Brezo Blanco 2022

Bodegas Mengoba: Brezo Blanco 2022

Zum Winzer

93+
100
2
Godello 95%, diverse autochthone Reben 5%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2031
Verpackt in: 12er
9
frische Säure
fruchtbetont
3
Lobenberg: 93+/100
Parker: 92/100
6
Spanien, Bierzo
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Brezo Blanco 2022

93+
/100

Lobenberg: Bei Gregory Perez entsteht alles in intensiver, biologischer Weinbergsarbeit. Alles Handarbeit in den sehr steilen, steinigen Weinbergen. Teilweise wird sogar mit dem Ochsenkarren gearbeitet hier, sehr traditionell und urwüchsig, aber perfektionistisch und voll durchdacht beim Qualitätanspruch. Der Wein ist ein Blend aus verschiedenen Gemeinden in Bierzo, darunter auch Top-Villages wie Valtuille. Sehr natürliche Weinbergsarbeit. Komplett spontan vergoren und für ein halbes Jahr auf der Hefe ausgebaut. Godello ist ein ganz wunderbarer Wein für Rieslingfans. Denn wenn er rassig und schlank gelesen wird, hat er oft ähnlich viel oder mehr Gemeinsamkeiten mit jenem wie der Alvarinho, dem die Ähnlichkeit viel häufiger nachgesagt wird. Schöne grünlich-frische Aromen in der Nase, kandierte Limettenschale, grüne Aprikose, etwas Kreidestaub, helle Blüten. Im Mund mit einer pikanten, salzig-mineralischen Art auf reifer Zitrusfrucht und Minze entlanglaufend, saftig, klar, feinfruchtig, komplett trocken und äußerst erfrischend. Hier ist viel Nordspanien im Glas! 93+/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

92
/100

Parker über: Brezo Blanco

-- Parker: The young 2022 Brezo Godello has some 10% Doña Blanca, all sourced from different vineyards in different villages and soils. It has moderate alcohol for a warm year (12.5%) and very good parameters of freshness and acidity. It fermented in stainless steel with indigenous yeasts and was kept with the lees that were not stirred until bottling. It's pale and fruit-driven with notes of apples, pears, apricots and white flowers. It has a light palate with clean flavors and a balanced mouthfeel. 42,000 bottles produced. It was bottled in June 2023. 92/100

Mein Winzer

Bodegas Mengoba

Gregory Perez’ Weinbau-Karriere startete eigentlich im Bordelais. Während seines Önologie-Studiums in Bordeaux arbeitete er drei Jahre auf Cos d’Estournel, danach startete er auf Château Grand-Puy-Lacoste durch. Auf den Hinweis eines Freundes, dass das Bierzo DER neue Hotspot in Spanien werden wird,...

Brezo Blanco 2022