Ermitage Le Pavillon 2023

Chapoutier: Ermitage Le Pavillon 2023

BIO

Holzkiste

Zum Winzer

100
100
2
Syrah 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2033–2063
Verpackt in: 3er OHK
9
pikant & würzig
fruchtbetont
strukturiert
3
Lobenberg: 100/100
Decanter: 96/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Ermitage Le Pavillon 2023

100
/100

Lobenberg: Der Name des Lieu-dit, aus dem der Le Pavillon stammt, lautet Les Bessards. Es steht ein kleines Haus in diesem Weinberg, das dem Wein letztlich seinen Namen gegeben hat. Es wurde schonmal darüber nachgedacht, den Namen zu ändern, aber Le Pavillon ist inzwischen zu bekannt. Es ist ähnlich wie beim weißen De L’Orée – beide Weine tragen nicht den Namen ihrer Einzellage. Vielleicht sind diese beiden die herausragendsten Weine bei Chapoutier. Le Pavillon liegt direkt unterhalb von La Chapelle – wir sind hier also im absoluten Herz der Appellation Hermitage. Die Reben ziehen sich bis ganz nach unten, in der Mitte der Lage befindet sich eine kleine Kuppe. Wir haben somit sowohl eine Südexposition der Reben als auch eine Ausrichtung nach Osten und Westen. Alle Topwinzer haben den hier einen Anteil Reben, egal ob Chapoutier, Delas oder Chaves. Les Bessards ist das Herz des Hermitage-Bergs. 2023 hat die Reife von 2019 und 2020 mit der spannenden Seidigkeit und Eleganz von 2021. Das ist eine sehr ansprechende Melange, weil irgendwie alles passt. Das macht die Weine in ihrer Wärme auch schön zugänglich in der Jugend, schon aus dem Fass probiert, sind sie traumhaft seidig. Die Nase ist für einen Pavillon unglaublich fein und zugleich so reich, so schiebend, so intensiv und wärmend. Warme Blaubeertarte und zerstoßene Himbeere und Brombeere in der Nase, auch Holzkohle und das typische dunkle Gesteinsmehl. Das Ganze ist nahezu perfekt verwoben, cremig und in ungeahnter Konzentration verwoben, die an 2020 heranreicht, aber frischer wirkt. Viele Genießer werden sehr erstaunt sein, wenn sie diesen Wein in voller Trinkreife in 10 bis 15 Jahren aufmachen, weil es eben so unendlich saftig, hedonistisch und lecker ist, weil es ein ehrfurchtgebietender Wein ist, der gleichzeitig so unendlich fein, saftig und trinkig ist. Hermitage at it’s best. Toller Stoff! 100/100

Jahrgangsbericht

Jahrgang 2023 Rhone: Ein Jahrgang auf Messers Schneide! Es brauchte nur ein paar Tage, die das Jahr zwischen einem »Grand Millésime« und einem »Millésime complexe« schwanken ließen. Der letztlich doch noch "klassische" Winter, der von einer ziemlich strengen Kälte geprägt war, verhinderte zum Glück den zu frühen Austrieb und damit jedes Risiko von Frühjahrsfrösten. Der folgende Vegetationszyklus brachte regelmäßige und glücklicherweise reichliche Regenfälle. Daraus resultierende Pilz-Krankheiten setzen die Winzer aber unter Druck! Die Erfahrung des Jahrgangs 2018 mit starkem Mehltau, der den Winzern noch leidvoll gut in Erinnerung ist, sorgte jedoch dafür, dass dieser Pilz-Druck bei den besten Winzern mit Erfahrung und viel Arbeit eingegrenzt werden konnte. Diese Winzer gingen somit gelassen und mit guten Wasserreserven in die Sommersaison, eine qualitativ schöne und große Ernte stand in Aussicht. Außerdem, und das ist selten, beglückte der Sommer die Winzer nochmal mit einigen milden Regenfällen. Am 15. August waren die Weinberge der Rhône gesund und grün. Die Winzer rieben sich die Hände, denn alles deutete auf einen »Grand Millésime« hin. Leider hat Mutter Natur, wie so oft in den letzten Jahren, in einigen Teilbereichen 2023 doch noch anders entschieden. Für einige Tage wurden die Weinberge der Rhône von einer extremen Hitzewelle heimgesucht. Die Trauben auf jungen Rebstöcken und jungen Terroirs hatten kaum eine Chance. Der totale Stillstand im Weinberg. Nur die wirklich alten Vieilles Vignes mit geringen Erträgen, dazu auf geschützten und alten Terroirs, fanden die Widerstandsfähigkeit, um ihre Trauben weiter zur optimalen Reife zu bringen. Die Katastrophe wurde somit nur in Teilen abgewendet, nur sehr alte Reben auf Top-Terroirs brachten grandiose Ergebnisse, aber in Summe über alle jüngeren Weinberge sind die Qualitäten wirklich mehr als heterogen, selbst in den arrivierten und besten Weinkellern... Eine grandiose, sehr spitze Spitze der Pyramide und darunter viel Durchwachsenes. Wieder einmal hat die akribische Selektionsarbeit im Weinberg ihren Sinn erfüllt! Die südliche Rhône: Paradoxerweise zeigen die Weißweine viel Lebendigkeit, Frische und aromatisch-mineralische Ausgewogenheit. Die Gaumen sind strahlend und harmonisch. Unerwartet und großartig. - Die Qualitäten bei den Rotweinen sind dagegen von Rebsorte zu Rebsorte sehr unterschiedlich. Entgegen allen Erwartungen kommen die Syrahs mit moderater Frucht erstaunlich gut weg. Die Weine aus sehr alten “Vieux Grenache” sind wunderbar rassig und von sehr großer Präzision, ein großes Jahr für sehr alte Reben. Junge Grenache aber litten sehr. Die nördliche Rhône: Hier gibt es weiß eine gewisse Ähnlichkeit mit den so herrlichen südlichen Weißweinen, wobei die Dichte sogar etwas ausgeprägter ist, superbe Ergebnisse... Die Qualitäten bei den Rotweinen variieren jedoch von einer Appellation zur anderen und sogar innerhalb der Appellation, abhängig eben vom Rebalter und vom Terroir. Ein Jahrgang, der uns bei den wenigen richtig gelungenen und großen Weinen in der Spitze, aber eben nur da, enorm an den Superjahrgang 2016 denken lässt. Und für den Norden des Nordens gilt »Spéciale!«: Saint Joseph, Condrieu and Cote Rôtie zeigen einige Jahrhundertweine.

96
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Decanter über: Ermitage Le Pavillon

-- Decanter: A relatively Burgundian style of Le Pavillon in 2023 that's very much about the earthy graphite on the nose, with subtle cocoa nibs and blackberry underneath. Has width and generosity on the palate, amply concentrated. The tannins are relatively restrained, neat, and just ripe. The acidity is really quite low this year, but that's the vintage. Little threads of sweet exotic spice are woven through the palate, and it has length and tension. From a 4ha plot on granite lieu-dit Les Bessards, 65-year-old Syrah. It takes its name from the 'pavillon de chasse' (hunting lodge) built on the plot.

Mein Winzer

Chapoutier

Seit der Gründung im Jahre 1808 hat jede Generation aus dem Hause Chapoutier auf eigene Weise dazu beigetragen, ihre Weine zu weltweiten Spitzenprodukten zu entwickeln. Das größte bisheriges Wagnis war die komplette Umstellung der Produktion der Einzellagen auf biodynamischen Weinanbau. Hier wacht...

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