Elisabetta Foradori entdeckte das Terroir der abgelegenen toskanischen Gemeinde Roccatederighi in der toskanischen Alta Maremma zu Beginn dieses Jahrhunderts. Die Weinberge sind, ähnlich wie auch die von Duemani, völlig abgelegen und von Wald umgeben. Der Blick schweift von der Weingutsterrasse über die Weinberge, verträumte Olivenhaine, Obstplantagen, Weizenfelder und in circa 30 Kilometer Entfernung kann man sogar das Meer sehen. Durch die Höhe und Nähe zum Meer weht hier auch im wärmsten Sommer stets ein kühlender Wind. Romantik pur – hier ist die Welt noch in Ordnung. Das einzige Problem sind wahrscheinlich die Wildschweine, denn sie wissen die Trauben der Toplagen ebenfalls ganz besonders zu schätzen!
Gemeinsam mit einem befreundeten Investor aus ihrem heimatlichen Bozen kaufte Elisabetta Foradori 2002 das Anwesen. Marco Tait war von Anfang an zuständiger Önologe bei Ampeleia. Er übernahm die Position mit viel Passion und Drive bereits in jungen Jahren, nachdem der Trentiner beim Weingut Foradori ein Praktikum während seines Önologiestudiums absolvierte und dabei sein Talent bewiesen hatte. Inzwischen umfasst seine Position aber weitaus mehr als Vineyard Management und Weinbereitung! Ähnlich der Philosophie des komplett autark geführten Weinguts Foradori wird hier eine holistische Herangehensweise nach dem Hofkomplex umgesetzt. Marco ist zusätzlich zum Weinbau verantwortlich für die eigene kleine Kuhherde, Hühner, Gänse, Honigbienen, Weizenfelder, Olivenbäume, etc.
Seit 2009 wird biodynamisch gearbeitet und seit 2012 werden alle dafür nötigen biologischen Präparate und Tees unter großem Aufwand auf dem Weingut selbst hergestellt. In Marcos Team arbeiten 15 Kollegen, sieben davon in den Weinbergen und im Keller.
Insgesamt gehören circa 50 Hektar Land zum Besitz des Weinguts, 35 Hektar davon sind mit Reben bepflanzt und es werden circa 300.000 Flaschen Wein im Jahr gemacht. 12 Hektar Reben sind auf 500 Höhenmetern direkt um das Weingut herum gelegen. Sieben davon sind mit Cabernet Franc bestockt, der hier oben seine Frische bewahrt, ein Hektar mit Merlot und vier Hektar mit weißen Rebsorten. Dabei sind die ältesten Reben inzwischen über 26 Jahre alt. Die Böden basieren auf Ton und kalkhaltigem Gestein – noch mehr ideale Voraussetzungen für Eleganz und Frische in den Weinen.
Die Cabernet Franc ist das Aushängeschild des Weinguts, aber auch Grenache, Sangiovese, Alicante, Carignan und für die Würze etwas Mourvèdre werden angebaut.
Selbst der Einstiegsrotwein »Un Litro«, der, wie der Name schon andeutet, in Literflaschen abgefüllt wird, ist klasse! Neben den Rotweinen wird ein hedonistischer Spaßrosé aus Carignan und Alicante sowie ein Weißwein mit sieben Tagen Schalenkontakt gemacht, also ein leichter »Orange Wine«. Dieser Ampeleia Bianco ist ein klassischer »Fieldblend«. Er besteht hauptsächlich aus Trebbiano mit Malvasia Bianca und Ansonica, dabei wachsen alle Trauben gemischt gepflanzt in derselben Parzelle. Ebenso wie bei den Rotweinen steht für Marco die Trinkigkeit der Weine im Vordergrund.
Und während aller Fokus auf die Pflege der Rebgärten gelegt wird, ist im Keller eher “hands-off” angesagt.
Alle Weine von Ampeleia werden komplett im Zement vergoren und ausgebaut. Holzfässer gibt es hier nicht, weil Marco die Qualität der Weinbergslagen und ihrer Trauben »ohne Make-up« darstellen möchte.
Ampeleia-Weine sind ob ihrer Herkunft hoch-individuell und ganz sicher auch Weine, die durch ihre attraktive Stilistik auf jeder Dinner-Party begeistern, ohne ein Loch ins Budget zu reisen. Sowohl Weinfreaks als auch Wein-Newcomer sind von den komplexen und dennoch unkomplizierten, trinkigen Weinen die voller Spannung und Energie sind begeistert. Das soll erstmal einer nachmachen!