Chateau Carmenere 2018

Chateau Carmenere 2018

Holzkiste

Zum Winzer

97
100
2
Cabernet Sauvignon 54%, Merlot 32%, Carmenere 14%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2047
Verpackt in: 12er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 97/100
Gerstl: 20/20
Pirmin Bilger: 20/20
6
Frankreich, Bordeaux, Haut Medoc
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Carmenere 2018

97
/100

Lobenberg: Das junge Ehepaar Barraud arbeitet auch bei anderen Weingütern, Richard ist der Weinbergsmanager von Haut Batailley in Pauillac. Die beiden Enthusiasten haben ihre 3,5 ha Rebberge im Médoc, nördlich von Pauillac, erst 2006 in Betrieb genommen. Chateau Carmenere, im obersten Bereich des Medoc gelegen, ist inzwischen drei Jahre im Besitz einer optischen Nachsortiermaschine, die im oberen Qualitätsbereich schon länger bekannt ist. Lasergesteuerte Aussortiermaschine per Luftschuss. Diese gebrauchte Maschine kommt von Ducru Beaucaillou, die sich neuere Technik gekauft haben. Dies führt, zusätzlich zur händischen Auslese, zu weiteren 10% Ausschuss nicht vollreifer Beeren. Die Perfektion schreitet weiter voran. Extreme Weinbergsarbeit in Verbindung mit einer extremen Handauslese mit nachträglicher optischer Auslese. Dieses kleine Weingut von Richard Barraud ist zusammen mit Clos Manou der absolute Superstar des gesamten Médoc und Haut Médoc. Man muss sich zwischen den beiden entscheiden, wer denn die Nummer eins ist, doch eigentlich muss man das gar nicht, weil die Stilistik jeweils anders ist. Dieses Weingut wird seit vielen Jahren vom Superstar der Médoc-Berater Eric Boissenot beraten, der auch alle Premier Crus betreut. Bei der Verkostung haben wir dann auch mit Marco Balsimelli, einem leitenden Mitarbeiter vom Büro Boissenot, zusammen probiert. Die Rebsortenzusammensetzung ist 54% Cab. Sauvignon, 32% Merlot und ein hoher Anteil von 14% Carmenère. Der Ertrag war etwas über 40 hl/ha, die Ernte zog sich vom 1. bis zum 13. Oktober hin. Im späten Frühjahr ging zwar etwas durch Mehltau verloren, aber das Ganze war überschaubar, alles wurde sauber aus dem Weinberg geholt. Am Ende haben wir eine relativ normale Ernte mit jahrgangsspezifisch kleinen Beeren und hoher Konzentration. Dieser warme Jahrgang und diese hohe Konzentration bekommen Carmenère unglaublich gut, weil wir hier oben im Médoc so viel Frische haben. Hochreif, sehr konzentriert, unglaublich dichte Nase, wuchtig, aber nicht fett. Die Lakritze ist nicht die Dominante, sondern eher die schwarze Frucht. Schwarze Kirsche, sehr viel süße Maulbeere, Schlehe von der Carmenère, auch ein wenig Blaubeere, typisch für Carmenère. Das ist wirklich unglaublich dicht, schon in der Nase so eine aromatische Wucht. Und man muss sich das vor Augen führen, wir sind im Médoc, wir haben hier keinen Topwein aus Saint Estèphe vor uns. Der Mund steigert das Ganze dann nochmal, so unglaublich reif, die Frische kommt aus der enorm reifen Frucht. Aber auch hier die Lakritze sehr moderat, blumig, Veilchen, Rosenblätter, auch helle Blüten. Das ist echt schick und getragen, dazu extrem feines, seidiges Tannin, nichts Hartes. Die irre Konzentration wird von dieser tänzelnden Eleganz getragen. Große Finesse und trotzdem immens konzentrierte, dunkle Frucht. Diese eingekochte Schwarzkirsche, ein wenig Backpflaume, aber noch mehr süße Brombeere, etwas Blaubeere. Das klingt jetzt nach extremem Fett, das ist es aber nicht, das ist extrem konzentriert, aber dennoch sehr fein. Das gleiche hatten wir gestern auch bei Château Margaux. Ich weiß, einen Premier Cru mit einem Médoc zu vergleichen ist ein bisschen weit hergeholt und natürlich hat er nicht die Klasse eines Ch. Margaux, aber diese unglaubliche Spannung und die innere Dichte des Jahrgangs 2018 ist bei Château Carmenère ebenso famos. Wir sind auf demselben grandiosen Level wie beim berauschenden Clos Manou. Hier ist ganz vorne im Médoc, das darf sich durchaus mit ganz vielen der klassifizierten Gewächse messen. 97/100

20
/20

Gerstl über: Chateau Carmenere

-- Gerstl: Herrlich, dieser verführerisch tiefgründige Duft, ein nobles Parfüm mit sinnlicher Ausstrahlung, dezente Frucht, feinste Tabak und Trüffelnoten, raffiniert floral, alleine schon sich die Nase von diesem Wein verwöhnen zu lassen ist ein die Sinne berauschendes Erlebnis. Der Wein hat etwas unerklärbar Geniales an sich, das Spiel aus dezent süssem Extrakt und raffiniert frischer Frucht ist ein wichtiges Element, dann die sinnlich verführerische Aromatik, die unfassbare aromatische Vielfalt, die ganz leicht körnigen, aber sehr angenemen Tannine verleihen dem Trinkerlebnis zusätzliche Spannung, der Wein schmeckt ganz einfach sagenhaft gut, attraktiv und er hat etwas einzigartig Raffiniertes an sich. Das vielleicht Wichtigste, er bewahrt bei aller Grösse auch seinen eher schlichten Auftritt, das ist einfach ein unvergleichlicher Traumwein. Wir probieren am Schluss noch den Wein aus der Traubensorte Carmenère separat, davon sind mitterweilen schon 14% in der Assamblage. Das zeigt dass diese Traubensorte immer mehr zu einem prägenden Element in diesem Wein wird, sie hat einen wesentlichen Anteil an seiner überaus edlen Ausstrahlung. Dieser Wein begeistert mich total, wir sind uns überragende Qualitäten von diesem Weingut gewohnt, aber dass er gegenüber dem sagenhaften 2016er nochmals einen draufsetzt konnte man nicht erwarten, der 18er ist einfach nochmals feiner und raffinierter. Was die Familie Barraud, hier leistet ist grosse Klasse, nach 2016 gelingt ihnen erneut der beste Wein des nördlichen Médoc. 20/20

20
/20

Pirmin Bilger über: Chateau Carmenere

-- Pirmin Bilger: 54% Cabernet Sauvignon, 32% Merlot und 14% Carménère. Die Ernte hat am 1. Oktober mit den Merlots, dann mit dem Cabernet Sauvignon und schliesslich am 13. Oktober mit dem Carménère abgeschlossen. Geerntet wurden rund 45 hl/ha. Wir haben zuerst den Zweitwein degustiert und waren schon bei dem sehr positiv überrascht. Der Carmenère 2018 strahlt so verführerisch sinnlich und frisch aus dem Glas. Es sprudelt nur so aus ihm heraus, die reife Frucht. Über dem ganzen Bouquet schwebt aber immer diese Eleganz und Feinheit. Der Wein wird nie zu aufdringlich. Herrliche kühle Kirschfrucht mit Brombeere und etwas Cassis trifft auf edle würzige Unternoten. Auf wunderbare Weise zeigt er diese tiefgründigen Terroirnoten mit Anflügen von Trüffel und zarten Röstaromen. Schon im Duftbild lässt sich diese perfekte Balance erkennen. Am Gaumen bestätigt sich dies. Ein geschmeidig feiner und edel süsser Auftakt mit dichten Aromen von reifer Frucht wird durchbrochen von dieser genialen Säure, welche dem Wein sein Frische gibt. Ein Carmenère in perfekter Vollendung und mit einem perfekten Zusammenspiel aus Frucht und Struktur. Die Gerbstoffe sind derart fein und cremig, dass man sie nur ganz zart wahrnimmt. Würzig und zart salzig mineralisch offenbart sich das lange Finale. Eine echte Sensation - einmal mehr. 20/20

Mein Winzer

Carmenere

Das Weingut Carmenere gehört der Familie Richard Barraud. Die Weinbergs- und Kellerberatung erfolgt durch niemanden geringeren als den befreundeten Erich Boissenot, der berühmte 1er-Cru-Beraters aus dem Medoc. Das Ehepaar Barraud arbeitet auch bei anderen Weingütern, Richard ist der Weinbergsmanager...

Chateau Carmenere 2018