Chateauneuf du Pape A la Gloire de mon Grand Pere 2022

Bosquet des Papes: Chateauneuf du Pape A la Gloire de mon Grand Pere 2022

Zum Winzer

96–98
100
2
Grenache 100%
5
rot, trocken
15,5% Vol.
Trinkreife: 2028–2053
Verpackt in: 6er
9
pikant & würzig
strukturiert
3
Lobenberg: 96–98/100
Jeb Dunnuck: 96–98/100
Suckling: 96/100
Parker: 94–96/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateauneuf du Pape A la Gloire de mon Grand Pere 2022

96–98
/100

Lobenberg: Dieses Jahr circa 50% unentrappt vergoren, das ist immer vom Jahrgang abhängig. Der Anteil der Mourvèdre ist in allen Blends, an denen er beteiligt ist, anteilig stets gestiegen in den letzten Jahren, weil er so gut an die sich ändernden Klimaverhältnisse angepasst ist. Die Vergärung findet hier zu 100% im Betontank statt, immer spontan. Der Ausbau findet komplett in großen Holzfudern und zu einem kleinen Teil in 500 Liter Tonneaux statt. 100% Grenache, wie gesagt 50% unentrappt. Dieser Wein kommt zu 100% von rotem Lehm, also über Jahrmillionen aus Kalkstein entstandenem Untergrund. Diese reine Grenache Cuvée, für die Nicolas berühmt ist, ist häufig das, was man als archetypischen Châteauneuf bezeichnen kann. Natürlich ist die Tradition mit ihren 6 Rebsorten eher an der historischen Realität, aber Grenache bildet ja nun auch das Herzstück aller Châteauneufs. Deshalb haben wir in den sortenreinen Cuvées immer das Herz von Châteauneuf in reinster Form im Glas. Die Nase des Gloire ist deutlich feiner als die des Tradition. Wir sind mehr in der reifen, roten Waldhimbeere, darunter dann feine Kirsche, ein bisschen Minze und Eukalyptus kommen mit, die Lakritze ist heller. Das Ganze schwingt deutlich feiner in Richtung rote Frucht, das Terroir spielt die Hauptrolle. Der Mundeintritt ist extrem mineralisch, da ziehen sich die Augen zusammen, die Zunge rollt sich. Wir haben eine wahnsinnige Frische aus 50% Rappen, aber eben auch aus diesem Terroir mit enorm viel Salz, es mag gar nicht wieder verschwinden. Das Ganze in dieser rotfruchtigen Himbeer-Kirsch-Soße, das ist schon phänomenal, unglaubliche Tanninmassen, aber nicht nur butterweich und samtig, sondern auch seidig und verspielt. Eine Orgie in roter, feiner, eleganter Frucht mit Salzkaramellen und etwas Orangenzeste, aber es bleibt bei roter, süßer Kirsche mit Himbeere und einem ganz kleinen Hauch Erdbeere, was typisch ist für Grenache. Unglaubliche Länge, so fein, so verspielt und trotzdem so intensiv, gerbstoffreich, in diesem seidigen Traum. Was kann man diesem Wein vorwerfen? Ich vergleiche einmal mit der Cuvée Speciale von Tardieu, der Wein von Bosquets des Papes ist gar noch eine Spur eleganter, verspielter, man merkt aber deutlich die Handschrift in beiden Weingütern des beratenden Philippe Cambie, des Großmeisters in Châteauneuf, der völlig zu Unrecht als Meister des Barriques verschrien ist. Man sieht es hier und bei Tardieu, Barriqueeinsatz ist bei beiden nicht vorhanden, alles wird im Fuder ausgebaut und im Beton vergoren. Das ist wirklich schicker Stoff, das Manko gegenüber Tardieu ist, dass dieser Gloire fast zu elegant und zu fein ist. Das wird aber dann final durch diesen enormen Salzkaramell- und Himbeergrip wieder wettgemacht. Die unerklärliche Eleganz dieses heißen Jahres 2022 macht den Wein dann am Ende so groß. Er hat gewaltig viel Schub und Tannindruck, alles ist massig vorhanden, aber sooo fein und verspielt, geradezu auf der Zunge tänzelnd. Das Terroir ist schon der Schlüssel in diesem Wein. Jedes Element greift ineinander. Die Frucht steht vorne, dann kommen die kalkigen Tannine angerauscht, dass es nur so kracht. Ein berauschender Wein, weil er trotz seiner Komplexität und strukturellen Größe auch trinkfreudig und verspielt bleibt.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

96–98
/100

Jeb Dunnuck über: Chateauneuf du Pape A la Gloire de mon Grand Pere

-- Jeb Dunnuck: The 2022 Châteauneuf Du Pape A La Gloire De Mon Grand-Père is mostly Grenache (there are tiny amounts of Cinsault and Clairette) that were all from the La Gardiole lieu-dit and was partially destemmed and brought up mostly in demi-muids. It has incredible purity in its vibrant aromas and flavors of black raspberries, fresh-cut flowers, licorice, graphite, and chalky minerality. These all carry to a full-bodied Grenache offering ultra-fine tannins, a layered, multi-dimensional mouthfeel, and a gorgeous finish. I'd put this beauty up with the crème de la crème of the vintage. It’s a stunning success in 2022. 96-98/100

96
/100

Suckling über: Chateauneuf du Pape A la Gloire de mon Grand Pere

-- Suckling: A robust, dense and dark-fruited blend of 98% grenache and 2% cinsault and clairette. The nose expresses notes of dark cherries, blackberries, dried herbs, charred bark and a touch of smoke. Full-bodied with fine, firm tannins. There is a crushed blue-fruit character. Nicely framed, with tannins coating the palate and a core of dark cherries, dark chocolate and plenty of spices. The finish is focused, intense and long. Try after 2028.

94–96
/100

Parker über: Chateauneuf du Pape A la Gloire de mon Grand Pere

-- Parker: A barrel sample of the 2022 Châteauneuf du Pape A la Gloire de Mon Grand-Père—from 70-year-old Grenache in the lieu-dit la Gardiole—was impressive for its concentration and richness, qualities it married seamlessly with hints of violet-like florals, briary black raspberries and savory undertones of black olive. Full-bodied and reasonably tannic, expect this wine to need some time in the cellar after release yet to drink well for up to two decades. 94-96/100

Mein Winzer

Bosquet des Papes

Bosquet des Papes wird von der Familie Boiron bewirtschaftet. Nur 27 Hektar Rebfläche, die überwiegend mit den Klassikern der südlichen Rhône bestockt sind.

Chateauneuf du Pape A la Gloire de mon Grand Pere 2022