La Social 2021

Bodegas Telmo Rodriguez Ribera del Duero: La Social 2021

Zum Winzer

97–98
100
2
Tempranillo 90%, Valenciana, Garnacha, Albillo
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2046
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
pikant & würzig
voluminös & kräftig
3
Lobenberg: 97–98/100
6
Spanien, Ribera del Duero
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
La Social 2021

97–98
/100

Lobenberg: Der La Social ist ein sehr eigenständiger, aus uralten Reben stammender Ribera von Telmo Rodriguez. Er läuft in einer neuen Stilistik der Ultrafinesse in die gleiche Richtung des Matallana, nur, dass es eben ein ganz eigenständiger Wein aus nur für ihn reservierten Weinbergen ist, ergänzt um einige Fässer des Matellana selbst. Der Name deutet auf Telmos Idee der Gemeinsamkeit hin zwischen Erzeuger, Weinbergsarbeitern, Händlern und Kunden, auf deutsch wäre das so etwas wie: Das Gemeinschaftswerk. Er hat eine schöne dunkle Schokoladen-Lakritz-Nase. Relativ wuchtig, obwohl die Trauben komplett entrappt wurden, dann kommt ein bisschen Garrigue-Würze aus dem kleinen Anteil Valenciana, der im gemischten Satz steht. Ein bisschen hat das die würzige Nase eines Weins von der Nordrhône, eines Hermitage. Mit Lakritze, Nutella, dunkler Schokolade und auch schwarzer Kirsche ziemlich satt in die Nase drängend. Im Mund ist das eine kleine Sensation, weil der Wein schwarzfruchtig mit Lakritze, Schokolade, Nutella, Garriguewürze, satter Lakritze, einer pfeffrigen Chilischärfe und großer Salzfracht in den Mund stürmt. Auch rote Frucht und Frische im Schlepptau. Alles einnehmend, hochintensiv! Konzentrierte Finesse! Das ist eine tänzelnde Schönheit mit erstaunlicher Wildheit. Schlehe, leichtes Holz-Toasting vom kleinen Neuholz-Anteil der Barriques und eine famose Länge. Eindeutig der neue Stil der Ribera von Telmo bis Aguila. Die Region hat sich doch sehr gewandelt in den vergangenen Jahren, jetzt stilistisch genau wie Rioja: Weg von der üppigen, reichen, satten Frucht, hin zur wilden, burgundischen Loire-Finesse. Der »Social« verkörpert genau das. Ein Ereignis mit langem, intensivem Nachhall – extrem schick und ein Stand Alone! Das repräsentiert eindeutig den neuen Stil der Ribera del Duero, wie es beispielsweise Dominio del Aguila vorgemacht hat. Ein saftiger Zechwein mit extrem ausgefeilter, wilder Persönlichkeit. *** Social ist ein neuer Wein von Telmo Rodriguez aus Ribera del Duero, aus den eigenen Rebbergen, die zum anderen Teil auch für den Matallana verwendet werden. Der Name deutet auf ein Gemeinschaftsprojekt hin – eine Entwicklung zwischen dem Weingut Telmo Rodriguez und seinen besten Kunden, denn dieses Projekt geht nur an einige wenige Händler weltweit. Das gesamte Weingut an der Ribera umfasst rund 22 Hektar, vom Social gibt es aber nur rund 10.000 Flaschen. Die jungen Reben und Reben aus sehr sandigen Terroirs gehen zum Beispiel in den feinen fruchtigen Gazur. Social ist eine spezielle Komposition aus alten Reben mit 90 Prozent Tempranillo, dazu Valenciana, Garnacha und weiße Albillo. Gemischter Satz spontan zusammen vergoren. Die teils sehr alten Rebberge sind komplett umgepfropft auf die Tempranillo-Spielart Tinto Fino – das ergibt kleinere Beeren und kleinere Erträge. Die Trauben werden im Weingut komplett entrappt, die Maische ans.chließend im Holzgärständer und im Stahl vergoren. Ausgebaut wird im Barrique, 20 Prozent Neuholz

Jahrgangsbericht

Der Winter 2020/2021 brachte zwischen Dezember und März sehr viel Regen und Schnee, auch etwas Frost. Die Böden waren vor dem Austrieb der Reben mit ordentlichen Wasserreserven gefüllt – ein guter Start in den Jahrgang 2021. Die Blüte verlief bis auf kleine Verrieselungen ziemlich normal, kein Frost, kein Mehltau. Dann folgten nach einem trockenen Mai noch vor der Blüte große Regenmengen im Juni. Nach der Blüte begann ein sehr trockener, warmer, teils heißer Sommer. Hitze- und Trockenstress waren die Folge, die Reben machten ab Mitte August total dicht, um sich zu schützen. Die Beeren waren zu diesem Zeitpunkt dickschalig und kerngesund, Sorge bereitet aber die phenolische Reife, die durch den Stillstand der Reben nicht erreicht werden konnte. Dieses Phänomen gab es in allen Regionen der nördlichen Hälfte Spaniens, also in allen Topregionen. Von Anfang September bis zum 25. September gab es einige Tage satten Regen. Durch die neue Wasserversorgung setzten Photosynthese und Reifung sofort ein. Ab dem 25. September war es trocken, extrem sonnig und warm, nachts sanken die Temperaturen deutlich. Fünf traumhafte Wochen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nach und hochintensiver Sonne folgten. Diese große Kühle, ja Kälte der Nächte, nach dem letzten Regen vom 25. September, gilt als der Schlüssel zu diesem großen, reifen und zugleich frischen Cool-Climate-Jahrgang. Das Ergebnis waren überall hochgesunde, dickschalige Beeren mit sattem Tannin und hoher Säure vor der Lese im Herbst. Die Weine sind weniger extremreif und immens als 2019, aber deutlich aromatischer und reifer als 2018, mit einer Frische, die ihresgleichen sucht.

Mein Winzer

Bodegas Telmo Rodriguez Ribera del Duero

Der aus Irun stammende Baske Telmo Rodriguez begann seinen steilen Aufstieg zum vielseitigsten, umtriebigsten und vielleicht besten spanischen Winzer als "junger Wilder" und "Wein-Revoluzzer" zu Beginn der 90er Jahre. Gerade fertig mit dem Önologiestudium in Bordeaux übernahm er die Verantwortung...

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