Valtuille Cepas Centenarias 2022

Castro Ventosa De La Familia Perez: Valtuille Cepas Centenarias 2022

Zum Winzer

97–100
100
2
Mencia 85%, Alicante Bouschet 8%, Diverse 5%, Bastardo 2%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2027–2051
Verpackt in: 6er
9
pikant & würzig
saftig
strukturiert
3
Lobenberg: 97–100/100
Parker: 95/100
Penin: 95/100
6
Spanien, Bierzo
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Valtuille Cepas Centenarias 2022

97–100
/100

Lobenberg: Eine bunte Weinbergsmischung vom gemischtem Satz. Aus einer einzelnen berühmten Lage, Villegas, aber die anders exponierte Seite der Lage. Aus Tradition belässt man es bei der Benennung 'Centenarias', den sandigsten und feinsten Teil mit etwas anderem Charakter und anderer Exposition hat man zur Einzellage Villegas ausgekoppelt. Was so ganz genau an Reben alles drin ist kann man nicht sagen, sicher 80% Mencia und viel Alicante Bouchet nebst Palomino und Godello, alles über 100 Jahre alte Reben. Elend lange Fermentation als Ganztraube, da läuft enzymatische und Bakterienvergärung neben CO2 und klassischer Hefevergährung parallel, das Ganze über Monate. Leuchtendes Schwarzrot. Würziger Schub und fruchtige Wucht von Schlehe, Rauch, Schwarzkirsche und roter Johannisbeere. Wild im Mund mit sattem roten Einklang, die schrägwürzige Alicante Bouchet verleiht der ohnehin schon rotwürzigen Mencia Flügel. Ein wilder Ritt mit Rappenuntermalung. Satte Veilchen dazu. Ein echt schräger Vogel, der aber super-charmant und lecker rüberkommt und zu den ganz großen Weinen Bierzos gehört. 97-100/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

95
/100

Parker über: Valtuille Cepas Centenarias

-- Parker: The 2022 Valtuille Cepas Centenarias shows some more rusticity and is a little earthier and a bit leesy, with notes of cedar wood, pencil lead, licorice and a hint of leather. It has 13.36% alcohol with a pH of 3.66 and 4.48 grams of sugar. It has abundant, slightly dusty tannins and a chalky, earthy finish. 4,300 bottles and 36 magnums produced. It was bottled in May 2024 after one year in 225- and 500-liter barrels.

95
/100

Penin über: Valtuille Cepas Centenarias

-- Penin: Komplex und Waldfinsternis. Kirschrot. In der Nase balsamisch, süße Gewürze, Buschwaldkräuter und rote Früchte. Im Mund balsamisch, schöne Säure und geschmackvoll.

Mein Winzer

Castro Ventosa De La Familia Perez

Castro Ventosa wurde 1752 von der Familie Perez gegründet, und seitdem ist die Familie im Besitz des Anwesens. Die Familie Perez besitzt 75 Hektar Mencía-Weinberge in Bierzo und ist damit der größte Besitzer dieser Rebsorte innerhalb der D.O. Bierzo.

Valtuille Cepas Centenarias 2022