Chateau Batailley 5eme Cru 2024

Chateau Batailley 5eme Cru 2024

Holzkiste

Zum Winzer

92–94
100
2
Cabernet Sauvignon 81%, Merlot 15%, Petit Verdot 4%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2029–2045
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 92–94/100
Markus Del Monego: 96/100
Weinwisser: 93–95/100
Quarin: 93/100
vvWine & VINUM: 92–94/100
Gerstl: 18/20
6
Frankreich, Bordeaux, Pauillac
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Batailley 5eme Cru 2024

92–94
/100

Lobenberg: Dieses zur Casteja Familie gehörende Weingut – wie euch Trotte Vieille und Domaine de L‘Eglise– erzeugt seit Jahren einen extrem beständigen, verlässlichen Pauillac. In 2024 mit einem durchschienenden Rubinrot. Duftig mit roter Frucht. Rote Kirsche, feine Waldhimbeere dazu, sehr leicht, zart und filigran. Der Mund wieder so zart, relativ hohe Säure. Es fehlt ein wenig das Fleisch in der Mitte, um das zu Größe stabilisieren. Sehr leckerer, eher unkomplizierter Pauillac mit mittlerer Länge. Fein verwoben, zart und seidig. Sicher in wenigen Jahren schon sehr interessant und vor allem lecker.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

96
/100

Markus Del Monego über: Chateau Batailley 5eme Cru

-- Markus del Monego: Dark purple colour with violet hue and almost black core. Very classic character with typical fruit reminiscent of blackcurrants, ripe blackberries and elderberries, subtle toasting and hints of oriental spices. On the palate elegant with freshness, juicy fruit, firm yet ripe tannins, quite full-bodied withfreshness presenting a convincing length. The upwards trend of this 5th growth continues. Tastingbook.com

18
/20

Gerstl über: Chateau Batailley 5eme Cru

-- Gerstl: Sehr viel Kirschfrucht mit etwas Brombeere, Johannisbeere und Himbeere. Herrliche Frische und Reife prägen das Bouquet. Zarte Würze, florale Aromen und sanfte Terroiraromatik. Schön saftig und lebendig im Auftakt mit cremig weichem Trinkfluss und einer delikaten Fruchtfülle die von zarter Extraktsüsse begleitet wird. Wunderschön ausbalanciert und total auf Eleganz gebaut. Der Wein hat eine gute Länge und endet mit würzigen Aromen und noblen Spuren vom Holzeinsatz. (PB)

Jane Anson über: Chateau Batailley 5eme Cru

-- Jane Anson: Fragrant, floral, precise, with graphite and crayon character that is immediately apparent on the nose. Captures the appellation and estate signature, with classicism and balance, depth through the mid palate and slim, savoury blue and black fruits. Well constructed, and no question that this can age - easy to project forward to think that in a decade this will be in full Batailley swing. 57% new oak for ageing, Casteja family estate.

Mein Winzer

Batailley

Ein Spagat zwischen Oldschool-Anklängen und Pragmatismus, Harmonie und Kraft, Preis und Leistung. Batailley kann auf allen Ebenen überzeugen und kriegt diesen Spagat hin, wie kaum ein anderes Weingut des linken Ufers.

Chateau Batailley 5eme Cru 2024