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Im Portrait

Tua Rita

Weinkeller Tua Rita, Weinkeller

Eigentlich wollten die beiden im Rentenalter auf dem Land wohnen und zum Vergnügen, etwas eigenen Wein machen, daher kauften sie das Anwesen. Heute zählt das Weingut zu den feinsten der toskanischen Maremma. Dabei begann die Geschichte 1984 ganz bescheiden, mit gerade mal einem Hektar Reben und neun Hektar Olivenhainen. Der große Frost von 1985 änderte die Richtung und die erfrorenen Olivenbäume wurden mit Reben ersetzt. Inzwischen liegt die Rebfläche bei etwas über 30 Hektar. Ritas und Virgilios Tochter Simena heiratete Stefano Frascolla, der sich mit viel Drive an die Entwicklung des Weinguts machte. Luca d’Attoma, der heute das Weingut Duemani führt, war schon damals einer der Top-Önologen und trug zudem wesentlich zur fabelhaften Entwicklung des Weinguts bei. Mit Giovanni Frascolla ist bereits die dritte Generation in das dynamische Unternehmen eingestiegen, das heute spannendere Weine macht als je zuvor. Gemeinsam mit Stefano experimentiert der junge, passionierte Winzer viel. Ob mit dem Ausbau in Amphoren aus Alto Adige oder von Fontodi-Besitzer Giovanni Manettis Bruder hergestellt, oder eben in Holzfässern verschiedener Größen und Herkunft.

Das erste Weingut von Bedeutung in der Region.

Tua Rita

Tua Rita liegt etwa 30 Kilometer südlich von Bolgheri, nahe dem pittoresken mittelalterlichen Städtchen Suvereto, zwischen den Colline Metallifere, auch Val di Cornia genannt, und dem Tyrrhenischen Meer. Es war das erste Weingut von Bedeutung in der Region. Der Boden ist hier einzigartig, denn das vulkanische Untergestein hat eine hohe Dichte an Zink- und Eisen Mineralien. Zudem ist es mit dem für die Gegend typischen, pinken Quarzstein und rotem Marmor durchzogen. Die Weinberge sind zehn Kilometer vom Mittelmeer entfernt, und das ausgeglichene Klima ist ebenso perfekt für den Anbau gesunder Trauben geeignet wie der Boden. Täglich weht ein frischer Wind von der See über das Blättermeer und sorgt so dafür, dass die Reben gesund bleiben und sich keine Feuchtigkeit und somit Fäulnis Gefahr in den Trauben festsetzen können.

Das bedingungslose Streben nach Topqualität ist »mindblowing«. Je nach Jahrgang werden zwischen drei und fünf Lese-Durchgänge pro Weinberg gemacht. Nur perfekt reifes Traubengut wird verwendet. Eine Hingabe dieser Art kennt man sonst fast nur von Winzern, die Botrytis Beeren für Süßwein lesen! 

A class of its own!

Der berühmteste Wein des Weinguts ist sicher der 100-prozentige Merlot »Redigaffi«, der mit dem 2000er Jahrgang sensationelle 100 Punkte von Robert Parker erlangte und das Weingut mit einem Schlag mitten auf die Weltweinbühne katapultierte. Der Flagship Wein ist aber der »Giusto di Notri«, der die Erfolgsbasis des Weinguts gründet. Der Bordeaux-Blend aus Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot ist a »class of its own« und wird sowohl von Weinliebhabern als auch von Kritikern gefeiert. Der Wein wird zum Teil in Amphoren, zum Teil in Barriques ausgebaut. Meiner Meinung nach kann er sogar den ein oder anderen Spitzen-Bordelaiser toppen!

Aktuelles

Neueste Jahrgangsberichte

Weinprobe bei Tua Rita mit Anja Breit

25 Hektar, also der Großteil der Rebfläche von Tua Rita, liegen direkt um das Kellergebäude und das Zuhause der Familie Frascolla herum. Kein Wunder also, dass es Stefano schon von Anfang an am Herzen lag, naturnah zu arbeiten. Ab dem Jahrgang 2019 legte er noch eins drauf und erreichte 2023 die angesehene »Equalitas Certification«. Sie garantiert eine ganzheitliche Herangehensweise, die auch auf Wasser- und energiesparende Maßnahmen, Arbeiterwohl, Fairness im Umgang mit Lieferanten usw. achtet. Das ist 1:1 identisch mit der Philosophie des Weinguts.

Im Frühling 2023 musste in der Maremma besonders intensiv in den Weinbergen gearbeitet werden. Da die Böden aufgrund des regnerischen Wetters zu Beginn des Jahres relativ feucht waren, wurde bei Tua Rita vermieden, mit dem Traktor durch die Weinberge zu fahren, um den Boden nicht unnötig zu verdichten. Stattdessen wurden in dieser Zeit zwei Behandlungen manuell durchgeführt. Die überschaubare Größe des Weinguts war also der entscheidende Faktor, der es ermöglichte, dass die Reben stets in Topform da standen. Mit dem Sommer kehrte Ruhe ein, der Juli war von ausgeglichenen Temperaturen und sonnigem Wetter geprägt. Der August ist hier in der Maremma immer der wärmste Monat, so auch 2023. Ende August regnete es zum Ausgleich. Die Lese dauerte vom 5. September bis 15. Oktober an und Stefano ist sowohl mit der Erntemenge als auch der Qualität sehr zufrieden, er vergleicht den Jahrgang mit 2019. Im Mai 2024 probieren wir Cabernet Sauvignon aus dem Fass, der Wein ist mit Veilchen und Lavendel sehr aromatisch und mit spannender Frische durchzogen. Auch die Fassprobe des Syrah ist überzeugend, der mit ätherischen Kräutern würzig-aromatische Wein ist ausgeglichen und cremig im Mund.

2022 war wie in anderen Teilen Europas auch in Italien ein heißer Jahrgang. Die Herausforderung für die Reben lag aber nicht in den hohen Temperaturen, denn die sind in der Maremma vor allem im Sommer an der Tagesordnung, sondern in der Trockenheit des Jahrgangs. Daher wurde der Ertrag in den Weinbergen bei Tua Rita früher als gewöhnlich reduziert, um den Wasserbedarf der Pflanzen zu kontrollieren. Die Lese begann am 1.9.2022 mit Merlot und war ziemlich komprimiert, bereits am 5. Oktober, ungefähr zwei Wochen schneller als gewöhnlich, waren alle Trauben eingefahren. Die qualitativ schon im jungen Stadium brillierenden und zugänglichen Weine sind von intensiver Frucht und saftigen Tanninen geprägt.