Crozes Hermitage Les Varonniers 2023

Chapoutier: Crozes Hermitage Les Varonniers 2023

BIO

Holzkiste

Zum Winzer

95–97
100
2
Syrah 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2031–2056
Verpackt in: 6er OHK
9
strukturiert
saftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 95–97/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Crozes Hermitage Les Varonniers 2023

95–97
/100

Lobenberg: Der Wein wächst auf dem Hermitage-Hügel, da er aber gen Osten ausgerichtet ist, ist es kein Hermitage, sondern ein Crozes. Im Klimawandel ist das natürlich oft Quatsch, gerade in heißen Jahren wie 2023 wachsen hier herausragende Syrah, die vielen Hermitage gar nicht nachstehen.Im Keller werden die Trauben entrappt, die Maische für fünf Wochen mazeriert und vergoren, anschließend erfolgt der Ausbau für 16 bis 18 Monate im Barrique, 15 bis 25 Prozent Neuholz im Turnus. Satte Brombeere, Schwarzkirsche und Herzkirsche, gebratener Rosmarinzweig, schicke Bitterstoffe aus Holzkohle und gegrilltem Fleisch. Wir haben in 2023 eine riesige Komplexität und zugleich sehr viel Eleganz, es hat die Reichhaltigkeit und dunkle Kraft von 2020, aber auch etwas von der rotfruchtigeren Energie von 2019 und 2022. Das ist schon eine faszinierende Mischung. Der Mund ist mediterran, reich und würzig, beginnt mit warmer Beerenfrucht auf warmem Stein, hat aber auch diese gewaltige Spannung aus dem Granit. Die Säurespur von 2023 gibt dem ganzen in Tateinheit mit der mentholartigen Frische einen tollen Schliff und Trinkfluss. Das Ganze wird von hochfeinen, samtig-weichen Tanninen eingerahmt. Für einen Crozes-Hermitage ist das ein Megateil, die Appellation ist fast ein Scherz auf dem Label, wenn man diesen gewaltigen, warmen Steinabdruck und die Feinheit der Struktur auf der Zunge hat. Großes Kino für Crozes!

Jahrgangsbericht

Jahrgang 2023 Rhone: Ein Jahrgang auf Messers Schneide! Es brauchte nur ein paar Tage, die das Jahr zwischen einem »Grand Millésime« und einem »Millésime complexe« schwanken ließen. Der letztlich doch noch "klassische" Winter, der von einer ziemlich strengen Kälte geprägt war, verhinderte zum Glück den zu frühen Austrieb und damit jedes Risiko von Frühjahrsfrösten. Der folgende Vegetationszyklus brachte regelmäßige und glücklicherweise reichliche Regenfälle. Daraus resultierende Pilz-Krankheiten setzen die Winzer aber unter Druck! Die Erfahrung des Jahrgangs 2018 mit starkem Mehltau, der den Winzern noch leidvoll gut in Erinnerung ist, sorgte jedoch dafür, dass dieser Pilz-Druck bei den besten Winzern mit Erfahrung und viel Arbeit eingegrenzt werden konnte. Diese Winzer gingen somit gelassen und mit guten Wasserreserven in die Sommersaison, eine qualitativ schöne und große Ernte stand in Aussicht. Außerdem, und das ist selten, beglückte der Sommer die Winzer nochmal mit einigen milden Regenfällen. Am 15. August waren die Weinberge der Rhône gesund und grün. Die Winzer rieben sich die Hände, denn alles deutete auf einen »Grand Millésime« hin. Leider hat Mutter Natur, wie so oft in den letzten Jahren, in einigen Teilbereichen 2023 doch noch anders entschieden. Für einige Tage wurden die Weinberge der Rhône von einer extremen Hitzewelle heimgesucht. Die Trauben auf jungen Rebstöcken und jungen Terroirs hatten kaum eine Chance. Der totale Stillstand im Weinberg. Nur die wirklich alten Vieilles Vignes mit geringen Erträgen, dazu auf geschützten und alten Terroirs, fanden die Widerstandsfähigkeit, um ihre Trauben weiter zur optimalen Reife zu bringen. Die Katastrophe wurde somit nur in Teilen abgewendet, nur sehr alte Reben auf Top-Terroirs brachten grandiose Ergebnisse, aber in Summe über alle jüngeren Weinberge sind die Qualitäten wirklich mehr als heterogen, selbst in den arrivierten und besten Weinkellern... Eine grandiose, sehr spitze Spitze der Pyramide und darunter viel Durchwachsenes. Wieder einmal hat die akribische Selektionsarbeit im Weinberg ihren Sinn erfüllt! Die südliche Rhône: Paradoxerweise zeigen die Weißweine viel Lebendigkeit, Frische und aromatisch-mineralische Ausgewogenheit. Die Gaumen sind strahlend und harmonisch. Unerwartet und großartig. - Die Qualitäten bei den Rotweinen sind dagegen von Rebsorte zu Rebsorte sehr unterschiedlich. Entgegen allen Erwartungen kommen die Syrahs mit moderater Frucht erstaunlich gut weg. Die Weine aus sehr alten “Vieux Grenache” sind wunderbar rassig und von sehr großer Präzision, ein großes Jahr für sehr alte Reben. Junge Grenache aber litten sehr. Die nördliche Rhône: Hier gibt es weiß eine gewisse Ähnlichkeit mit den so herrlichen südlichen Weißweinen, wobei die Dichte sogar etwas ausgeprägter ist, superbe Ergebnisse... Die Qualitäten bei den Rotweinen variieren jedoch von einer Appellation zur anderen und sogar innerhalb der Appellation, abhängig eben vom Rebalter und vom Terroir. Ein Jahrgang, der uns bei den wenigen richtig gelungenen und großen Weinen in der Spitze, aber eben nur da, enorm an den Superjahrgang 2016 denken lässt. Und für den Norden des Nordens gilt »Spéciale!«: Saint Joseph, Condrieu and Cote Rôtie zeigen einige Jahrhundertweine.

Mein Winzer

Chapoutier

Seit der Gründung im Jahre 1808 hat jede Generation aus dem Hause Chapoutier auf eigene Weise dazu beigetragen, ihre Weine zu weltweiten Spitzenprodukten zu entwickeln. Das größte bisheriges Wagnis war die komplette Umstellung der Produktion der Einzellagen auf biodynamischen Weinanbau. Hier wacht...

Crozes Hermitage Les Varonniers 2023