Lobenberg: Das Terroir besteht aus Kalkstein und stark mit Eisen durchsetztem Lehm. Für Giacosa erstaunlich kräftig, dunkel, wuchtig in der Nase, sehr viel dunkle, schwarze Frucht mit hoher Mineralität, extrem viel Tiefe und Würze ausstrahlend, etwas Goudron, grandios in der Intensität und doch immer ein typischer, feiner, filigraner, pinothaft bleibend. Nie zu verwechseln mit irgendeinem anderen Barolowinzer, die zarte Natürlichkeit Giacosas ist nur seinen Weinen in dieser Dimension zu eigen. Tendenziell ein burgundischer Bonnes Mares, um es nachvollziehbar auszudrücken. Im längeren Riechen kommt dann die bei Giacosa so typische, konzentrierte Walderdbeere, ein bisschen dunkle Kirsche und Zwetschge, ein Hauch Cassis und rote Johannisbeere, alles bleibt komplex verspielt, verwoben, hat Tiefe und Würze. Rassige Frische im Mund, tolle salzige Mineralität, viel Steine, konzentrierte Walderdbeere, auch hier mit rassiger, frischer Zwetschge, die Zunge rollt sich fast, der Wein treibt, berührt mit seiner hohen Intensität und bleibt doch in seiner Stilistik immer ein sehr feiner, verspielter Pinot Noir. Tendenziell stilistisch ein wenig an den extrem natürlichen und zugleich konzentrierten Barolo von Bartolo Mascarello anlehnend, dabei aber noch deutlich feiner und zarter, deutlich pinothafter. Giacosa ist sicherlich der burgundischste aller Erzeuger. Grandioser, feiner, verspielter Barolo mit hoher Lebenserwartung, der trotz seiner vermeintlichen Zugänglichkeit und Zartheit einige Jahre bis zur optimalen Trinkreife braucht. Giacosas Stil spaltet die Gemüter, es fehlt vielen Trinkern der „Bumms“. 97-98/100