Lobenberg: 70 Prozent Merlot und 30 Prozent Cabernet Franc. Die Maische wurde für 33 Tage im Beton vergoren. Der pH-Wert liegt bei 3,6, der Alkoholgehalt bei 13,5 Volumenprozent. Schwarz mit violetten Reflexen im Glas. Satte Lakritze, Pumpernickel und schwarze Kirsche in der Nase, auch Maulbeere, satte Brombeere, Blauberrschalen und viel, viel Veilchen. Dazu ein bisschen Feige und eine schöne Süße. Aber in Summe doch mit sehr viel Druck geradeauslaufend. Der Mund ist erstaunlich fein, voll auf der Schwarzkirsche laufend. Schicke, nicht zu schwere Brombeere. Ein sehr feines Tannin. Lakritze, aber nicht sehr salzig, nicht sehr intensiv, sondern eher zurückhaltend. Das Ganze mit Veilchen-Unterlage. Ein sehr schicker Wein, schwebend und ätherisch. Mittlerer Körper, sehr gute Länge mit sehr viel Salz und Mineralität. Samtige Tannine… Große Harmonie ausstrahlend! Das ist sehr Pomerol und es erinnert in seinem Stil an Eglise Clinet mit dieser großen Finesse und der dunklen Frucht. Seidig, samtig und doch voller Rasse, Spannung und salziger Mineralität. Der Wein macht viel Freude und ist sehr archetypisches dunkles Pomerol mit grandioser Würze. Irgendwo zwischen Eglise Clinet und L’Evangile angesiedelt. Er hat nicht ganz die Power von 2022, dafür mehr Hedonismus, mehr saftiges Lecker-Gen. Toller Nachhall! Kein Blockbuster wie 2022, aber ein extrem feiner, schicker, geschliffener und archetypischer Pomerol. Toller Stoff und sicherlich oben in Pomerol mitschwimmend in einem für die Appellation doch so großartigen Jahr 2023. *** Ganze 1,5 Hektar umfassen die Weinberge von Clos de la Vieille Eglise, die inmitten der Rebflächen von Eglise Clinet liegen. Die Familie von Jean-Louis Trocard, in Person des Sohns Benoit, bewirtschaftet die Flächen organisch und händisch in reinster Form. Seit der finalen Eigentumskonzentration auf nur noch einen Familienzweig der Trocards im Jahr 2005 werden hier auf Pomerols bestem Terroir seit einigen Jahren sensationelle Ergebnisse erzielt. Neben den berühmten Namen Pétrus, Lafleur, Le Pin, Vieux Château Certan und Trotanoy wahrscheinlich die kostbarsten Weinberge auf dem Plateau Pomerols. 70 Jahre alten Reben, 70% Merlot und zu 30% Cabernet-Franc ergeben jedes Jahr nur 6.000 Flaschen. Die Vergärung findet spontan im Beton statt, der 18-monatige Ausbau zu 60 Prozent in neuen Barriques, zur 40 Prozent in gebrauchten. Wir haben hier einen recht lehmigen Boden, weißer Lehm auf Kreide und Kalkstein.
Bordeaux 2023 aus Expertensicht über ein reifes und früh trinkbares Jahr mit elegantem, schmeichelndem und seidigem Tannin, hohem Genussfaktor und saftigem Trinkfluss: Stephane Derenoncourt, Önologe, Consultant am rechten und linken Ufer, Winzer, eine lebende Legende in Bordeaux: „Überall waren die Tannine reif und von hoher Qualität. Die Trauben zeigten die volle technologische und phenolische Reife. Die Weine dieses Jahrgangs sind insgesamt harmonisch und dynamisch.“ *** Thomas Duclos, führender Berater und Önologe des rechten Ufers: „Bei dem Jahrgang 2023 haben wir ständig Neues entdeckt. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich in ein paar Jahren einige 2023er den 2022er Weinen als überlegen erweisen. Der Jahrgang 2023 ist sehr schmeichelhaft: Wir haben eine angenehme Weichheit im Abgang, ohne Schwere, elegante Texturen, überraschend seidig...“ *** Axel Marchal, führender Önologie-Professor der Universität Bordeaux: „Trotz der extremen Wetterbedingungen sind in dem Jahrgang 2023 Weine mit einem guten Gleichgewicht und schönen Säurenoten entstanden. Die Weine sind sehr angenehm, zwar nicht von immenser Konzentration, aber köstlich, rund und fruchtig.“*** Michel Rolland, Önologe und Weingutsberater und ein Bordeaux Urgestein: “The aromatic potential was good, with excellent aromatic intensity and ripe fruit flavours. 2023 is a vintage without excess and opulence. Enjoyable, delicious and easy-to-drink!!