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Im Portrait

Montepeloso

Montepeloso

Das Weingut Montepeloso in der nördlichen Maremma, nur wenig südlich von Bolgheri und nahe dem pittoresken Mittelalter-Städtchen Suvereto, wurde 1999 vom Schweizer Fabio Chiarelotto erstanden.

Von Anfang an strebte der leidenschaftliche Perfektionist und promovierte Historiker nicht nur nach Qualität, sondern auch nach Frische und Balance in seinen Weinen – und diese Eigenschaften im warmen, sonnigen Klima der mediterranen Gegend zu erzielen, ist eine echte Herausforderung. Obwohl Suvereto nur 25 Fahrminuten vom temperaturausgleichenden Mittelmeer entfernt in den sanften Hügeln der Toskana liegt, gehört die Region zu deren wärmsten Gebieten. Die starke Sonneneinstrahlung trägt neben der Wärme maßgeblich zur Entstehung der intensiven Weine bei. Fabio sprang nie auf den Zug auf, moderne »Blockbuster-Weine« zu machen – obwohl das hier wesentlich leichter zu erreichen gewesen wäre. Stattdessen fährt er voll auf Finesse, Komplexität und Harmonie mit mediterranem Charakter ab. Seine Weine genießen dafür inzwischen weltweite Anerkennung, sie sind stilistisch stets druckvoll, körperreich und mega intensiv, aber zugleich auch so unendlich fein und voller finessenreicher Frische und mediterraner Verspieltheit.
 

Wir wollen unverwechselbare Weine der toskanischen Küste produzieren.

– Fabio Chiarelotto

Mit seiner Philosophie und der persönlichen Stilistik trug Fabio Chiarelotto maßgeblich dazu bei, die Klasse und das Potenzial der Region Val di Cornia bekannt zu machen, und er gab Suvereto von Anfang an eine Stimme. Inzwischen ist der Ort mit den kargen, stark mineralischen Silex-Böden und schieferartigen Scaglie Toscane (fossilisierten Lehmböden) der Bergkette Colline Metallifere unter Toskana- und Weinliebhabern bekannt und beliebt. Das Weingut Montepeloso gehört mittlerweile seit über 20 Jahren zu den besten Erzeugern der Maremma.

Montepeloso

Zum 30 Hektar großen Weingut, das inmitten der malerischen mediterranen Macchia gelegen ist, gehören 14 Hektar Rebfläche, die Fabio von Anfang an aus Überzeugung biologisch bearbeitet hat. Die teilweise in Terrassen angelegten Weinberge liegen auf 50 bis 200 Höhenmetern und die Qualität wird hier ganz klar in den Weinbergen gemacht, nicht im Keller. Absolute Mini-Erträge pro Rebstock sind nur ein Teil des Puzzles, das zu beeindruckenden Weinen voller Spannung und Balance führt. Einen Großteil der Reben hat Fabio in den 1990er-Jahren selbst gepflanzt oder umgepfopft, dabei konzentrierte er sich aber nicht, so wie es in der Region damals sonst schon üblich war, auf Cabernet Sauvignon und Merlot, sondern auch auf einheimische Rebsorten wie Montepulciano, Malvasia Nera, Marselan, Sangiovese und Alicante Bouschet, die trotz des warmen Klimas ihre Frische bewahren.

Der befreundete Önologe Fabrizio Moltard arbeitet seit 2000, nachdem er bei Angelo Gaja und der Familie Frescobaldi Erfahrungen sammeln konnte, zusammen mit Fabio auf Montepeloso – sowohl im Keller als auch im Weinberg. Gemeinsam entwickelten und verwirklichten die beiden das »toskanische Projekt« mit einheimischen Rebsorten. Seit 2007 ist zudem der Schweizer Unternehmer Silvio Denz am Weingut Montepeloso beteiligt. Er ist Patron mehrerer berühmter Bordeaux-Weingüter – unter anderem Château Péby-Faugères, Château Faugères und Château Lafaurie-Peyraguey in Sauternes –, aber auch der berühmten elsässischen Glasmanufaktur Lalique. Neuinvestitionen in die Infrastruktur des Weinguts führten seither zu einer rapiden und markanten Qualitätssteigerung.

Alle Montepeloso-Weine werden in überschaubaren Mengen abgefüllt, vor allem von den Top-Weinen Gabbro und Nardo gibt es nur wenige Tausend Flaschen. Dafür bieten die Einstiegsweine verlässlich unglaublich viel Geschmack für ihren Preis. Montepeloso ist ganz klar ein Weingut, das auf allen Ebenen begeistern kann!
 

Aktuelles

Neueste Jahrgangsberichte

Der Winzer zeigt etwas auf dem Weinfeld

Das Weingut Montepeloso ist in Suvereto gelegen. Hier schlägt Fabio Chiarelottos Tun seit einigen Jahren Wellen und er hat sich inzwischen neben Tua Rita, dem Vorreiter-Weingut der Region, als einer der besten Winzer der toskanischen Küste etabliert. Auf meine Frage, woran es denn liegt, dass der Name Suvereto trotz vergleichbar hoher Qualität mit der benachbarten Region Bolgheri die Herzen der Weinliebhaber nicht gleichermaßen höherschlagen lässt, hat Fabio die folgende Antwort: »Die Komplexität der Bodenformationen aus Galestro und Silex ist hier unglaublich hoch – Bolgheri ist zum größten Teil auf Schwemmlandböden gelegen. In Suvereto gibt es zudem eine Vielfalt an Lagen auf unterschiedlichen Höhenmetern mit kühlerem Mikroklima. Hier gibt es über 30 Weingüter, und der große Unterschied zu Bolgheri ist, dass jedes davon einen anderen Fokus hat. Aufgrund dieser Unterschiede hat die Region Suvereto es noch nicht geschafft, ein »USP« der Region herauszuarbeiten und die positiven Punkte einheitlich zu kommunizieren. Es muss also noch einiges getan werden, um die Stärken der Region detailliert zu kommunizieren. Hinzu kommt, dass Weine aus Sangiovese von der toskanischen Küste durch den Fokus auf Bordeaux Blends leider immer noch nicht verstanden werden.«

Insgesamt gab es in den Jahrgängen 2021, 2022 und 2023 in den Weinbergen von Montepeloso kaum Trockenstress für die Reben. In der Ebene war der Niederschlag ausreichend, bei den Hanglagen sah es etwas schwieriger aus. 2021 war für das junge Weingut DAS Jahr der Eleganz, Spannung und Präzision. Der etwas trockenere Jahrgang 2022 zeigt sich durch wollüstige, dichte Frucht und vibrierende Aromatik – alles Eigenschaften, die früher zugängliche hedonistische Trinkfreude versprechen! Viel mediterrane Würze, duftend aromatische Macchia der Toskana und Kräuteraromen in Verbindung mit beinahe überwältigender gastronomischer Saftigkeit und fein griffigen, polierten Tanninen. Fabio legt immer viel Wert auf den richtigen Lesezeitpunkt, und 2022 war der besonders wichtig, um die Spannung und balancierende Säure der Weine zu bewahren. Zudem hat er bereits Anfang August die Erträge im Weinberg reduziert. 2022 liegt der Fokus ganz auf den intensiv saftigen und  hedonistischen Qualitäten des Jahrgangs. Bei einer Fassprobe der 2023er im Mai 2024 tendieren die Weine wieder eher in die Richtung der präzisen und ultra-eleganten 2021er.