Chateau Ausone 2022
100
- 2
- Cabernet Franc 50%, Merlot 50%
- 5
- rot, trocken
- 15,0% Vol.
- Trinkreife: 2034–2081
- Verpackt in: 1er OHK
- 9
- tanninreich
- voluminös & kräftig
- 3
- Lobenberg: 100/100
- Quarin: 99/100
- Galloni: 99/100
- VVWine: 98–100/100
- Falstaff: 98–100/100
- Revue du Vin de France: 98–100/100
- Jane Anson: 98–100/100
- Gerstl: 20/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Ausone, 33330 Saint Emillion, FRANKREICH
Chateau Ausone 2022
/100
Lobenberg: 50 Prozent Cabernet Franc und 50 Prozent Merlot. 2022 ist bei Ausone so anders: Alle Weine der Gruppe sind deutlich reicher, reifer, spielerischer, aber auch dichter und saftiger, so auch bei Ausone selbst. Satte Lakritz-Veilchen-Schwarzkirschnase. Warme, reife Maulbeere mit einer wunderbaren Opulenz. Toller Schub! Samtige und sehr dichte Tannine. Im Mund schicke Schlehe, darunter säurebeladene Himbeere und Sauerkirsche. Das Ganze bleibt aber auf der samtigen, dichten Linie. Recht viel Schub darunter. Wunderbare Harmonie! Ein nobler, delikater und reicher Wein, aber für Ausone erstaunlich üppig ausgefallen. Ganz ungewöhnlich. Der Wein braucht sicherlich mehr als 10 Jahre. Er gehört in dieser Dichte, Fülle und Opulenz in eine andere Liga als Ausone in sonstigen Jahren. Ich finde, das ist extrem gut gelungen. 100/100 *** Château Ausone umfasst 7,25 Hektar. Die im Durchschnitt über 55 Jahre alten Reben stehen in Dichtpflanzung von bis zu 12.600 Stöcken pro Hektar. Also winzige Erträge von circa einem halben Kilo pro Stock. Die Reben stehen auf Kalksteinfelsen, mit leichter Lehm-Sand-Auflage in Süd-Südwestexposition. Château Ausone ist seit 15 Jahren – wie alle Weingüter von Alain Vauthier – komplett in organischer und biologischer Bearbeitung. Die offizielle Anmeldung zur Zertifizierung begann allerdings erst 2020. Die Fermentation findet hier traditionell in großen Holz-Cuves statt, der Ausbau für 20 Monate im Barrique.
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?
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Quarin über: Chateau Ausone
-- Quarin: Dunkle, purpurrote Farbe. Intensive, feine, fruchtige, reine, reife, subtile Nase. Edel beim Schwenken des Glases. Ultra gründlich am Anfang des Mundes, mit dem Aufkommen eines komplexen Geschmacks ab der Mitte, der Wein gleitet, dann steigt er im Finale, wächst, unaufhörlich subtil, aufsteigend, tief und großartig. Assemblage: 50 % Cabernet Franc, 50 % Merlot. Alkoholgehalt: 15° - pH-Wert: 3,57. Ertrag: 38 hl/ha. 99/100
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Galloni über: Chateau Ausone
-- Galloni: The 2020 Ausone is stellar. Usually a showier wine, Ausone is packed with bright acids, deep fruit and tons of supporting structure. Dark red fruit, blood orange, pomegranate, rose petal, mocha and dried herbs all race out of the glass. Deep and layered, with magnificent finesse, Ausone is lights out in 2020. What a wine. Readers lucky enough to own it are in for a thrilling ride over the next few decades.
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VVWine über: Chateau Ausone
-- VVWine: Was soll man hier sagen, das ist die pure Verführung, eine Nase, die an Reinheit und Klarheit nicht zu überbieten ist, hochkomplex, tiefgründig, mit merklich Mineralik, einem Mix aus dunklen und roten Beeren, Veilchen, getrocknete Rosen, ausgezeichnete Komplexität. Im Gaumen mit 101% Präzision, top Frucht, sensationelle Tanninqualität, alles ist an seinem Platz, der Wein verfügt über eine magische Grösse, jedes Element ist in perfekter Harmonie mit dem Gesamtbild, hier treffen Kraft und Eleganz aufeinander, tanzen im fast endlosen Abgang Tango. Grosses Kino! 98-100/100
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Falstaff über: Chateau Ausone
-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente Randaufhellung. Intensive Beerenfrucht, floral und mit Lakritze unterlegt, ein ungemein einnehmendes Bukett, sehr frisch und attraktiv. Saftig, rotbeerig, feine Süße, seidige, tragende Tannine, mineralisch und hochelegant, saliner Nachhall, ein feiner Wein mit großer Länge, sehr gutes Entwicklungspotenzial. 98-100/100
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Revue du Vin de France über: Chateau Ausone
-- Revue du Vin de France: Ausone 2022 produces a feeling of total serenity. With equal parts of merlot and cabernet franc from old vines planted on the Saint Emilion plateau, this wine gracefully shifts upwards the control levels of concentration, complexity, subtlety and style. Deeply rooted in its terroir, it reveals a uniquely airy and floral accent. Just magnificent! 98-100/100
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Jane Anson über: Chateau Ausone
-- Jane Anson: Intense and concentrated, with fennel, aniseed and liqourice root. Where Chapelle d'Ausone celebrates a wave of opulence in the vintage, this focuses more clearly on black tea, slate, intense black chocolate. Precise and well cut, this is creamy and exuberant without sacrificing elegance and balance. Amazing depths of flavour and grip. A true En Primeur sample where you know you are a long long way from this being ready to drink. The first year, incidentally, of not Premier Grand Cru Classé A, although the ranking has not been featured on the label since 2012. No irrigation at Ausone. 100% new oak. Harvest September 5 to 27. 7.25ha. Conversion to organic farming since 2020, Philippe Baillarguet cellar master, Pauline Vauthier owner and winemaker. Potential 100. 98-100/100
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Gerstl über: Chateau Ausone
-- Gerstl: Nach der herausragenden Kollektion der Familie Vauthier waren wir alle sehr gespannt auf den Ausone. Der hohe Cabernet-Franc-Anteil ver- spricht viel Spannung und Tiefgang, aber auch Komplexität. Zart kühle und einnehmend würzige Nase mit einem Schwall aus Kirschenfrucht, Brombeere, Holunder, Blaubeere und etwas Lakritze. Ein üppiges und gleichzeitig superelegantes Bouquet. Der Auftakt präsentiert sich expressiv aromatisch, sehr saftig und mit einer unglaublich trinkfreu- digen Frische. Für einen Ausone ist das schon fast wuchtig, was wir hier im Glas haben. Die Säure zaubert aber die perfekte Balance und schafft eine Harmonie, die unweigerlich zu Gänsehaut führt. Die Tanni- ne bilden ein sehr gutes Fundament, cremig weich und seidig fein, das gibt einen sehr angenehmen Trinkfluss. Herrlich würziges und langan- haltendes Finale. Ein überirdischer Ausone. 20/20
Chateau Ausone
Ausone ist ein kleines und geradezu spektakulär klassisch wirkendes Chateau hoch oben an einem der Hänge außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern von Saint Emilion. Trotz der grandiosen Lage und der Tatsache, dass es über eine der besten Rebflächen im Bordeaux verfügte, brachte es in den...