Der Zweitwein »Pó« bedeutet dann Staubkorn. Die Assoziation findet sich mit dem jedes Jahr anders aussehenden Staubsaugerschlauchs auf den Holzkisten des Erstweins.) Das winzige, komplett von ihm entworfene Weingut ist so ziemlich die perfekte Einfachheit, einen optimierteren und natürlicheren Ablauf habe ich noch nie gesehen: Handentrappung, Handsortierung oben draußen, dann durch ein Rohr in die Quinta und direkt in die Lagares, dort vollständige Vergärung und dann, nach ganz leichter Pressung, unfiltriert wieder eine Etage tiefer per Schwerkraft in die Holzfässer zur Malo und zum weiteren Ausbau. Später dort unfiltriert auf die Flasche. Simpel und genial einfach! Ganz wichtig für den von ihm angestrebten Weinstil war die Ausrichtung der Quinta nach Norden.
Das kühlere, aber sehr trockene Mikroklima lässt die Trauben langsamer reifen und erhält so fruchtigere, klare Aromen und eine sehr schöne Frische, die feine Säure ist bestechend, viel mehr rote Traumweine denn Blockbuster. Ein Dao aus dem Douro kann mit den Klasseweinen der Finesse-Oberliga von Pellada durchaus mithalten. Das ist im Stil und der Finesse dem Pintas durchaus etwas ähnlich, wenn auch (gewollt!) etwas weniger urwüchsig und wild, dafür einen Hauch feiner und finessereicher. Für mich der finessereichste Rotwein des Douro, die Eleganz des Dao zeigend. Ganz sicher einer der großen Weine des Landes, aber leider ultrarar. Poeira ist ganz sicher der Extrempol der Finesse, Eleganz und Balance in den sonst eher urwüchsigen und wilden Weinen aus dem Douro, aber dennoch immer mit ganz viel Frucht.