Nach einer zwischenzeitlichen Beteiligung durch Constellation und Robert Mondavi persönlich, ging der Besitz zwischenzeitlich vollständig in die Hände der anderen berühmten toskanischen Weinfamilie über. Denn tatsächlich ist die Familie Frescobaldi seit 2005 Alleineigentümer von Ornellaia. Der Erstwein gehört immer zu den weltweit gesuchtesten Sammlerstücken. Der aus den jüngsten Reben gewonnene Drittwein "Le Volte dell'Ornellaia", zumal aus großen Jahren, vermittelt einen erstklassigen Eindruck, was man beim Erstwein erwarten kann. Der erst seit 1997 erzeugte Zweitwein, der "Le Serre Nuove dell'Ornellaia", war bisher Bestandteil des Ornellaia. Eine gute Entscheidung damals, denn der Erstwein hat nochmal einen großen Qualitätssprung erzielt und zu dem akzeptablen Preis des Zweitweins bekommt man nun einen wirklichen Abgleich der Ikone.
Ornellaia – die Krönung der Toscana
Der Erstwein, Ornellaia, behauptet sich regelmäßig in Blindverkostungen mit den feinsten Bordelaiser Erzeugnissen. Er ist das Wahrzeichen des Weingutes. 1985 war die Initialzündung für weitere legendäre Weine. Die Cuvée aus Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und einem geringen Anteil Petit Verdot steht als klassische Bordeaux-Cuvée da, behält aber ihr italienisches Temperament. Der legendäre bordelaiser Flying Winemaker Michel Rolland ist als Experte für Bordeaux-Blends hier seit vielen Jahren önologischer Berater. Die Trauben für den Ornellaia werden von Hand gelesen und in kleinen Kisten sortiert. Danach wird nochmals am Auswahltisch kontrolliert, so dass nur makelloses Lesegut vinifiziert wird. Nach der Gärung in Stahltanks folgt eine Maischestandzeit von 1-2 Wochen. Der Wein reift in Barriques mit hohem Anteil neuer Fässer und geringem Anteil an Barriques aus Zweitbelegung. Erst dann wird die finale Cuvée abgestimmt und nochmals ins Barrique gelegt. Nach einem Jahr Flaschenreife kommt ein makelloser Wein auf den Markt, der das Endprodukt einer strengen und lückenlosen Qualitätskontrolle ist.
Masseto – der Petrus Italiens?
Aus Bolgheri stammt der wohl rarste Rotwein Italiens: Masseto. Der reinsortige Merlot aus der circa 7 Hektar umfassenden Lage Masseto wird nur in homöopathischen Mengen zugeteilt. Er ist quasi am Markt nicht existent. Man könnte ihn auch als den Petrus Italiens bezeichnen. Die Nähe zur Küste prädestiniert die Lage für die gleichmäßige Reifung der Merlot-Traube, die auf von Salzschichten durchsetzten Lehmböden wächst. Die Weinfachpresse lobt den Wein alljährlich in den höchsten Tönen. Ein ständiger Anwärter auf die begehrten 100 Punkte.