Lugana Wein wird zu mindesten 90 Prozent aus der lokalen weißen Rebsorte Trebbiano di Soave gemacht, die eine enge Verwandte der Verdicchio ist und in der Region selbst auch Turbiana genannt wird. Die Appellation »Lugana DOC« erstreckt sich südlich und westlich des Gardasees und überlappt sowohl mit der Lombardei als auch mit Venetien. Hier findet im Moment eine beeindruckende Qualitätsbewegung statt, die häufig von kleineren Winzern initiiert ist. Es wird aber auch eine Menge an trockenem und zitrusduftigem, letztendlich jedoch ziemlich belanglosem Wein gemacht, der in den vielen Touristen des Gardasees dankbare Abnehmer findet. Auch wenn Sie jemals einen dieser neutralen Lugana-Weine im Glas hatten, sollten Sie Winzern wie Marangona oder Olivini unbedingt eine zweite Chance geben! Bei ihnen fängt die Qualität schon bei der Arbeit im Weinberg an. 100 Prozent Bio, kleine Erträge, Handarbeit.
In den besten Lagen, nahe des Gardasees, sind die Böden kalk- und tonhaltig und ergeben präzise, mineralische Weine.
Die meisten Rebzeilen verlaufen in Nord-Süd-Richtung um die Windbrisen vom Gardasee optimal zu nutzen und die Rebanlagen trocken zu halten und somit ohne Krankheitsdruck anzubauen. Oft sind dezent wellenförmige Böden in den Weinbergslagen zu sehen, denn durch die Tonböden sind diese nicht so wasserdurchlässig und durch die Wellen kann das Regenwasser besser abfließen.
Sobald für den Lugana-Wein dieselben hohen Ansprüche gelten wie für Qualitätsweine anderer Regionen, zeigt die Rebsorte, was sie kann – nämlich duftige Weine mit saftigen Steinobstnoten und tollem Charakter zum kleinen Preis. Lugana-Weine können übrigens wunderbar reifen, und mit zwei, drei Jahren in der Flasche entwickeln die besten Weine eine schöne Cremigkeit und die salzige Mineralität rückt dann mehr in den Vordergrund. Es gibt übrigens verschiedenen Stilistiken des Lugana: schäumend als Spumante, Lugana Superiore, die für mindestens 12 Monate reift und einen höheren Alkoholgehalt als einfacher Lugana-Wein hat und der reichhaltigere Lugana Riserva, der sogar mindestens 24 Monate reift und eben das geniale Reifepotential beweist.