Lobenberg: Extrem selektive Vorlese, gesundes Traubengut mit hohem Extraktwert, fast so hoch wie 2013. Auch die Säurewerte sind mit über 8 Gramm brillant. Dazu, wie bei Oliver Haag üblich, ein moderater Restzucker, so dass es extrem harmonische Weine ergibt, zu 100% spontan im Holz vergoren, nach nur extrem kurzer Maischestandzeit. Sanft und schonend abgepresst und intensiv vorgeklärt. Langer Verbleib auf der Vollhefe. Sehr saftige, intensive Nase, eine Turboversion des J mit deutlich mehr Maracuja und Mango, pinke Grapefruit, Zitronengras, schöner, würziger Assam Tee. Drückend mit hoher Schiefermineralität und feinem Salz, weißem Pfeffer, der ziemlich heraussticht und zum Niesen provoziert. Alles letztlich Spuren des Schieferterroirs, fast reiner Fels dort. Fein, saftig cremig, unglaublich lecker in der Nase. Der Mund: Fast explosiv, ähnlich hoch in der Intensität wie der brillante 2013er, der zu Recht so schnell ausverkauft und einer der besten Weine des Jahrgangs war. Auch hier sehr hoher Extrakt und große Bandbreite der Extraktsüße zur Säure. Der Wein ist komplex, fein verspielt, filigran und doch intensiv, fast überwältigend in seiner Pikanz und extraktreichen Fruchtsüße und Säure. Der Nachhall besticht insbesondere durch die ausgeprägte salzige Schiefermineralik mit einer zu Tränen rührenden, fast exotischen Maracujasäure und roter Grapefruit. Hallt über zwei Minuten nach. Selten, dass man einem Wein nachsagen kann, dass er unglaublich viel Power hat, mit unglaublicher Dichte daherkommt, und doch so fein und filigran bleibt. Strahlend schön, ein toller Erfolg und einer der großen GGs des Jahrgangs an der Mosel. Bewertung 97-99/100