Barolo 2020

Bruno Giacosa: Barolo 2020

Zum Winzer

95–96+
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2050
Verpackt in: 6er OHK
9
strukturiert
seidig & aromatisch
pikant & würzig
3
Lobenberg: 95–96+/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo 2020

95–96+
/100

Lobenberg: Hier hätte Bruno Giacosa auch Serralunga aufs Etikett setzen lassen können, denn dieser Wein kommt zu 100 % aus Weinbergen in Serralunga. Diese Parzellen haben mehr Südexposition als jene aus denen Falletto und Vigna le Rocche gekeltert sind. Und so wirkt er dann auch druckvoller als Falletto und weniger perfekt gezeichnet als Vigna Le Rocche. Salz, Teer, schwarze Johannisbeere und frisch geschnittene Kräuter steigen aus dem Glas empor. Mit seiner herrlichen Frische trumpft er auf, um dann kühl und straff am Gaumen Druck zu machen. Walderdbeeren und etwas Minze kommen zur den oben beschriebenen Aromen hinzu, diese jahrgangstypische aromatische Komplexität lässt ihn zu einem famosen Erstlingswerk verschmelzen, mit seinem saftig Finale wirkt er wie aus einem Guss! Ein Wein, wie man ihn vom Großen Meister, der uns vor ein paar Jahren für immer verlassen hat, erwarten würde, denn er ist trotz seiner Jugend ein in Nebbiolo gegossener Traum von Eleganz. 95-96+/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2020 ist der Mittlere einer Trilogie herausragender, großer Jahrgänge im Piemont. Im Weinberg waren die Konditionen des Bilderbuch-Jahrgangs absolut perfekt. Während der Wachstumsperiode wurden die Reben mit ausreichend Regen versorgt, die Temperaturen waren im Sommer warm und ausgeglichen, ohne Hitzespitzen. Ab September sorgten die kühlen Nachttemperaturen für das langsame, gleichmäßige Ausreifen der Trauben – also hervorragende Voraussetzungen. Wenn man den Jahrgang mit nur einem Wort beschreiben müsste, wäre es »Balance«. Die besten 2020er Nebbiolo Weine sind mit unendlich dichter, manchmal beinahe überwältigend intensiver, umwerfend attraktiver, saftiger, vibrierender, roter Frucht ausgestattet. Sie haben viele, dafür aber unendlich feine, rund polierte Tannine, die harmonisch in diese opulente »Fruchtwelle« integriert sind, ihre rassige Säure verleiht den Weinen neben diesem Tanningerüst zusätzlich ein vielversprechendes Reifepotential. Ob ihrer reifen Frucht werden die 2020er Baroli und Barbaresci dennoch vor den noch intensiver und klassischer strukturierten 2019ern und auf jeden Fall vor den 2016ern in ihr Trinkfenster kommen. Das Barolo Consortium vergleicht 2020 mit dem Jahrhundertjahrgang 2016, aber die Weine haben genuss-technisch sogar noch mehr auf dem Kasten, denn sie erreichen eine traumhafte Kombination aus der ultra-hedonistischen Frucht des Jahrgangs 2018 mit der phänomenalen, klassischen Struktur des Jahrgangs 2019. 2020 ist also »The best of both worlds«.

Mein Winzer

Bruno Giacosa

Bruno Giacosa war als Traditionalist das Gegenteil der jungen wilden Barriquefreunde Altare, Scavino, Sandrone, Clerico, Gaja und Co. Seine extrem eleganten Weine sind trotz ihrer von kaum einem anderen Erzeuger erreichten Finesse in der Jugend verschlossen, obwohl er sie immer erst ein bis drei...

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