1996 zwangen Erbstreitigkeiten die Familie Lemos zum Verkauf, was sich Cristiano van Zeller, der wohl charismatischste und ehrgeizigste Winzer Portugals neben Dirk Niepoort, nicht entgehen lassen konnte.
Als jüngster Spross der Familie van Zeller (echter Port-Adel, sein Uronkel gründete das heute größte Porthaus "Sogrape", zu dem die Ferreira-Group und Sandemans gehören), hat Cristiano sofort die wohl bestens Terroirs des Dourotals erkannt und die seit 1868 bestehenden Quinta do Vale Dona Maria zur eigenständigen Edel-Quinta ausgebaut sowie qualitativ wieder ganz nach oben geführt. Um den qualitativen und freundschaftlichen Charakter der besten Erzeuger des Douro zu stärken und die gegenseitige Hilfestellung und Beratung zu intensivieren, gründete er zusammen mit Dirk Niepoort die "Douro-Boys", zu denen dann Vallado, Crasto und Meao stießen (freundschaftlich mit dieser inzwischen weltweit bekannten Gruppe verbunden sind auch Pintas und Poeira).
Der tiefe Respekt für diese Region und für die Philosophie von Cristiano, war der Grund für die Übernahme von Quinta Vale Dona Maria durch Aveleda im Jahr 2017, denen Cristiano beratend natürlich immer noch zur Seite steht. Seit Cristianos Regentschaft, am Anfang mit Hilfe seiner kongenialen Önologin und Teilhaberin Sandra Tavares, die ob ihres außerordentlichen Talents als beste Winemakerin des Landes verehrt wird, erzeugt die Quinta Vale Dona Maria nicht nur einen der besten Vintage- und LBV-Ports, auch die Rotweine gelten seit Längerem völlig zu Recht zur Oberklasse des Landes.
Vom Charakter erinnern die Weine an Toro und Bordeaux, die Assoziation an die Appellation Margaux ist mehr als eindeutig, durch die autochthonen Rebsorten sind die Weine aber sehr individuell. Wenn Meao und Crasto etwas mehr zur Kraft und Würzigkeit neigen, selbst der finessereiche Pintas auf Grund der Exposition und des Terroirs diesen Weg geht, dann gehen die Weine von Dona Maria ein wenig im Stil des sensationell gelegenen Weinguts Poeira, eher zur Balance und fruchtigen Harmonie.