Lobenberg: Dieser Wein wird zu 40 % in neuem Holz vergoren und ausgebaut. Biodynamie, Spontanvergärung, Batonnage, alles wie gehabt. Batard bedeutet übersetzt der Bastard von Montrachet, dieses uneheliche Kind grenzt direkt unterhalb an den Montrachet, getrennt nur von einer kleinen Straße. Unendlich feine Nase, das Holz kommt kaum durch, da die Frucht, die rassige Säure und die steinsalzige Mineralität so stark dominieren. Feiner weißer Pfirsich, Aprikose, ein ganz kleiner Touch Passionsfrucht, dann Litschi, feine Williamsbirne und ein kleiner Hauch Kiwi, auch ein wenig Erdbeere und Himbeere, Flieder, ein Hauch von Linde, auch Veilchen und ganz zarte Rosendüfte, aber ganz dezent zurückhaltend, eine noch geschlossene weiße Rose. Dann aber Wucht, Mineralität, Salz und Steine steigen massiv auf. Sehr voller und hochintensiver Mund. Die salzige Mineralität dominiert fast die tolle Pfirsich-Aprikosen-Annanas-Frucht. Das Holz ist kaum noch zu spüren, da die Mineralität und Rasse so überwiegt. Unendlich lang, zugleich fein und komplex raffiniert mit übergroßem finessereichen Spiel. Ganz toller, ganz grandioser Weißwein. Dieser Batard ist ein Monument für ein langes Leben. Er braucht sicherlich 5-8 Jahre weitere Flaschenreife. Wenn man diesen Batard mit einem Chevallier Montrachet des Namensvetters Marc Morey vergleicht, fällt auf, dass dieser Batard von Pierre runder, feiner und in seiner Kraft und raffinierten Opulenz etwas eindimensionaler und mittig konzentrierter ist als der Chevallier. Zwei sehr unterschiedliche, zwei dramatische, große Weine. 98-100/100