Zusammen mit ihrem Mann, Jorge Serodio Borges, ehem. Dirk Niepoorts »Nummer Zwei« und heute Direktor und Teilhaber bei Quinta Passadouro, startete sie hier ihr eigenes Projekt: Pintas. Die Trauben stammen von ursprünglich zwei Hektar, inzwischen fünf Hektar alten gekauften Weinbergen mit 25–30 verschiedenen Rebsorten. Selektion ist hier der erste Schritt zur Qualität. Da die, nur in Südausrichtung, in direkter Nachbarschaft zum Weingut Passadouro gepflanzten Reben unterschiedlich schnell reifen, werden bei der Lese nur die optimal ausgereiften Trauben selektiert. Der Ausbau erfolgt zu 70 % in neuen Barriques. Sandra und Jorge lassen hier einen Wein entstehen, der schon jetzt zu einem der Highlights Portugals avanciert ist und inzwischen Kultweinstatus hat. Zur weiteren Verbesserung und optimierten Selektion der nach und nach dazukommenden Weinberge kreierten Sandra und Jorge einen Zweitwein, den »Pintas Character«, etwas rustikaler und wilder als Pintas, aber von hoher Klasse.
Der preislich optimale Einstieg in die Oberliga des Douro. Mit dem Jahrgang 2009 kamen dann weitere fünf Hektar uralten Reblandes der Quinta do Manoella zu Wine & Soul. Das Erbe von Jorge, ein traumhaft gelegenes 40 Hektar Weingut in totaler Wildnis, nur fünf Hektar sind mit uraltem Reben bepflanzt, biologische Weinbergsartbeit. Stilistisch weniger massiv, unendlich fein, Schlehe und Kirsche mit feiner Säure dominieren. Eine grandiose Ergänzung und Alternative zu den Powerweinen von Pintas. Der Weißwein von Wine & Soul, der Guru, aus Höhenlagen der Quertäler des Douro, spielt in der gleichen Klasse wie die Rotweine und muss zum besten seiner Art des gesamten Douro ernannt werden. Das Geheimnis dieses Weines ist die Lage der Weinberge. Sie liegen nicht direkt am heißen Douro oder seinen Nebenflüssen, sondern etwa 20 Kilometer entfernt, auf über 400 Meter Höhe. Da auf ihren Weinbergen auch sehr alte Olivenbäume stehen, leisten Sandra und Jorge sich als Natur-Luxus und völlig unkommerziellen Freizeitspaß die persönliche Handernte dieser Oliven: Nur 1.300 halbe Flaschen eines der besten Olivenöle der iberischen Halbinsel sind das Resultat aus kalt und mit fast keinem Druck gepressten grünen Oliven bei Freunden in einer winzigen Ölmühle. Wie man das auf Weltniveau (und mit drei kleinen Kindern) anscheinend völlig entspannt zeitlich handelt, ist mir ein Rätsel. Aber alles, was die zwei anfassen, wird qualitativ überragend!