Seine ersten Schritte neben perfekter Bepflanzung und Klonauswahl führten in die biologische-organische Weinanpflanzung (zertifiziert!), denn wenn Natur, dann auch richtig. Aus dieser großen Liebe zur Natur erzeugt er auch völlig unwirtschaftlich, aus uralten Olivenbäumen in seinen Weingärten, in kleinsten Mengen ein ebenfalls organisch zertifiziertes Olivenöl, super-sanft in einer zertifizierten Biomühle gepresst, das in der Toscana weit über allen anderen Erzeugnissen steht.
Die höchstgelegensten Weingärten (450 Meter über dem Meer) seiner Sangiovese-Reben, ganz in der Nähe von Montalcino, verschaffen nicht nur den perfekten spektakulären Panoramablick über das ganze Gebiet, sondern ermöglichen erst die von ihm so geschätzte, kühle und an das Burgund erinnernde Wein-Stilistik voller Finesse. Einen burgundischeren, an den Musigny von Vogue erinnernden Brunello gibt es nicht. Alle Weine und Rebberge entsprechen dem Brunellostatut, und dennoch leistet sich Piero angesichts seiner Qualitäten den unglaublichen und völlig unverständlichen Luxus, in einer schon ziemlich extremen und fast spleenig anmutenden Qualitätsauswahl seiner fertigen Fässer so ungefähr die Hälfte seiner Weine zum Rosso zu deklassieren. Wohl über 95% aller Winzer aus Montalcino würden mit ihrem Brunello gern die Klasse seines Rosso erreichen! Palmucci hat sich hier seine Träume erfüllt. 2012, in hohem Renten-Alter, verkaufte er das Weingut und legt die Verantwortung in die Hände der hochwertigen Weingruppe Collemassari, die schon mit Grattamacco in der Toscana ihr grandioses Qualitätsstreben unter Beweis gestellt hat. In Palmuccis Geist und Gesinnung wird hier weiter einer der besten Weine Italiens gekeltert!
Die Weinberge des Weinguts im Südosten Montalcinos sind in Südsüdwest-Ausrichtung auf komplexen Böden aus Ton, Galestro, Kieselsteinen, Kalzium, Sand und roten, eisenhaltigen Anteilen gelegen. Alle Lagen befinden sich auf 200 bis 400 Metern Höhe. Die steilen Weinberge haben zudem zum Teil unterschiedliche Ausrichtungen – bei Poggio di Sotto ist also schon im Weinberg Komplexität angesagt! Die Erntemenge ist jedes Jahr sehr klein, weil schon im Frühjahr eine grüne Lese gemacht wird. Vor der Hauptlese wird im Sommer nochmals ausgedünnt. Das Weingut hat mit 2020 und 2021 zwei weitere Jahrgänge von Weltklasse im Keller. Die Wachstumsperiode der beiden Jahrgänge war einem heißen Sommer nicht unähnlich. Die Wasserreserven waren in beiden Jahrgängen gut aufgefüllt, daher kam es dennoch nie zu Hitzestress für die Reben. Allerdings verlor das Weingut Poggio di Sotto 2021 aufgrund des Frosts im Frühjahr leider ungefähr 10 Prozent der Erntemenge aus den niedrigeren Lagen.