1994 kaufte Francesco Illy, aus der Kaffeedynastie, das Grundstück mit Herrenhaus, umgeben von Wald und Olivenhainen im schönen Weltkulturerbe Val d’Orcia. Befreundete Nachbar-Winzer überzeugten ihn von den Möglichkeiten des einzigartigen Terroirs. Es dauerte nicht lange, bis Francesco begann, eines der modernsten und zugleich naturnahen Weingüter der Region aufzubauen.
Das Weingut liegt südöstlich des mittelalterlichen Städtchens Montalcino, unweit von Castelnuovo dell Abate auf 300 Höhenmetern. Die Anfahrt führt über staubige weiße Straßen hin zum zylinderförmigen Keller, der 2016 fertiggestellt wurde und wie eine runde Oase in einer Senke liegt. Er windet sich in einer Spirale in die Erde – wie ein gigantischer Korkenzieher. Hier wird sanft mit Hilfe von Schwerkraft gearbeitet, und der Wein wandert auf seinem Reifeprozess immer weiter nach unten in den Keller. Alle Weine werden nach Parzellen getrennt ausgebaut und alle ruhen zwei bis drei Jahre lang in großen Mittelberger Holzfässern aus Bozen in Südtirol, bevor sie weiter in Beton zu Ende reifen.
Als Francesco 1999 begann, das vielversprechende, 54 Hektar große Grundstück in 34 Hektar Weinberge umzuwandeln, fühlte er sich verantwortlich dafür, die Pflanzenvielfalt und die gesamte Biodiversität zu erhalten. Alles fing mit drei Hektar Reben an, und von Beginn an wurde naturnah gearbeitet. Seit 2011 arbeitet das junge Team zertifiziert nach biologisch-dynamischen Maßstäben.
Die Weinbergslagen von Podere Le Ripi befinden sich in zwei unterschiedlichen Gegenden. Direkt beim Weingut, südöstlich von Montalcino, sind auf kalkhaltigen Tonböden die 0,8 Hektar Einzellage »Lupi e Sirene« und die vier Hektar Top-Lage des Weinguts, »Amore e Magia«, gelegen, ebenso wie der außergewöhnliche »Bonsai Vineyard«, in dem über 70.000 Rebstöcke pro Hektar in einer der dichtesten Weinbergsbepflanzungen der Welt stehen. Dadurch müssen die jungen Pflanzen schneller tief wurzeln, um im Wettbewerb um Wasser mit den Nachbarpflanzen zu überstehen. Sie kommen somit mit Bodenschichten in Tiefen in Berührung wie es ansonsten lediglich alte Rebanlagen tun würden. In diesen Lagen weht stets ein erfrischender Wind vom naheliegenden erloschenen Vulkan Monte Amiata durch die Weinberge – perfekte Voraussetzungen für Bioanbau.
Die 13 Hektar große Brunello-Lage »Cielo d’Ulisse« wurde 2016 erstanden. Sie liegt zusammen mit dem Rosso »Sogni i Folia« westlich von Montalcino auf ungefähr 150 Höhenmetern inmitten eines dichten Waldes auf sandigen Böden, die mit Ton und kalkhaltigen Steinen durchzogen sind.
Die Weine von Podere le Ripi zeichnen sich durch ihre Power, aber auch Komplexität aus. Dabei sind alle Lagen ihre Entdeckung wert.