Rippon ist eines der wenigen biodynamischen Weingüter Neuseelands. Und das ist bei weitem nicht das einzige Außergewöhnliche an diesem ozeanischen Spitzenweingut. Jancis Robinson sagte über einen Rippon, dass er der komplexeste neuseeländische Pinot Noir sei, den sie je verkostet habe. James Suckling vergab gar die ersten 100 Punkte Neuseelands an Rippon.
Arm an Auszeichnungen ist das Weingut sicher nicht – der Grund: Ein herausragendes Terroir, in dem alle Elemente perfekt ineinandergreifen, ein vom europäischen Weinbau beeinflusstes Terroirverständnis, sowie die Fähigkeit all die natürlichen Elemente in die Weine zu kanalisieren. Die Landschaft auf der Rippon thront zählt sicher zu den spektakulärsten und schönsten der Welt. Central Otago ist das einzige kontinentale Weinbauklima des Landes, also etwas mehr dem Burgund entsprechend. Extrem hohe Ultraviolett-Anteile in der UV-Strahlung lassen hier aber ein ganz anderes Aromenprofil entstehen als in Europa.
Die Gebirgsenklave Wanaka, in die Rippon eingebettet ist, hat zudem ein alpin beeinflusstes, kühles Mikroklima, bei gleichzeitig ausgedehnten Sonnenscheinstunden. Dieses Spannungsfeld sorgt für marginale, aber zuverlässige Reifeverhältnisse und eine unvergleichliche kühle Brillanz in den Weinen, von der man in Europa nur träumen kann. Es ist eine der ältesten Weinlagen Neuseelands und mit über 330 Metern über Meer auch eine der höchsten des Landes. Zu den Füßen der Reben erstreckt sich der Gebirgssee Lake Wanaka, nach hinten sind sie durch einen 1800 Meter hohen Bergrücken abgeschirmt. Schieferige Bodenformationen, die von Quartz, Ton und Gletscherkieseln durchzogen sind formen eine hochkomplexe Bodenstruktur. Kein Zweifel, Rippon ist reich von der Natur beschenkt. Es ist ein einmaliger Ort.
Natürlich gehört aber ein großer Respekt vor der Natur und eine gute Portion Talent dazu, diese Kraft der Natur in herausragende Weine umzusetzen. Zum Glück für uns Genießer, ist auch das bei Rippon von Anfang an der Fall. 1975 pflanzte Rolfe Mills – in dritter Generation – die ersten Weinreben auf dem Property und bis heute wird das Weingut von der Familie geführt. Die folgenden Parzellen wurden stets per Selection Massale angelegt, überwiegend wurzelecht und komplett ohne Bewässerung. Dieser extrem penible Weinbau resultiert in Weinen, die auf der Insel ihres Gleichen suchen.
Die Weißweine sind saftig, elegant, kühl und so erfrischend klar wie das Wasser des Lake Wanaka. Die Pinot Noirs spielen in einer ganz eigenen Liga. Sie sind beladen mit satter Kraft und der wilden Energie dieses naturbelassenen Ortes. Dazu warten sie mit einer solch beeindruckenden Struktur auf, dass sie zu den lagerfähigsten Weinen des Landes zählen. Für Parker kommt kein anderer Pinot Noir als Rippon so nah an die Idee eines vin de garde im burgundischen Stil. Wir könnten an dieser Stelle noch unzählige Geschichten von der Einzigartigkeit Rippons erzählen, aber die Wahrheit im Glas muss jeder Genießer für sich selbst finden – Besseres gibt es aus Neuseeland jedenfalls kaum.