Chateau Clos Manou 2023

Chateau Clos Manou 2023

Holzkiste

Zum Winzer

97–98
100
2
Cabernet Sauvignon 70%, Merlot 22%, Petit Verdot 8%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2029–2055
Verpackt in: 12er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 97–98/100
Jane Anson: 93/100
Alexandre Ma: 92–94/100
Parker: 91–93/100
Gerstl: 19/20
6
Frankreich, Bordeaux, Haut Medoc
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Clos Manou 2023

97–98
/100

Lobenberg: Clos Manou besteht 2023 aus 70 Prozent Cabernet Sauvignon, 22 Prozent Merlot, acht Prozent Petit Verdot. Es gibt 65.000 Flaschen von diesem Wein. Er hat 13,2 Volumenprozent Alkohol und einen pH-Wert von 3,69. Der Tanninwert ist genauso hoch wie 2022. Wow, was für eine Cabernet-Nase, so eindeutig! Clos Manou ist seit vielen Jahr so ein Vorreiter – so puristisch… Das ist Pauillac-Stilistik, aber schlank bleibend und fein, extrem poliert. Viel rote Frucht mit roter Johannisbeere, roter Waldhimbeere, Sauerkirsche und etwas Cranberry. Sehr viel Spannung und Rasse zeigend in der Nase. Dazu Salz, Kreide, ganz helle Lakritze und etwas Veilchen. Sehr schick, sehr einladend! Im Mund wird diese Spannung aufgegriffen. Der Wein hat nicht ganz das Fett von 2022, nicht ganz die Wucht, aber bei niedrigerem Alkoholgehalt eben auch eine unglaubliche Finesse – fein, tänzelnd und mit wahnsinniger Spannung. Der Wein steht für zwei Minuten und rollt immer wieder hoch mit Sauerkirsche, Cranberry, Kreide, Lakritze und Veilchen. Er bleibt schlank und ist trotzdem hochintensiv im Mund. Eine filigrane Schönheit mit viel Bums – die eiserne Faust im Samthandschuh. Stilistisch irgendwo zwischen Léoville Las Cases und Pichon Lalande einzuordnen. Aber natürlich zarter, verspielter und filigraner in der Ausrichtung. Ein wunderschöner Wein! Einmal mehr der absolute Superstar im Médoc. Die dramatische Akribie, die Stephane im Weinberg und im Keller leistet, ist weltweit unerreicht, ich bin immer wieder verblüfft. Für diese Klasse muss man in Pauillac – was der naheliegendste Vergleich ist, denn Clos Manou ist deutlich feiner als die Weine aus Saint-Estèphe – sicherlich an die 70 Euro ausgeben, um sich in dieser Qualitätsstufe zu bewegen. Wie immer ist das ein Blockbuster der Finesse mit einem genialen Preis-Qualitäts-Verhältnis. Hinter der wuchtigen Kraft von 2022 zurückbleibend aber ob seiner vibrierenden und intensiven Cabernet letztlich auf dem gleichen Qualitätslevel. Hedonistischer, feiner, köstlicher als 2022 bei gleicher Vibration und geringerer Power und Wucht, halt mehr Finesse. Wieder das Preis-Leistungs-Wunder des gesamten Medoc! *** Das kleine Weingut Clos Manou liegt im äußersten Norden des gesamten Médoc-Gebiets, weit nördlich von Saint Estèphe. Der Nachbar ist Chateau Haut Maurac. Auch Château Carmenere liegt nicht weit entfernt. Clos Manou wird vom Besitzer Stéphane Dief persönlich bearbeitet. Zwar in einer nicht zertifizierten, aber extrem biologischen Weinbergsbearbeitung, mit winzigen Erträgen. Dichtpflanzung von über 10.000 Stöcke pro Hektar. Ertrag pro Pflanze unter 500 Gramm, winzige Träubchen, sehr tief und nahe am Stamm. Bei 10.000 Stöcken nur 40 Hektoliter pro Hektar, da bleibt nicht viel pro Stock. Wenn man die Arbeit im Keller sieht, die Stephan durchführt, wird einem schwindelig ob dieses wahnsinnigen Einsatzes. Er hat spezielle Rütteltische zur Entrappung, inzwischen sogar optische Laser-Nachsortierung der Trauben. Ausgebaut wird im Barrique und in Ton- und Betonamphoren. Er macht auch einen Zweit- und einen Drittwein. In diesen Erstwein geht also nur das allerbeste Material. Hier wird nichts unversucht gelassen. Stéphane ist ein echter Fanatiker der Qualität. Und wäre es nicht Haut-Médoc, sondern Pauillac, wären seine Weine, zusammen mit Pontet-Canet, immer im 100-Euro-Bereich. Das ist seit vielen, vielen Jahren großes Kino und wird auf Grund der Randlage und zahlreicher »nur Etikettentrinker« total unterbewertet. Clos Manou kann man seit den Jahren 09, 10 und vielleicht schon ab 05 nicht mehr mit den normalen Vergleichsmaßstäben des Médoc und Haut Médoc werten. Wer schon mal auf dem Château war, wer gesehen hat wie in dieser Dichtbepflanzung mit den winzigsten Erträgen pro Stock einfach diese extrem feinen Finesseweine gewonnen werden, die gleichzeitig diese irre Spannung aufweisen, der nimmt Abschied von der Klassifikation von Bordeaux. Es geht nämlich am Ende nicht um alteigesessene große Namen, es geht um Rebbestand, es geht um Terroir, das seit der Hinwendung zum mediterranen Klima hier im Haut-Médoc einfach perfekt geeignet ist. Es geht um die Böden, es geht um die Arbeit.

Jahrgangsbericht

Bordeaux 2023 aus Expertensicht über ein reifes und früh trinkbares Jahr mit elegantem, schmeichelndem und seidigem Tannin, hohem Genussfaktor und saftigem Trinkfluss: Stephane Derenoncourt, Önologe, Consultant am rechten und linken Ufer, Winzer, eine lebende Legende in Bordeaux: „Überall waren die Tannine reif und von hoher Qualität. Die Trauben zeigten die volle technologische und phenolische Reife. Die Weine dieses Jahrgangs sind insgesamt harmonisch und dynamisch.“ *** Thomas Duclos, führender Berater und Önologe des rechten Ufers: „Bei dem Jahrgang 2023 haben wir ständig Neues entdeckt. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich in ein paar Jahren einige 2023er den 2022er Weinen als überlegen erweisen. Der Jahrgang 2023 ist sehr schmeichelhaft: Wir haben eine angenehme Weichheit im Abgang, ohne Schwere, elegante Texturen, überraschend seidig...“ *** Axel Marchal, führender Önologie-Professor der Universität Bordeaux: „Trotz der extremen Wetterbedingungen sind in dem Jahrgang 2023 Weine mit einem guten Gleichgewicht und schönen Säurenoten entstanden. Die Weine sind sehr angenehm, zwar nicht von immenser Konzentration, aber köstlich, rund und fruchtig.“*** Michel Rolland, Önologe und Weingutsberater und ein Bordeaux Urgestein: “The aromatic potential was good, with excellent aromatic intensity and ripe fruit flavours. 2023 is a vintage without excess and opulence. Enjoyable, delicious and easy-to-drink!!

93
/100

Jane Anson über: Chateau Clos Manou

-- Jane Anson: This stands out from the first nose, has sinewy tannins, textured bilberry and blackberry fruits, savoury liqourice and tobacco, slate tannins and a juicy finish. Accomplished and confident, one to look out for. Stephane Dief owner, 35% new oak for ageing, plus 6% amphora.

91–93
/100

Parker über: Chateau Clos Manou

-- Parker: This northern Médoc estate has over-performed once again with the 2023 Clos Manou, an impressive effort redolent of cassis, dark berries, pencil shavings and violets. Medium to full-bodied, layered and velvety, with a lively core of concentrated fruit framed by supple, elegantly chalky tannins, this is a classy, ambitious wine that could embarrass many grand châteaux in a blind tasting. It's a blend of 70% Cabernet Sauvignon, 22% Merlot and 8% Petit Verdot that attained 13.2% alcohol.

19
/20

Gerstl über: Chateau Clos Manou

-- Gerstl: Die Trauben werden von Hand mit kleinen Kisten gelesen. Die Ernte fand vom 14. September bis 3. Oktober statt. Ausbau in 70% neuen französischen Barriques (Cabernet Sauvignon) während rund 17 Monaten, der Merlot in rund 22% Betoneiern (7 hls) während 12 Monaten und der Petit Verdot in 8% Amphoren während 6 bis 8 Monaten.Für den Hauptwein hat Stéphane Dief den Hauptteil seiner Cabernet Sauvignon Trauben verwendet. Die Qualität des Caberent ist in diesem Jahr herausragend. Viele Winzer:innen sprechen vom König bzw. der Königin des Jahrgangs. Der Wein zeigt Spannung und Würze gleichezeitig eine delikate und verführerische Fruchtfülle. Die Cabernet Frucht strahlt so richtig aus dem Glas und lässt ein Fülle aus schwarzer Frucht erscheinen. Das Bouquet zeigt sich einerseits dicht aber gleichzeitig auch frisch und tiefgründig. Einmal mehr kommt hier sehr viel Terroiraromatik zur Geltung. Auch am Gaumen werden diese Eindrücke bestätigt. Ein gewaltiger Fruchtschwall der trotz seiner Intensität so ungemein saftig und ausbalanciert über den Gaumen gleitet. Dies ist auch den superben Tanninen zu verdanken die dem Wein eine sanfte aber auch starke Struktur verschaffen. Herrliche Länge mit vielen würzigen und zart pfeffrigen Noten. Einmal mehr verbindet der Clos Manou Eleganz und Kraft auf eine ganz eigene und total verführerische Art und Weise.

Mein Winzer

Clos Manou

Stephane Dief ist ein besessener Winzer. Das muss man wissen, sonst kann man seinen rasanten Aufstieg in nur 20 Jahren nicht verstehen. Zusammen mit seiner akribisch arbeitenden Frau Francoise haben die zwei sich aus dem Nichts ein Vorzeigeweingut von 16 Hektar in ihrem Geburtsort Saint Christoly du...

Chateau Clos Manou 2023