Das kleine, unaufgeregte Weinanbaugebiet südlich der Donau gilt heute als eine der aufstrebendsten Regionen des Landes. Insbesondere die Rotweine sind teils weltweit gefragt.
Nördlich der DAC Burgenland, also zwischen Wien und Eisenstadt, zieht sich eine kleiner Landstrich bis an die slowakische Grenze, dessen Natur zwar nicht die Eindrucksvollste ist, der jedoch grandiose Weine erzeugt. Eingekesselt von den Karpaten und Alpen, an den Ausläufern der pannonischen Tiefebene, entsteht ein einzigartiges Klima was insbesondere Rotweine in Spitzenqualitäten hervorbringen kann. Die Sommer sind heiß und trocken und die Winter kalt, ideale Bedingungen für die Weinproduktion. Das Carnuntum im Osten Österreichs kann keine 1000 Hektar Rebfläche aufweisen. Dennoch kommen hier Rotweine her, die zu den besten des Landes gehören. Auf den schweren Lehm- und Lössböden erreichen diese einen Zenit der Reife und Kraft. Zudem ist das Carnuntum eine der jüngeren Erweiterungen des DAC-Systems in Österreichs. Seit 2019 werden die Weine hier nach Orts-, Gebiets- und Riedenweinen eingestuft. Hierbei wird von den Weinen verlangt, die Gebietstypizität widerzuspiegeln. Ein zwingender Schritt, um als Weinbauregion international wahrgenommen zu werden – wenn man nicht gerade Wachau oder Burgenland heißt.
Bekannt wurde das Carnuntum insbesondere für die vor Kraft strotzenden Zweigelts. Anfang des Jahrtausends waren diese überkonzentrierten und extrahierten Weine auf dem heimischen Markt noch gefragt. Dies hat sich glücklicherweise geändert. Als die besten Weine der Region gelten heute die der Sorte Blaufränkisch. Die meisten Weinberge sind erstaunlich unbeeindruckend, weder steil noch sonderlich hoch gelegen. Dennoch gedeihen in den teils kalkigen Lagen – zum Beispiel Spitzerberg – Weine von Weltruf. Insbesondere die neue Winzergeneration, zu der auch Dorli Muhr gehört, sorgen für den aktuellen Aufschwung der Region. Diese schaffen es, das pannonische Klima in finessenreichen, frisch mineralischen und eleganten Weinen einzukapseln.