Lobenberg: Die eine Hälfte verbleibt für 18 Monate auf der Hefe in großen Fässern und wird in gebrauchten großen Barriques ausgebaut, die andere Hälfte reift in Beton. Unfiltriert und ungeschönt auf die Flasche gebracht. In der Nase durchaus an der Loire zu verorten, allerdings mit ein wenig mehr Wumms. Dunkle Beeren, Blaubeeren, Brombeeren versetzt mit Nelken und Zimt. Dahinter kommen Feigen, Datteln und Veilchen. Die leichte vegetative Note ist wohl dem Umstand geschuldet, dass hier annähernd die Hälfte der Trauben unentrappt vergoren wurden. Das verleiht der Nase eine gewollt frische Struktur. Am Gaumen haben wir Kirsche, aber auch Johannisbeere und Cranberry. Mundwässernd saftig, die Fruchtnoten sind hier dominant – aber alles mit ordentlich Grip. Kräftige Tannine, tolle Säure, viel Struktur und Ausdruck. Trotz all der Kraft sehr trinkfreudig. Im ersten und zweiten Antrunk wirklich nicht nach Übersee zu interpretieren. Toller Cabernet Franc mit Tiefgang und Spannung. 94-95/100