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Im Portrait

REIMAGINE Pannonia

Reimagine ist kein Verein, es ist vielmehr eine Art Plattform oder Sprachrohr der burgenländischen Winzer. Sehr treffend beschreiben die drei es wie folgt: »Unsere Vision ist es, die Wahrnehmung für die Qualität und das Terroir unserer einzigartigen pannonischen Heimat zu schärfen und den charakteristischen Ausdruck unserer Weine einem breiten Publikum näherzubringen. Durch gezielte Unterstützung und Zusammenarbeit mit Winzern sowie Kooperationen mit Gastronomie und Handel wollen wir ein neues Bewusstsein für burgenländische Herkunftsweine schaffen.«

Wir produzieren Wein. Wir denken darüber nach wofür unser Wein steht. Wir denken darüber nach wie unser Produkt beschaffen sein soll. Wir versuchen verstehen zu lernen wie unsere Herkunft unser Produkt prägt.

– Reimagine Pannonia

Velich, Schuster und Tschida sind zwar international bekannt, ihre Weine findet man mitunter auf den Weinkarten der besten Restaurants der Welt, damit sind sie aber Vorreiter ihrer Region. Die Realität ist, dass das Burgenland in der Nachkriegszeit zunächst eher als günstiger »Massenproduzent« für Trauben bekannt wurde – um Qualität, oder geschweige denn Terroir, ging es hier lange Zeit nicht. Mittlerweile gibt es viele Top-Produzenten im Burgenland, in den letzten Jahrzehnten hat sich also viel getan, aber noch nicht genug, wenn es nach Reimagine geht. Ein großes Thema ist nach wie vor die Prüfnummer-Thematik. Viele Weine werden pauschal abgelehnt, erhalten keine Prüfnummer und damit keine Herkunftsbezeichnung, nur weil ein Weißwein beispielsweise im Holz ausgebaut wurde oder mit leichter Trübung ins Glas kommt. Prominentestes Beispiel ist sicher Roland Velichs Sankt Georgen, dessen Etiketten jahrelang zensiert werden mussten. Auch stand das Burgenland lange für fette Rotweine im internationalen Stil. Cuvées aus Merlot und Cabernet, gemeinsam mit Blaufränkisch und Zweigelt, ausgebaut wie ein Bordeaux und am besten mit möglichst viel Neuholz. Ein Stil, der viele Weine austauschbar macht und alles andere als dienlich für ein klares Herkunftsprofil ist. Davon will sich Reimagine lösen – weniger Barrique, weniger Kellertechnik, weniger internationale Rebsorten. Es geht viel mehr um Trinkfluss und Eleganz. Das größte Potenzial sehen sie beim Blaufränkisch, aber auch Grüner Veltliner, Welschriesling oder Furmint können das abbilden.

Wir wollen für das Burgenland eine Identität schaffen. Das wollen wir gemeinsam und mit voller Energie vorantreiben.

– Hannes Schuster

Das erste Projekt des Kollektivs thematisiert die Auferstehung einer in Vergessenheit geratenen Rebsorte des Burgenlands – Grüner Veltliner. Es war einst die am meisten angebaute Rebsorte im Burgenland. Auch heute ist es noch die wichtigste weiße Rebsorte dort, allerdings stehen die Veltliner häufig im Schatten ihrer berühmten Geschwister aus der Wachau, Kamptal und Co. Völlig zu unrecht, denn die burgenländischen Veltliner haben ein ganz eigenes Herkunftsprofil. Gemeinsam mit Stefan Wellanschitz vom Weingut Kolfok, präsentiert Reimagine vier verschiedene Ortsweine aus dem Burgenland. Vier extrem individuelle, hochinteressante Grüne Veltliner. Ein großartiger Auftakt! Wir können gespannt darauf sein, was hier in den nächsten Jahren noch folgen wird.