Chateau Clos Manou 2019

Chateau Clos Manou 2019

Holzkiste

Zum Winzer

98
100
2
Cabernet Sauvignon 47%, Merlot 47%, Petit Verdot 4%, Cabernet Franc 2%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2027–2057
Verpackt in: 12er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 98/100
Parker: 92+/100
Jeb Dunnuck: 92/100
Suckling: 92/100
Gerstl: 20/20
6
Frankreich, Bordeaux, Haut Medoc
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Clos Manou 2019

98
/100

Lobenberg: Dieses kleine Weingut liegt im äußersten Norden des gesamten Médoc-Gebiets, weit nördlich von Saint Estèphe. Der Nachbar ist Chateau Haut Maurac. Auch Château Carmenere liegt nicht weit entfernt. Clos Manou wird vom Besitzer Stéphane Dief persönlich bearbeitet. Zwar nicht zertifiziert, aber in extrem biologischer Weinbergsbearbeitung mit winzigen Erträgen. Dichtpflanzung von über 10.000 Stöcke pro Hektar. Ertrag pro Pflanze ca. 500 Gramm, winzige Träubchen, sehr tief und nahe am Stamm. Bei 10.000 Stöcken nur 40 Hektoliter pro Hektar, da bleibt nicht viel pro Stock. Wenn man die Arbeit im Keller sieht, die Stephan durchführt, wird einem schwindelig ob dieses wahnsinnigen Einsatzes. Er hat spezielle Rütteltische zur Entrappung, inzwischen sogar danachnoch optische Laser-Nachsortierung der Trauben. Hier wird nichts unversucht gelassen. Stephan ist ein echter Fanatiker der Qualität. Und wäre es nicht Haut-Médoc, sondern Pauillac, wären seine Weine, zusammen mit Pontet Canet immer im 100-Euro-Bereich. Das ist seit vielen, vielen Jahren großes Kino und wird auf Grund der Randlage und zahlreicher 'Etikettentrinker' total unterbewertet. Clos Manou kann man seit den Jahren 09, 10 und vielleicht schon ab 05 nicht mehr mit den normalen Vergleichsmaßstäben des Médoc und Haut Médoc werten. Wer schon mal auf dem Château war, wer gesehen hat wie in dieser Dichtbepflanzung mit den winzigsten Erträgen pro Stock einfach diese extrem feinen Finesseweine gewonnen werden, die gleichzeitig diese irre Spannung aufweisen, der nimmt Abschied von der Klassifikation von Bordeaux. Es geht nämlich am Ende nicht um alteigesessene große Namen, es geht um Rebbestand, es geht um Terroir, das seit der Hinwendung zum mediterranen Klima hier im Médoc einfach perfekt geeignet ist. Es geht um die Böden, es geht um die Arbeit. Der 2019er besteht aus 47 Prozent Cabernet Sauvignon, 47 Prozent Merlot sowie vier Prozent Cabernet Franc und zwei Prozent Petit Verdot. Der offizielle Alkohol ist 14,3, etikettiert werden wahrscheinlich 14,5 Volumenprozent. Der pH-Wert liegt bei 3,54. Ausbau und malolaktische Gärung werden in Barriques und großen Holzfässern durchgeführt, zum Teil auch in Amphoren. Der Ausbau für 18 Monate geschieht zu 70 Prozent im französischen Barrique, der Rest in sieben Hektoliter fassenden Betontanks und zu fünf Prozent in Amphoren. Auf Clos Manou wird alles per Hand gelesen, natürlich sind während des Jahres alle Weinberge begrünt, es werden keine Herbizide oder Pestizide benutzt. Das Terroir besteht zu 29 Prozent aus Kies, zu 28 Prozent aus Kalkstein, zu 25 Sand, dazu noch 13 Prozent Lehm mit Sand und fünf Prozent Kies mit Sand. Clos Manou liegt in Saint Christoly du Médoc. Der 2019er ist pechschwarz, undurchdringlich. Leichte blaue Reflexe, rubinroter Rand. Die Nase erinnert an einen frisch gebackenen Hefezopf in der Küche der Großmutter. Dazu satte Schwarzkirsche, Holunder, Eukalyptus und Minze. Reife, reiche Amarena Kirsche, satte schwarze Pflaume, Erde, Gewürzbrot, Holunder. Was für eine verblüffend intensive Nase. Nicht fett, aber so reich. Der Mund des Clos Manou 2019 erinnert in seiner würzigen, schwarzfruchtigen, reifen Art sehr stark an Pontet Canet. Dazu ein Hauch maskuliner Touch wie Pichon Baron. Überhaupt finde ich, dass Clos Manou sehr viel Ähnlichkeit mit Pontet Canet und Baron hat. Der Winzer arbeitet biodynamisch, obwohl er nicht zertifiziert ist, der Winzer fährt den gleichen Ansatz im Weinberg, mit den gleichen niedrigen Erträgen. Und das Terroir von Clos Manou ist durch den Klimawandel, hin zum Mediterranen, auf jeden Fall gleichwertig. Tief, würzig, üppig, erdig. Da kommt wieder Holunder, da kommt Schlehe. Eukalyptus, Minze, tiefe, erdig unterlegte reife Pflaume. Aber überhaupt nichts Überreifes. Konzentrierte Brombeere, ohne Süße, ohne Schwere. Das ist ein sehr fokussierter Wein, mit einer wunderbaren Länge. Eine leicht bittere Malzigkeit schwingt mit, eine Üppigkeit. 2019 ist deutlich spannungsgeladener als 2018, aber mindestend auf dem gleichen Level. Aber Geduld! Der Wein braucht wie jeder große Pauillac 10 Jahre im Keller! Was für ein Jahr in Bordeaux, was für ein Jahr für Clos Manou! 98/100

92+
/100

Parker über: Chateau Clos Manou

-- Parker: From an 18-hectare estate planted at a density of around 10,000 vines per hectare, the 2019 Clos Manou is a serious wine. Unwinding in the glass with aromas of dark berry fruit, cigar wrapper, licorice and espresso roast, it's medium to full-bodied, deep and layered, with terrific concentration, lively acids and plenty of ripe, powdery tannin that will reward a bit of bottle age. It's closed with an Ardeaseal technical cork as used by Burgundy's Domaine Ponsot among others. This estate merits a mention in any list of Bordeaux's finest under-the-radar producers. 92+/100

92
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Clos Manou

-- Jeb Dunnuck: Deep purple/ruby-hued, the 2019 Clos Manou has a terrific bouquet of ripe red and black fruits as well as cedar pencil, savory flowers, spice box, and tobacco. Gorgeously balanced and medium to full-bodied, with ripe, present tannins and both elegance and richness, it's one heck of an impressive Médoc readers should snatch up. It will easily keep for 10-15 years. 92/100

92
/100

Suckling über: Chateau Clos Manou

-- Suckling: Aromas of dark plums, blueberries, earth, bark and gravy. It’s medium-to full-bodied with firm, chewy tannins. Dark and earthy character. Firm finish. Better in 2024. 92/100

20
/20

Gerstl über: Chateau Clos Manou

-- Gerstl: Der auf Clos Manou betriebene Aufwand für die Vinifikation des Weines sucht seinesgleichen. Stéphane Dief arbeitet mit einer sagenhaften Präzision, die sich auch in seinen Weinen unmissverständlich ausdrückt. Das Bouquet strahlt die Kraft und Schönheit eines ganz grossen Weines aus. Was für eine delikate Komplexität in diesem intensiv aromatischen Duftbild, das mit einem berauschenden Tiefgang daherkommt. Man muss schon oft an diesem Wein schnuppern, um alle Facetten erfassen zu können. Hier haben wir einen unmissverständlichen Terroirausdruck im Glas, der eine noble Würze und den Hauch nach Trüffeln hervorruft. Firsche durchströmt die dichte Fruchtaromatik nach reifer schwarzer Kirsche, Holunder, Brombeere, Johannisbeere und Pflaume. Dahinter zeigen sich edle und sanfte Röstaromen mit einem Hauch dunkler Schokolade. Verspielt und nicht minder sinnlich sind dazu reichliche florale Aromen, die den Genießer mit ihrem berauschenden Duft betören. Schon allein für dieses Duftbild lohnt es sich, diesen großartigen Wein zu kaufen. Am Gaumen scheint der Wein zu explodieren - alle multikomplexen Eindrücke auf einmal zu erhaschen ist unmöglich. Was für ein Aromen-Feuerwerk an verschiedenen reifen Früchten. Vibrationen ohne Ende. Die Säure gibt ihm die nötige Balance und macht den Clos Manou frisch und köstlich saftig. Die Gerbstoffe zeigen sich perfekt gereift und geben dem Wein diese seidig feine Struktur. Was ist das nur für ein göttlicher Genuss. Da müssen sich die grossen Châteaux wirklich warm anziehen. Im Abgang zeigt sich dann nochmals ein langanhaltendes Terroirfinale mit viele würzigen und zart pfeffrigen Aromen. Vermutlich der Wein mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis. Outstanding! PB 20/20

Mein Winzer

Clos Manou

Stephane Dief ist ein besessener Winzer. Das muss man wissen, sonst kann man seinen rasanten Aufstieg in nur 20 Jahren nicht verstehen. Zusammen mit seiner akribisch arbeitenden Frau Francoise haben die zwei sich aus dem Nichts ein Vorzeigeweingut von 16 Hektar in ihrem Geburtsort Saint Christoly du...

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