Lobenberg: Seit Jahren ist das einer der Top-Chardonnays Deutschlands. Hier sind die ältesten Chardonnay-Reben drin, die Fritz hat, mittlerweile über 30 Jahre alt. Spontane Vergärung und Ausbau im Barrique, Neuholzanteil bis zu 80 Prozent. Renekloden, Netzmelone, grüne Birne, feine Vanille vom Holz, aber keine Süße, keine Exotik, wir bleiben mineralisch und von der Hefe geprägt. In diesem jungen Stadium zunächst in der Nase nicht so stark unterschiedlich zum Schweigener Chardonnay. Im Mund wirklich wahnsinnig schön, weil er so viel Zug hat, da kommt wirklich viel Druck, Reneklode und Mirabelle steht vor, saftig und stramm, noch leicht vom Holz geprägt, leicht salzige Zitrusfrucht folgt, Grapefruit und grüne Birne, einschneidende Mineralik. Der Fruchtausdruck ist durchaus ähnlich zum Schweigener Chardonnay, wir haben hier nur von allem mehr. Mehr Druck, mehr Mineralität, auch etwas mehr Holzeinfluss, so viel Zug in der gelben Frucht, Zitronengras, so saftig und fruchtstark. Und am Ende auch einfach unglaublich lecker, wenn man das von einem Wein sagen darf, der einen dermaßen überwältigt. Das famose ist, dass der Wein bis zum Ende hin überhaupt nirgendwo breit wird, ein großer Chardonnay auf dieser Frischewelle zwischendurch fast schlank und spielerisch erscheinen. Bitte hier nicht mit der Erwartungshaltung an einen fetten, extrem reichhaltigen Chardonnay rangehen, denn das ist er nicht, es ist ein extrem fruchtstarker, ausdrucksstarker, mineralstarker Wein mit famoser Struktur. 97/100