Lobenberg: Dieser Barolo stellt zusammen mit den Barolo von Luigi Pira und dem Neuling Trediberri den qualitativ besten und zugleich preislich günstigsten Basis-Barolo meines Programms dar. Dabei ist Corino unter den Dreien immer der Supercharmeur. Ich kenne überhaupt keinen anderen Barolo, der mit den 3 genannten in dem Preisbereich mithalten kann, und Corinos 15er mag sogar der Primus inter Pares sein. Corinos La Morra ist in 2015 nochmals eine Liga höher als zuvor. Der Ausbau geschieht nur unter Einsatz von gebrauchtem Barrique. Dritt- und Viertbelegung. Keinerlei neues Holz. Und 2015 kommt mit dieser immensen, üppig süßen Fruchtstruktur, mit der so überraschenden rotfruchtigen Feinheit, mit diesem unendlichen, satten, butterweichen, ja seidigen Tannin, und mit dieser so superben und frischen Säurestruktur. Was man dem reichhaltigen 2015 mit seiner Wärme in dieser rotfruchtig kirschigen Frische eben so gar nicht zugetraut hätte. Aber genau das bringt für mich bei Corino zum ersten Mal so ziemlich die Perfektion. Wir haben auf der einen Seite dieses Weiche, für das Corino ja steht, diese Reife, dieses so typische Zugängliche, der Wein umarmt mich richtig. Und auf der anderen Seite haben wir richtig viel Struktur, haben wir satte, intensive rote Frucht, Kirsche, Zwetschge, ein bisschen Schlehe, Sauerkirsche, Kirschblüten, viel Salz, tolle mineralische Länge und samtig seidigen Tannindruck. Auch etwas Orangenzeste mit leichter Bitterorangennote und zartes Marzipan. Für La Morra nicht nur unglaublich fein, das kennt man ja hier, sondern auch lang, intensiv, mineralisch. Und das Ganze bleibt erotisch, schick, sexy. Das ist der beste Basis-Barolo, den die Corinos bisher erzeugt haben. Er geht weg von dem manchmal etwas zu netten und weichgespülten, geht hin zur unendlicher Länge. Und wir wissen, dass mit 2016 und 2017 zwei weitere Jahrgänge folgen, die auch den Weg zur Erhabenheit und mineralstarker Eleganz gehen. Ein Quantensprung erfolgt ab 2015 bei Corino. Der Wein ist fast noch strukturierter als der Barolo von Altare, dem Nachbarn, Freund und Vorbild. Ich weiß gar nicht, wie ich ihn richtig einschätzen soll in der Bewertung der Punkte. Ich möchte ihn nicht über Altare setzten, aber ich muss ihn von seiner berauschend schönen Qualität einfach gleich hoch einstufen. 94-95+/100