Umbrien ist der Geheimtipp für eingeweihte Genießer. Es hat großartige kulinarische Erlebnisse zu bieten und fliegt trotzdem momentan noch unter dem Radar.
Umbrien ist eine der wenigen Binnenregionen Italiens und liegt direkt östlich von der total gefeierten Toskana, im Schatten der Apennine. Das Klima der kleinen Region wird durch maritime Winde, die vom Tyrrhenischen Meer her wehen, gemildert. Es gibt hier tatsächlich einen bedeutenden Unterschied zwischen den kühleren Lagen im Norden der Region beim Lago Trasimento und dem mediterranen Klima im Süden. Der Boden hier besteht hauptsächlich aus vulkanischem Tuffstein.
Generell ist Umbrien ein Geheimtipp für eingeweihte Genießer, weil es in so vielen Bereichen ziemlich unter dem Radar fliegt, aber ebenso großartige kulinarische Erlebnisse zu bieten hat.
Wer sich kein Ferienhaus in der luxuriösen Toskana leisten kann, findet in Umbrien wahrscheinlich ein nicht weniger tolles, aber wesentlich erschwinglicheres Anwesen. Genau wie in der Toskana spielen Oliven in Umbrien eine herausragende Rolle – hier sogar auch eine weitaus wichtigere als Weintrauben. Umbrien ist Italiens unerschöpfliche Quelle für Extra Virgine Olivenöl und der größte Hersteller des Landes. Auch beim Olivenöl wird die Region von der berühmten Toskana überschattet – das macht aber eigentlich nichts, denn eingeweihte kulinarische Trüffelschweine wissen ja wo sie suchen müssen. In den bewaldeten Bergen von Norcia und Spoleto gibt es jede Menge der weltweit begehrten schwarzen Trüffel, die die meisten wohl eher im pittoresken Piemont vermuten. Das jährliche Musik und Opernfestival ‘Festival dei Due Mondi’ in Spoleto findet seit 1958 jeden Juni statt und zieht eine Menge internationaler Besucher an. Trotz alledem fühlt sich Umbrien immer wieder wie eine Neuentdeckung, und nie von Touristen überlaufen an.
Die Weine Umbriens sind bereits seit dem Mittelalter bekannt
Im Vergleich zu den glamourösen Nachbarn ist der Weinbau hier in Umbrien relativ rustikal. Und das obwohl Weine von hier schon seit dem Mittelalter bekannt sind. Der Physiker Enrico Fermi hat sogar mit einem Wein aus Umbrien, nämlich dem Orvieto, auf die erste erfolgreiche Kernreaktion des Manhattan-Projekts angestoßen! Orvieto ist ein leichter, trockener und einfacher Weißwein aus Grechetto und Trebbiano Toscano Trauben.
Weine aus der Classico Zone, rund um die mittelalterliche Stadt Orvieto mit der riesigen gotischen Kathedrale, können durchaus mineralische Intensität und Tiefe aufweisen.
Die bekanntesten Rotweine Umbriens sind der alterungswürdige Sagrantino di Montefalco und Torgiano Rosso Riserva. Sagrantino di Montefalco wird aus 100 Prozent autochthonen Sagrantino Trauben hergestellt. Die resultierenden Weine sind von Natur aus alkohol- und tanninreich und kommen erst nach drei Jahren auf den Markt. Torgiano Rosso Riserva wird aus 70 bis 100 Prozent Sangiovese hergestellt, und ebenfalls vor dem Release mindestens drei Jahre gereift.
Hier finden Insider begehrte Weine
Lungarotti ist das traditionellste und größte Weingut hier. Das immernoch von einer Familie geführte Gut war maßgeblich daran beteiligt, den Rotweinen Umbriens zur Bekanntheit zu verhelfen. Der Name Lungarotti ist tief mit der Region verbunden - der Familie gehören Hotels, Restaurants, ein Bed & Breakfast und sogar ein Olivenöl-Museum.
Neben den Lungarottis ist die toskanische Dynastie Antinori der bekannteste Produzent Umbriens. Die sehr gastronomischen Weine ihres hiesigen Castello della Sala sind weltweit gefragt und begehrt, jedoch natürlich nur bei Insidern, die umbrische Weine als Hidden Champions schätzen.