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Im Portrait

Fratelli Seghesio

Weinberge von Fratelli Seghesio

Die bescheidenen Anfänge des Weinguts Fratelli Seghesio erzählen von der bewegten Geschichte einer typischen Piemonteser Bauernfamilie aus der Region Langhe, die mit Drive, Ambition und viel Hingabe zur Qualität ihre eigenen Standards immer wieder übertrifft.

In den 1960er-Jahren wurde der Grundstein für den heutigen Erfolg gelegt, denn Großvater Seghesio setzte alles auf eine Karte und kaufte das Land im östlichen Teil von Monforte d’Alba, das er bis dahin gepachtet gehabt hatte. Damals war das Familienunternehmen ein für die Region typischer Mischbetrieb mit Nutztieren, Obst-, Getreide- und Gemüseanbau sowie einer kleinen Rebfläche. Die Familie ernährte sich vollständig von den eigenen Produkten, alle zusätzlichen Erträge wurden verkauft.

Als Federico im Jahr 2000 die Führung des Unternehmens übernahm, richtete er seine Aufmerksamkeit auf biologische Weinbergsarbeit. Der Schutz der Böden und die nachhaltige Bewirtschaftung wurden zur Herzensangelegenheit der Familie. 2023 begann der Prozess der Bio-Zertifizierung und zwischenzeitlich ging Federico sogar noch einen Schritt weiter, denn 2020 begann er mit biodynamischen Experimenten im Weinberg. Von den acht Hektar Weinbergsbesitz liegen sechs Hektar in Barolo und zwei Hektar in Sinio, südöstlich von Serralunga.
 

Es wird so naturnah wie möglich gearbeitet und die ständige Kontrolle der Weinberge auf schädliche Insekten oder Pilze ermöglicht es, dass nur dann eingegriffen wird, wenn es wirklich notwendig ist.

Als die Brüder Aldo und Riccardo Seghesio in den Betrieb einstiegen, konzentrierten sie sich mehr und mehr auf den Anbau von Weintrauben, die sie zunächst verkauften. Nur wenige Jahre später begannen sie mit ihrem eigenen Wein zu experimentieren. In den 1980ern füllten sie diesen dann erstmals in Flaschen ab und 1988 kam die erste Flasche eines Barolo unter dem Namen Fratelli Seghesio auf den Markt. 

Weingut Fratelli Seghesio

Das Boutique Weingut macht von zehn Hektar Rebfläche in der Cru-Lage Castelletto insgesamt überschaubare 60.000 Flaschen. Der Weinberg ist eine steile, in sich geschlossene Lage auf Kalkstein, Sand und Tonböden. Die Reben stehen in perfekter Ost-Exposition in Ausrichtung auf Serralunga. 

Die Familie verarbeitet grundsätzlich nur Trauben aus den eigenen Weinbergen sowie die aus weiteren zwei Hektar einer Rebfläche zwischen Monforte und Dogliani, die auf lange Zeit gepachtet wurde und vom Rebschnitt bis zur Lese selbst bewirtschaftet wird. Es wird so naturnah wie möglich gearbeitet und die ständige Kontrolle der Weinberge auf schädliche Insekten oder Pilze ermöglicht es, dass nur dann eingegriffen wird, wenn es wirklich notwendig ist. Zwischen den Reben wird mit Grünpflanzen gearbeitet, um den Boden mit Nährstoffen zu versorgen und um Unkraut auf natürliche Art und Weise zu verdrängen. Diese Philosophie bildet die Grundlage dafür, dass Fratelli-Seghesio-Weine das Barolo-Terroir von Castelletto authentisch darstellen. 

Baroli in diesem Preisbereich und in dieser Qualität zu finden ist inzwischen schon nahezu unmöglich!

– Anja Breit • Wine Scout Italien

2017 hat das Weingut eine italienische Zertifizierung erhalten, die garantiert, dass die Weine im Einklang mit der Natur produziert werden. Seit 2023 wird der Keller mit Solarenergie autark versorgt. Die Trauben werden mit wilden Hefen im Stahltank vergoren und in einer Mischung aus gebrauchten und neuen Barriques ausgebaut. 

Neben dem eleganten Langhe Nebbiolo, der im Betontank ausgebaut wird, macht das Weingut einen Barolo Castelletto aus den »jungen«, 20 bis 30 Jahre alten Reben und den dichteren, strukturierteren Barolo »La Villa« aus der ältesten Parzelle im Herzstück der Lage Castelletto, in der 40 bis 60 Jahre alten Rebstöcke stehen. Wie gesagt ist das Weingut momentan noch ein totaler »Underdog«. Den entscheidenden Tipp für die Entdeckung gab mir Fabio Fantino vom ebenfalls in Monforte gelegenen Weingut Conterno Fantino, der die Arbeit der Familie sehr schätzt. Uns Weinliebhabern kommt so eine Entdeckung zugute, denn Baroli in diesem Preisbereich und in dieser Qualität zu finden ist inzwischen schon nahezu unmöglich!