Lobenberg: Die Nase ist noch rotfruchtiger als die des Saddleback, dafür weniger opulent und fett. Mehr Kirsche – süße rote Kirsche, Amarenakirsche und Sauerkirsche. Darunter üppige schwarze Lakritze, massive dunkle Schokolade und schwarzer Pfeffer. Grandios intensiv und drückend, aber nicht so schwer wie Saddleback. Gleichzeitig filigran und verspielt bleibend, mit unglaublichem Schub. Auch hier wieder Assoziationen an Saint-Émilion. Saddleback war eher der Blockbuster Troplong Monot, der L-Block hat die inzwischen erreichte Feinheit eines Angélus. Wow, was für eine Nase, so viel Schub und gleichzeitig so viel Feinheit, Charme und Intensität! Konzentrierte Finesse… Eukalyptus und Minze. Der Mund ist noch feiner als die Nase. Wunderschöne Säure und Frische in roter Frucht. Sauerkirsche, konzentrierte Himbeere und süße rote Krische, auch Schlehe und Krautwürze. Immense Länge! Keinerlei störende Blaubeere, nichts Kitschiges, was wir teilweise bei den großen australischen Weinen bis hin zum Penfolds Grange haben. Hier blieben wir unglaublich fein und gleichzeitig dicht, würzig und reich, rotfruchtig und frisch. Ja, der Vergleich mit Angélus trifft es durchaus. Ein brutales Konzentrat ohne jegliche Marmelade. Superber, dichter, reicher Stoff!