Lobenberg: Vom Rabaja gibt es bei Giacosa nur 0,6 Hektar, aber alles Eigenbesitz. Die Lage sitzt mit Südwest-Exposition etwas 250 Meter über N.N. Das ist sicher die berühmteste Lage neben Asili in Barbaresco. Überwiegend Lehm mit Kalkstein, in der Regel etwas massiver werdend als der feinere Asili. Die Reben sind im Durchschnitt 20 Jahre alt und stehen mit 4000 Stöcken pro Hektar. Der Ertrag lag bei etwa 40 Hektolitern/Hektar. Am 24. September wurde gelesen. 20 Tage Maischegärung im Stahltank mit anschließender malolaktischer Gärung. Dann für 20 Monate im großen Holzfass ausgebaut wie b ei Giacosa üblich und dann nochmal weitere 17 Monate Flaschenreife im Weingut bevor der Wein ausgeliefert wird. Es gibt nur etwas über 3000 Flaschen. Die Säure liegt bei 5.4 Gramm mit einem pH-Wert von 3.48 bei 14% vol. Alkohol, also recht frisch in der Säure. Der Ausbau vom Rabaja geschieht im großen Holzfass, aber es sind nur 2000 Liter Fässer, weil es ja nur so wenig Menge gibt. Die Nase ist so typisch 2016. Ich verkoste jetzt seit einer Woche 2016 und dieser Jahrgang hat eine so eigene, klassische Stilistik. Immer ist Holunder mit im Spiel und immer sehr viel Blumigkeit, Flieder und auch Veilchen. Hochintensiv und verspielt, gleichzeitig viel Druck aus schwarzer Frucht. Ein bisschen Schwarzkirsche, süße Brombeere, aber alles leicht, etwas Blaubeere darunter, nichts Marmeladiges, nichts Schweres, auch ein Hauch Himbeere darunter. Sehr schwebend. Aber diese dunkle Duftwolke ist die Dominante in 2016. Dazu leichtes Salz, Kreide und schon in der Nase ist diese totale Seidigkeit der Gerbstoffe zu spüren. Was für ein überzeugender Mundeintritt, nachdem ich gerade 2017 Asili probiert habe. 2016 ist einfach ein riesiges Jahr, vielleicht das größte das ich persönlich im Piemont je probiert habe. Es hat diese unglaubliche Seidigkeit der Tannine, alles ist so reif, überhaupt keine Härte und trotzdem solch enorme Frische, hohe Säure. Das Ganze tänzelt, hat wahnsinnig viel Energie. Ein hochenergetischer Jahrgang, der unendlich lange im Mund verbleibt. Das Jahr hat viel feinere Tannine noch als die großen Jahre 2013, 2006 oder 2004. 2016 ist der etwas fruchtstärkere Nachfolger von 2010, aber weil er noch mehr Frucht zeigt ist er wohl auch diesem überlegen. 2016 ist einfach DAS Jahr, sowohl in Barolo als auch in Barbaresco ein sehr überzeugender Auftritt. Nur aus taktischen Gründen, um nicht zu viel Red Label auf den Markt zu bringen wird dieser Rabaja als normales Etikett auf den Markt gebracht, aber qualitativ ist das extraterrestrisch und mit das Beste was es in Barbaresco zu finden gibt. 98-100/100