: Juicy fruit here with dark berry, slate and sea salt aromas and flavors. Medium-bodied with linear and fine tannins, and a juicy finish. 93-94/100

92–94
/100

Galloni über: Chateau Cote de Baleau Grand Cru Classe

-- Galloni: The 2022 Côte de Baleau has a well-defined bouquet with black cherries, bilberry and floral scents, quite complex and focused. The oak is nicely integrated here. The palate is medium-bodied with more pliant tannins than many of its peers, lending it a rounded texture, beautifully balanced with a minerally finish. This represents a big step up from the 2021. 92-94/100

Mein Winzer

Cote de Baleau

Ein Vorfahre der Familie Reiffers erhielt das Château von Louis XIV als Dank für seine Dienste in diversen Feldzügen.

Chateau Cote de Baleau Grand Cru Classe 2022