Chateau Beausejour Duffau-Lagarrosse 1er Grand Cru Classe B 2022
- 2
- Merlot 69%, Cabernet Franc 31%
- 5
- rot, trocken
- 14,5% Vol.
- Trinkreife: 2033–2071
- Verpackt in: 6er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 100+/100
- Falstaff: 100/100
- Decanter: 98–100/100
- Jane Anson: 98–100/100
- Gerstl: 20+/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Beausejour Duffau-Lagarrosse, 33330 Saint Emilion, FRANKREICH
In der 6er Holzkiste erhältlichq
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Chateau Beausejour Duffau-Lagarrosse 1er Grand Cru Classe B 2022
/100
Lobenberg: Die Assemblage besteht aus 69 Prozent Merlot und 31 Prozent Cabernet Franc. 2022 gibt es 20.000 Flaschen. Der Ertrag lag bei 42 Hektolitern pro Hektar. 14,5 Volumenprozent Alkohol. Die Nase unterscheidet sich dramatisch vom Zweitwein, weil wir so viel mehr Cabernet Franc haben und zu 100 Prozent auf reinem Kalkstein stehen. Wer schon einmal den 1990er Beauséjour Duffau probieren durfte, wird wissen, was ich meine. Diese unglaubliche Spannung, Reichhaltigkeit und Tiefe in der Nase. Was für ein Druck! Direkt nebenan liegt Château Coutet mit seiner Cuvée Demoiselles. Auch das ist auf einem ähnlichen Level von dramatischer Spannung. Reich und dicht mit Backpflaume, hohe Spannung und Säure. Sehr frisch, fast rasiermesserscharf aus dem Glas in die Nase steigend. Unendliche Schlehe und säurebeladene Himbeere – viel rotfruchtiger Druck. Dazu Maracuja und Orangenschale, auch helle Lakritze. Singend! Schon in der Nase überwältigend… Im Mund setzt sich die Spannung fort. Rote Frucht mit säurebeladener Himbeere, Erdbeere, rote Kirsche und Sauerkirsche. Auch ein bisschen Cranberry, Orangenzesten und Maracuja. Hohe Säure aus pinker Grapefruit. Lang, salzig und unglaublich intensiv. Der Wein braucht definitiv Zeit und gleichzeitig hat er Massen an Tanninen, die superfein und geschliffen daherkommen. In 2022 hätte ich so einen kompromisslosen Powerwein gar nicht erwartet. Immer geradeaus mit dramatischer Spannung. Nie enden wollend. Superber großer Stoff. Einfach ein irres großes Erlebnis schon En Primeur! 100+/100 *** Beuaséjour Duffau umfasst nur 6,2 Hektar Weinberge mit 45 Jahre alten Reben. Zwischen 6.300 und 8.900 Pflanzen pro Hektar. Ausgebaut wird in 70 Prozent neuem Holz. Es wird biologisch gearbeitet. Das Weingut ist einer meiner erklärten Lieblinge in Saint-Émilion. Es liegt oben auf dem Plateau auf reinem Kalkstein mit leichter Lehmauflage. Großes Terroir. Beauséjour Duffau ist umgeben von der Crème de la Crème in Saint-Émilion: Zur einen Seite liegen Ausone und Canon, Richtung Süden Angélus, nicht weit nach Westen und Osten dann Coutet und Beau-Séjour Bécot. Alles was Rang und Namen hat liegt dort oben.
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?
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Falstaff über: Chateau Beausejour Duffau-Lagarrosse 1er Grand Cru Classe B
-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Schwarze Waldbeeren, zarte Kräuterwürze, dezente florale Nuancen, facettenreiches Bukett, ein Hauch von kandierten Veilchen ist unterlegt. Saftig, stoffig, rotbeerige Nuancen, cremige Textur, frische Struktur, finessenreich, mineralisch-zitronig im Abgang, bleibt sehr lange haften, ein ungemein delikater Wein mit ausgezeichnetem Reifepotenzial. Nie im Leben würde man hier an 14,5 % Alkohol denken. 100/100
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Decanter über: Chateau Beausejour Duffau-Lagarrosse 1er Grand Cru Classe B
-- Decanter: One of the clear standouts of the vintage! A sensual, fun, salivating and sublime wine from winemaker Joséphine Duffau-Lagarrosse that manages to give such generosity, power, terroir markers and overall drinkability. Aromatic, scented, open and expressive with cherries, blackcurrants, purple flowers and crushed stones. Sleek and supple, sharp, tangy acidity and concentrated ripe fruit - it’s forward and intense, direct but defined and detailed. Fine and supportive tannins have bite and a mineral tang putting you squarely in St-Emilion on limestone. Raw and wild in a way, but so expressive and open - honest and just such a captivating wine that belies the heat of the vintage with its cool menthol, blue fruits and lifted finish. Streamlined and focussed, sustained, determined and characterful - sleek in the best way, this is confident but not showy. Succulent, classy, polished. A brilliant wine. 3.5pH. A yield of 42hl/ha. Harvest 6 - 9 September for Merlot and 23 September for Cabernet Franc. Julien Viaud and Axel Marchal consultants. 98-100/100
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Jane Anson über: Chateau Beausejour Duffau-Lagarrosse 1er Grand Cru Classe B
-- Jane Anson: Just so good, so much uplift, direction and power, with vivid violet reflections to the ruby coloured fruit. Intense and concentrated on the opening, then a soaring limestone juice comes in through the mid palate, with the whole thing showing precision and character. A jumbled, joyful mix of blueberry, cassis, peony, roses, pummice stone and slate limestone, cocoa bean and coffee, showing real depth and seduction. This is always one of the wines that for me most leans in to the character of limestone, and you really feel the full impact in this hot year. Old vines 45 years average. Stopped all punch down during fermentation, now only soft pumpovers and infusion. Axel Marchal and Julien Viaud consultants. Highest Cabernet Franc percentage in the estate's history, and a full 40hl/h yield, 3.5ph. Potential 100. 98-100/100
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Gerstl über: Chateau Beausejour Duffau-Lagarrosse 1er Grand Cru Classe B
-- Gerstl: Der Weinberg von Beauséjour ist eine der bemerkenswertesten Lagen der Appellation und wirkt wie ein Garten auf dem Kalksteinfelsen. Seit 1847 im Besitz der Familie Duffau-Lagarrosse, wechselte Beauséjour im April 2021 den Besitzer. Prisca Courtin, die Enkelin von Jacques Courtin (Erfinder der Clarins-Kosmetik), und Joséphine Duffau-Lagarrosse (9. Generation) haben sich zusammengetan und leiten das Weingut nun gemeinsam. Ein neues, dynamisches und talentiertes Team hat sich ihnen angeschlossen: Axel Marchal und Julien Viaud.Joséphine Duffau-Lagarosse: «Die Witterungsbedingungen haben die Frische unserer Weine nicht beeinträchtigt, dank unserer Lehm- und Kalksteinböden, die das Wasser im Winter absorbieren und im Sommer an die Reben zurückgeben. So konnten wir in voller Harmonie mit der Natur arbeiten. 2022 war der erste vollständige Jahrgang für das neue Beauséjour-Team.»2022 ist das erste wirkliche «Baby» von Joséphine Duffau-La-garosse, wie sie ihre Weine selber nennt. Bereits beim Jahrgang 2021 hatte sie das Sagen und hat mitgewirkt, aber bei diesem Wein hat sie ihre ganz persönliche Handschrift hinterlassen. Nicht schlecht, mit einem solch herausragenden Jahrgang richtig starten zu können. Tief dunkle und intensive Frucht mit einem sehr noblen, würzigen und ätherisch kühlen Untergrund. Ein Wein, der magisch aus der Tiefe strahlt und einen mit Haut und Haar in Beschlag nimmt. Beim ersten Schluck bekomme ich sofort Gänsehaut – was für ein göttlicher Wein! Hier stimmt einfach alles. Die Balance ist perfekt, der Wein ist zart und harmonisch, aber voller Energie und mit einer gewaltigen Aromatik am Gaumen. Ich bin total verzaubert von diesem Wein und sicher, dass er an die grossartigen Zeiten des 1990ers anknüpfen bzw. sogar noch besser sein wird. Ein absoluter Überwein. (pb)Wenn man den 1990er-Duffau kennt und diesen Wein probiert, dann kann man sich eine Idee erarbeiten, was aus diesem Wein einmal wer- den könnte. Der 2022er ist ohne Zweifel der konzentriertere und komple- xere Wein, dabei ist der 1990er völlig unbestritten ein 20- oder 100-Punk- te-Monument. Der langen Worte kurzer Sinn: Da reift ein grosser, monumentaler Wein heran, von dem die Welt noch reden wird, auch wenn er heute noch vergleichsweise unbekannt ist. 20+/20
Beausejour Duffau-Lagarrosse
Im Jahre 1869 wurde der kleine Weinberg Beausejour unter zwei Familien aufgeteilt. Daher rühren die Châteaus Beausejour Duffau und Beausejour Becot.