Lobenberg: Im Erstwein haben wir 2023 rund 50% Neuholz. Die Trauben stammen von den ältesten Stöcken und den besten Parzellen des Chateaus, im Schnitt 55 Jahre alt. 65% Cabernet Sauvignon, 33% Merlot, 1% Cabernet Franc und 1% Petit Verdot. 12,91% sehr geringer Alkohol. Schon die Nase ist großartig in ihrer explosiven Feinheit, in ihrer berauschenden Komplexität, aber dabei auch reduziert auf das Wesentliche. Der Wein hat eine große Tiefe und eine berauschende Dichte, ohne aber auch nur ansatzweise fett zu sein. Für Cos ist das zudem erstaunlich rotfruchtig mit ganz klarer Dominanz auf der Kirsche. Kirsche in allen Schattierungen, rote Kirsche, Herzkirsche, Sauerkirsche, Cranberry, dann auch etwas Maulbeere und Himbeere. Dahinter drückt sich dezente Würze durch, die einen an Eisen und Blut erinnern lässt. Graphit, rohes Fleisch, Blut, dann auch ätherische Noten von Eukalyptus und heller Lakritze. Dieser Cos ist kein fetter Blockbuster oder üblicher Hammerwein, das ist bei immenser Intensität eher filigran und in gewisser Weise sogar burgundisch, aber in dieser Ausprägung einfach perfekt gelungen. Konzentrierte Finesse! Zudem ein typischer Saint-Estèphe aber 2023 mit dem totalen Fokus auf roter Frucht. Die Cabernet gibt hier eine so immense, kühle Brillanz. 2023 ist ganz offensichtlich DAS Jahr der Cabernet! Am Gaumen hochintensiv aber auf ganz zartem Fruchtdruck laufend. Wieder viel rote Frucht mit einer ordentlichen Ladung Salz. Butterweiche, fast zarte und seidige Tannine mit süßem Fruchtkern aus saftiger Kirsche. So zart und transparent. Vibrierende Mineralität und hedonistische Kirschfrucht immer wieder im aufregenden Wechselspiel. Lang und schiebend mit etwas frischer Feige und Rosenblättern im Nachhall. Ultraklar und fokussiert. Ein saftiger, unglaublich eleganter Cos mit burgundischer Finesse-Ader. Kein Riese, aber dennoch in seiner speziellen 2023er Art ein Allzeit-Superstar und ein Wein von Größe und vor allem unendlicher hedonistischer Feinheit. Einer der Weine des Jahrgangs! *** Cos ist ein Super-2ème-Cru, der zusammen mit La Mission, Las Cases, Pichon Lalande, Ducru und Pontet Canet relativ nahe dran ist an den Premiers. Cos ist wie Montrose, wie Ducru und Las Cases, eines der Weingüter, wo besonders penibel sortiert wird. Nicht nur mehrfache grüne Lese, sondern auch noch auf optischen Sortiergeräten, welche die entrappten Beeren nochmals nachsortieren. Spontane Fermentation überwiegend im Stahl, Ausbau zu 55 Prozent in neuen Barriques, der Rest ist gebraucht.
Bordeaux 2023 aus Expertensicht über ein reifes und früh trinkbares Jahr mit elegantem, schmeichelndem und seidigem Tannin, hohem Genussfaktor und saftigem Trinkfluss: Stephane Derenoncourt, Önologe, Consultant am rechten und linken Ufer, Winzer, eine lebende Legende in Bordeaux: „Überall waren die Tannine reif und von hoher Qualität. Die Trauben zeigten die volle technologische und phenolische Reife. Die Weine dieses Jahrgangs sind insgesamt harmonisch und dynamisch.“ *** Thomas Duclos, führender Berater und Önologe des rechten Ufers: „Bei dem Jahrgang 2023 haben wir ständig Neues entdeckt. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich in ein paar Jahren einige 2023er den 2022er Weinen als überlegen erweisen. Der Jahrgang 2023 ist sehr schmeichelhaft: Wir haben eine angenehme Weichheit im Abgang, ohne Schwere, elegante Texturen, überraschend seidig...“ *** Axel Marchal, führender Önologie-Professor der Universität Bordeaux: „Trotz der extremen Wetterbedingungen sind in dem Jahrgang 2023 Weine mit einem guten Gleichgewicht und schönen Säurenoten entstanden. Die Weine sind sehr angenehm, zwar nicht von immenser Konzentration, aber köstlich, rund und fruchtig.“*** Michel Rolland, Önologe und Weingutsberater und ein Bordeaux Urgestein: “The aromatic potential was good, with excellent aromatic intensity and ripe fruit flavours. 2023 is a vintage without excess and opulence. Enjoyable, delicious and easy-to-drink!!
