Das Weingut Fuligni gehört seit über einem Jahrhundert zu den alteingesessenen Weingütern Montalcinos. Es wurde 1923 von Giovanni Maria Fuligni gegründet. Heute wird das Anwesen von der mittlerweile über 80 Jahre alten Tochter Giovannis – Maria Flora Fuligni – und ihrem Neffen Roberto Guerrini Fuligni, einem Professor der Kriminologie, gemeinsam geführt. Was die tatsächliche Arbeit im Keller und Weingut angeht, ist Roberto mittlerweile hauptsächlich für alle Aktivitäten verantwortlich. Er begleitet den Ausbau der Weine seit vielen Jahren gemeinsam mit dem Top-Önologen und dem Sangiovese-Guru Paolo Vagaggini, der auch weitere Größen Montalcinos wie beispielsweise das geniale Weingut Il Marroneto berät. Die ganz besondere Beziehung der Familien Fuligni und Vaggiani geht sogar bis in die 1960er-Jahre zurück, als Paolos Vater Francesco der Familie Fuligni bereits beratend zur Seite stand. Die Zukunft ist glücklicherweise auch schon gesichert und sieht zudem vielversprechend aus, denn mittlerweile hat Paolos Sohn Jacopo sein Studium in Oxford abgeschlossen und ist dabei, in die großen Schuhe seines Vaters hineinzuwachsen. Die Weinberge werden seit vielen Jahren vom erfahrenen Agronom Federico Ricci bearbeitet, der dafür sorgt, dass sie Jahr um Jahr in ihrem harmonischen ökologischen Gleichgewicht bleiben und somit auch qualitativ hochwertige Trauben hervorbringen können.
Das Weingut befindet sich in einem Palazzo aus dem 17. Jahrhundert. In diesem historischen Sitz der Familie Fuligni residierten einst die Großherzöge der Medici. Der Keller und der Verkostungsraum im benachbarten Gebäude des Weinguts gehörten im 16. Jahrhundert zu einem Nonnenkloster und können sogar auf eine noch längere Geschichte zurückblicken.
There is a lot of momentum behind Fuligni, and the wines keep getting better. The 2019 Brunello di Montalcino presented this year is a stellar example.
– Monica Larner, robertparker.com
Das gesamte Anwesen der Familie Fuligni umfasst über 100 Hektar Land im Nordosten von Montalcino, 15 davon sind mit Reben bestockt. Daraus sind wiederum 9 Hektar auf die klassischen Brunello-Lagen auf 380 bis 450 Höhenmetern aufgeteilt. Hier haben wir ein relativ kühles Mikroklima. Der Rest der Weinberge ist im Südosten der Appellation gelegen. Bis auf eine kleine Parzelle, die dem Merlot IGT vorbehalten ist, ist Sangiovese die wichtigste Rebsorte des Weinguts. Insgesamt füllt das Weingut Fuligni ungefähr 35.000 Flaschen Wein pro Jahr ab.
Die Trauben des Rosso di Montalcino und des Brunello di Montalcino kommen aus den vier Lagen Semiti, San Giovanni – wo die ältesten Reben des Weinguts stehen –, Ginestreto und der größten Lage Cottimelli. Der Rosso stammt immer aus dem Teil der Weinberge um die Villa San Giovanni a Semini herum, der mit tiefen, lehmhaltigen Böden und vulkanischem Tuffstein-Untergrund aufwarten kann, während der Brunello auf ausgeprägtem Mergelboden in Nordost-Exposition steht.
Alle Brunello-Lagen werden voneinander getrennt im Stahltank vergoren und anschließend hauptsächlich in 20 HL und 30 HL fassenden, großen slawonischen Eichenfässern und zu ungefähr 25 Prozent in 5 HL fassenden Fässern aus französischer Allier-Eiche ausgebaut. Der Rosso di Montalcino wird sechs Monate lang in 500 Liter fassenden französischen Eichen-Tonneaux ausgebaut und kommt nach einem Jahr auf den Markt.
Die unendlich finessenreiche Weinstilistik von Fuligni verkörpert mit ultra geschliffenen Tanninen und präziser roter Frucht die zarte Seite der Region Montalcino des kühleren Nordosten der Region.